Produkttest

Apex Pro: Die Revolution in Sachen mechanische Keyboards?

Kevin Hofer
10.10.2019

Mit der Apex Pro wagt Steelseries Neues: Erstmals kannst du den Auslösepunkt der mechanischen Switches selbst festlegen. Ist das die Switches-Revolution oder einfach nur eine Totgeburt?

Sie ist endlich da: die Apex Pro von Steelseries. Seit meinem Besuch an der Computex juckt es mich in den Fingern, das Teil zu testen. Funktioniert das mit dem manuellen Einstellen des Auslösepunkts tatsächlich?

Schlicht und doch wuchtig

Ränder suchst du bei der Apex Pro vergebens. Links und rechts hört die Tastatur dort auf, wo auch die Tasten zu Ende sind. Oben und unten sind’s nur wenige Millimeter, bis die Aluminiumplatte nach den Tasten in einer Krümmung nach unten fällt. Trotz der wenigen überflüssigen Ränder wirkt die Apex Pro alles andere als schlicht. Das liegt daran, dass die Switches ausserhalb des Gehäuses liegen und die Keycaps dadurch stark herausragen.

Die Tastatur unterscheidet sich von der Ausstattung nur minim von anderen Full Size Keyboards: Einzig das Lautstärkerad, das OLED-Display und eine Bedientaste für das Display hat die Apex Pro mehr zu bieten. Diese Bedienelemente befinden sich oberhalb des Zahlenblocks.

Im Lieferumfang der Apex Pro ist auch eine Handauflage. Die lässt sich magnetisch an der Tastatur befestigen. Die gummierte Auflage fühlt sich gut an und macht das Tippen angenehmer.

Die Technologie der Switches

Gleich vorweg: Nicht bei allen Switches der Apex Pro handelt es sich um die Omnipoint-Switches. Die sind dem alphanumerischen Tastenblock – also den 61 Tasten mit Buchstaben, Zahlen, Leertaste, Enter und so weiter – vorenthalten. Bei den restlichen Switches handelt es sich um lineare – solche ohne spür- und hörbares Feedback – Gateron Red Switches.

Die Omnipoint Switches fühlen sich ähnlich an wie die Gateron Red. Sie funktionieren aber anders als übliche mechanische Switches. Die lösen aus, wenn sich zwei mechanische Teile während des Auslösevorgangs berühren. Die Omnipoint Switches lösen mit Magneten und Sensoren aus, die sich nicht berühren müssen.

Wenn du einen Omnipoint Switch drückst, bewegt sich ein Magnet im Inneren des Switches in Richtung Sensor. Dieser benutzt den Hall-Effekt, um die genaue Distanz zwischen Sensor und Magnet zu eruieren. Wenn der Magnet den vorbestimmten Auslösepunkt erreicht hat, wird der Tastendruck ausgelöst. Im Promo-Video von Steelseries siehst du, wie das funktioniert.

Einstellen lässt sich der Auslösepunkt in zehn Stufen, wobei die Eins sehr früh auslöst und die Zehn sehr spät. In Millimetern sind das 0.4 bis 3.6. Die Betätigungskraft beträgt 45 Gramm.

Wie funktioniert das Ganze in der Praxis?

Geil, geil, geil

Ich bin richtig begeistert. Nach Jahren der immer selben Technologie tut sich endlich was. Jetzt kann ich nicht nur die RGB – die ich sowieso immer gleich deaktiviere – frei konfigurieren, sondern auch die Switches. Das kommt einer Revolution gleich. Dass das Ganze gleich auf Anhieb so gut funktioniert und in einem hochwertigen Gewand daherkommt, ist genial.

Zwei kleine Kritikpunkte habe ich dennoch. Mit knapp 250 Franken ist die Tastatur trotz aller Innovation im oberen Preisspektrum angesiedelt. Schade ist auch, dass das Teil derzeit leider nur im DE-Layout verfügbar ist. Willst du unbedingt das CH-Layout, kommt je nach Keycaps nochmal ein ordentlicher Batzen dazu.

15 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.


Gaming
Folge Themen und erhalte Updates zu deinen Interessen

Computing
Folge Themen und erhalte Updates zu deinen Interessen

Produkttest

Unsere Expertinnen und Experten testen Produkte und deren Anwendungen. Unabhängig und neutral.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Produkttest

    Linear oder Clicky? Mit der Qpad MK-95 kriegst du beides

    von Kevin Hofer

  • Produkttest

    Die Azoth X ist cool, aber ihr fehlt 2025 ein wichtiges Feature

    von Kevin Hofer

  • Produkttest

    Bei der Apex Pro TKL macht das OLED-Display Sinn

    von Kevin Hofer