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Neues YouTube-System: KI entscheidet, wer erwachsen ist
von Florian Bodoky
Seit 1991 bietet der Internetzugangs-Pionier AOL in den USA Einwahlverbindungen an. Mit dem Internet über die Telefonleitung soll Ende September Schluss sein, wie das Unternehmen kommuniziert.
Bist du vor Mitte der Neunziger geboren, kennst du es noch: das Quietschen, Piepsen und Rauschen des Modems beim Herstellen der Internetverbindung. Bekanntester Provider dieses Services, obwohl in der Schweiz nicht damit aktiv, war wohl AOL. In Deutschland etwa wegen der Werbung mit Tennislegende Boris Becker:
In Deutschland hat AOL den Dienst bereits 2007 eingestellt. Nun schliesst der amerikanische Internet-Provider dieses Kapitel des frühen Internetzugangs am 30. September 2025 auch in den USA. Zum Vergleich: Die Swisscom, die in der Schweiz die Grundversorgung sicherstellt, hat die Einwahlverbindung Mitte der 2010er Jahre eingestellt.
Auch die Zeit der AOL-CD dürfte mit dem Ende der Einwahlverbindung gezählt sein. Denn auch die dazugehörige Software, der AOL Dialer, wird eingestellt. Dessen Download dauert gemäss dem Provider 10 bis 15 Minuten über die Telefonleitung. Alternativ kann man per Telefon eine CD mit der 2,1 Megabyte grossen Installationsdatei bestellen – in einer Zeit, in der das Speichermedium längst ausgedient hat. Das und die zugehörige Supportseite wirken wie ein Relikt aus einer längst vergessenen Zeit.
Ganz vergessen scheint letztere dennoch nicht: Schätzungsweise 175 000 US-Haushalte nutzen noch Dial-up-Verbindungen. Dabei handelt es sich vermutlich um Menschen, die an abgelegenen Orten wohnen. Nutzen sie dazu AOL, müssen sie sich wohl oder übel nach Alternativen umschauen.
Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.