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Alternative App Stores und Zahlungsmethoden: Apples radikale Änderungen in der EU

Jan Johannsen
26.1.2024

In Zukunft gibt es für iOS nicht mehr nur einen App Store. Diese und weitere radikale Änderungen führt Apple ein, um Vorgaben der EU zu erfüllen.

In Zukunft gibt es für iOS nicht mehr nur einen App Store. Diese und weitere radikale Änderungen führt Apple ein, um Vorgaben der EU zu erfüllen.

Weg frei für Alternative App Stores

Es gab Zeiten, da haben Leute ihre iPhones «gejailbreaked». Also Sicherheitslücken ausgenutzt, um Apps jenseits des App Stores laden zu können. Das ist in der EU ab März 2024 nicht mehr nötig. Apple erlaubt dann ganz offiziell die Installation von «alternativen App-Marktplätzen».

Alternative Zahlungsmethoden und weniger Provision

Bisher hält Apple bei jeder Zahlung in iOS-Apps die Hand auf. Damit ist in der EU bald Schluss. App-Entwickler dürfen Zahlungsmethoden von Drittanbietern einbauen und damit Apple sogar komplett umgehen. Um weiterhin attraktiv zu sein, senkt Apple seine Provision in der EU von 30 Prozent auf 10 Prozent, bzw. 17 Prozent für digitale Waren und Services. Apps, die ihre internen Zahlungen weiterhin über Apple abwickeln, zahlen nur noch eine Gebühr von 3 Prozent.

Diese Änderungen könnten für dich zu einer größeren Auswahl an Zahlungsmethoden für und in Apps führen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, dass Apps günstiger werden, da Apple seine Provision reduziert.

Zudem erhalten alle Banking- und Wallet-Apps Zugriff auf NFC im iPhone. Damit wird Apple Pay innerhalb der EU nicht mehr die einzige Möglichkeit sein, mit dem Smartphone zu bezahlen.

Mehr Vielfalt bei Browsern

Safari ist schon lange nicht mehr der einzige Browser unter iOS. Allerdings zwingt Apple bisher alle anderen Browser dazu, Webkit zu benutzen. Das ist die Engine von Safari. Durch die Öffnung können Chrome, Firefox und Co. nun in der EU ihre Programme um Funktionen und Erweiterungen ergänzen, die bisher unter iOS nicht möglich waren.

Ab März dürfen Browser unter iOS auch andere Engines nutzen. Google soll zum Beispiel bereits seit über einem Jahr an Chrome für iOS ohne Webkit arbeiten. Googles Browser-Engine heißt Chromium und wird auch von weiteren Anbietern wie Microsoft (Edge), Brave, Opera oder Arc genutzt. Chromium ist damit der Platzhirsch unter den Browser-Engines. Weitere Relevanz hat nur noch Gecko von Firefox.

Keine Änderungen bei iMessage

In einer ausführlichen Pressemitteilung weist Apple auch auf die Nachteile von alternativen App Stores und Zahlungsmethoden hin. Diesen fehlen Funktionen wie die Familienfreigabe und bei Problemen sei nicht Apple der Ansprechpartner.

Kein Wort verliert Apple hingegen über iMessage. Es gab Vermutungen, dass der DMA auch Auswirkungen auf die Chat-App hat. So wurde darüber spekuliert, dass Apple sie für den Nachrichtenaustausch mit anderen Apps öffnen muss. Dies scheint mit der weltweiten Unterstützung des RCS-Standards bereits erfüllt zu sein.

Game Streaming im App Store

Game-Streaming-Dienste wie «Geforce Now» oder «Xbox Cloud Streaming» waren auf dem iPhone bisher nur über den Browser nutzbar. Das ändert sich jetzt weltweit und nicht nur in der EU. Apple öffnet seinen App Store für Game-Streaming-Apps und -Dienste.

Titelfoto: Gabo_Arts / Shutterstock.com

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Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus. 


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