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Ärger um «Star Citizen»: Community kritisiert Pay-to-win-Entscheidung der Entwickler

Debora Pape
20.5.2025

Ein neues Item im Echtgeld-Shop von «Star Citizen» sorgt für Unmut bei der Spielerschaft. Wer zahlt, bekommt früheren Zugang zu Schiffs-Upgrades und die Spieler sehen das nicht ein.

Im «Star Citizen»-Universum rumort es aktuell gewaltig und die Community diskutiert einmal mehr erbittert über Pay-to-win-Aspekte des Spiels. Stein des Anstoßes ist die Ankündigung des Entwicklerstudios Cloud Imperium Games (CIG) zu zwei Schiffs-Upgrades, die das Flugverhalten von Raumschiffen verändern. Sie sind demnach zunächst nur gegen Echtgeld verfügbar und werden erst im Sommer auch ingame zu erwerben sein.

Es geht um sogenannte Flight Blades, mit denen du verschiedene Schiffsmodelle aufrüsten kannst. Damit verbessert sich ihre Manövrierfähigkeit oder ihre Höchstgeschwindigkeit. Die Module kosten je nach Modell zwischen rund 10 und 40 US-Dollar. Die Verbesserungen können geübten Spielern im kompetitiven Bereich einen Vorteil verschaffen.

«Star Citizen» lebt von Echtgeld-Verkäufen

Das ambitionierte Open-World-Weltraumspiel befindet sich in Entwicklung und ist seit 2014 im Alpha-Stadium spielbar. Ein finaler Release-Termin ist nicht bekannt. Abseits von kostenlosen Test-Events für neue Spieler müssen Interessierte ein Startpaket erwerben, um in «the ‘Verse», die Spielwelt, eintauchen zu können. Das Paket enthält ein Raumschiff und ist ab etwa 50 US-Dollar oder Euro zu haben. Für einen Early-Access-Titel ist das bereits ein stolzer Preis.

Darüber hinaus verkauft CIG in seinem «Pledge Store» zahlreiche weitere Raumschiffe, Upgrades und Gegenstände gegen echtes Geld. Der Grund für den gut sortierten Pledge Store: «Star Citizen» finanziert sich ausschließlich über Crowd Funding. Verkäufe im Pledge Store sind neben einem freiwilligen Premium-Abo die wichtigste Einnahmequelle des Spiels während der Entwicklungsphase. Bislang haben mehr als fünfeinhalb Millionen Menschen mehr als 820 Millionen US-Dollar für das Spiel ausgegeben.

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    750 Millionen US-Dollar Crowdfunding: «Star Citizen» ist ein Phänomen

    von Debora Pape

Damit der Geldfluss nicht versiegt, muss CIG Anreize für zahlungswillige Fans bieten. Erhalten diese dadurch aber zu große Vorteile, zieht das Studio den Unmut der Community auf sich. Pay-to-win-Kontroversen geistern seit Anbeginn der Zeit durch die «Star Citizen»-Community. Chris Roberts, der Visionär und Chef hinter «Star Citizen», hat daher betont, dass die meisten Gegenstände sich auch erspielen lassen, ohne den Geldbeutel öffnen zu müssen.

Warum jetzt die große Aufregung?

Der frühe Zugang für Zahlungswillige ist bei neuen Raumschiffen in «Star Citizen» nichts Neues. Bei Upgrades, die nicht nur rein kosmetisch sind, sondern tatsächlich Vorteile im Gameplay gewähren, ist das ein Präzedenzfall. Fans befürchten, dass CIG zukünftig weitere spielbeeinflussende Gegenstände zuerst monetarisieren könnte. In anderen Worten: CIG könnte mehr und mehr zu einem Pay-to-win-Geschäftsmodell übergehen.

Da jedes Flight Blade zudem an ein bestimmtes Schiffsmodell gebunden ist, musst du mehrere kaufen, wenn du verschiedene Modelle damit ausstatten möchtest. Einige Fans sehen darin reine Geldmacherei vonseiten des Studios.

Die Kritik an CIG schaukelte sich derart auf, dass sich das Studio nur einen Tag nach Ankündigung der Flight Blades gezwungen sah, zurückzurudern. Die Module werden erst mit einem neuen Update im Juni erscheinen. Zukünftig sollen alle Gameplay-Kits immer gleichzeitig im Spiel und im Pledge Store erscheinen.

Ob sich das Thema Pay-to-win damit erledigt hat, wird sich zeigen. Trotz des jüngsten Statements lassen viele User auf Reddit ihren Unmut über die Richtung aus, in die das Game abdriften könnte.

Kontroverse auch in der Spielerschaft

Für manche Fans ist es völlig legitim, dass zahlungswillige Unterstützer des Spiels Vorteile wie einen frühen Zugang zu Verbesserungen haben sollten. Das Geld fließt in die weitere Entwicklung des Games, von der alle profitieren. Dass CIG nun nicht nur bei Raumschiffen, sondern auch Upgrades den Early-Access-Weg einschlägt, sei kein großer Unterschied und nach einigen Wochen oder Monaten stehe der Zugang allen offen.

Für andere Fans schlägt Star Citizen dagegen einen gefährlichen Weg ein, durch den sich die Schere zwischen denen, die ihren Geldbeutel bereitwillig öffnen und denen, die sich das nicht leisten können oder wollen, weiter öffnet. Der Vorwurf von Spielern zweiter Klasse steht im Raum – und es darf nicht vergessen werden, dass alle regulären Spielerinnen und Spieler bereits mit dem Starterpaket in das Spiel investiert haben. In einem Spiel auf Vollpreis-Niveau erwarten sie Zugriff auf alle relevanten Inhalte.

Titelbild: Cloud Imperium Games

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Fühlt sich vor dem Gaming-PC genauso zu Hause wie in der Hängematte im Garten. Mag unter anderem das römische Kaiserreich, Containerschiffe und Science-Fiction-Bücher. Spürt vor allem News aus dem IT-Bereich und Smart Things auf.


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