Alan Wake 2
Meinung

7 Videospiel-Gegner, die mir Albträume beschert haben

In Games gibt es viele abscheuliche Monstrositäten. Diese sieben Horror-Kreaturen haben mir am meisten Angst eingejagt.

Mit «Cronos: The New Dawn» gibt's wieder erstklassiges Futter für Horror-Fans. Ich habe das Spiel vom polnischen Entwicklerstudio Bloober Team ausführlich getestet und bin begeistert. Unter anderem aufgrund der verdammt gruseligen Gegner, die mir Albträume bescheren. Die höllischen Kreaturen sind so gut, dass sie mich motivieren, zurück in meine Horror-Vergangenheit zu blicken.

Hier sind sieben Gegner aus Games, bei denen ich am meisten Herzrasen hatte. Bei der Liste gilt die Regel: nur ein Eintrag pro Spielserie.

Platz 7: Deathclaw – «Fallout 3»

Damit ein Gegner so richtig furchteinflössend ist, muss er nicht in einem Horror-Game zu Hause sein. Das beweist der Deathclaw aus «Fallout 3». Wenn du ein solches Exemplar siehst, rennst du am besten ganz schnell weg. Egal, wie gut du ausgerüstet bist. Diese Viecher sind verdammt flink und können dich mit wenigen Hieben ihrer überdimensionierten Klauen ins Jenseits befördern.

Ich hab Angst.
Ich hab Angst.
Quelle: guppy gaming / Youtube

Abgesehen davon, dass sie um einiges stärker und schneller sind als die meisten anderen Gegner in «Fallout 3», sehen Deathclaws auch verdammt hässlich aus. Ich meine, schau dir dieses Viech mal an. Es ist eine dämonische Höllenkreatur mit Teufelshörnern, riesigen Zähnen, absurd langen Gliedmassen und toten Augen. Kill it with fire, before it lays eggs!

Ich bin gespannt, wie das Monster in der kommenden zweiten Staffel der «Fallout»-TV-Serie dargestellt wird. Der Teaser-Trailer sieht schon mal vielversprechend aus ( Deathclaw kommt bei Minute 2:20).

Ein erstes Teaser-Bild Deathclaws in der TV-Serie. Den Screenshot habe ich manuell aufgehellt, damit man was erkennt.
Ein erstes Teaser-Bild Deathclaws in der TV-Serie. Den Screenshot habe ich manuell aufgehellt, damit man was erkennt.
Quelle: Amazon Prime Video

Platz 6: Cynthia Weaver – «Alan Wake 2»

Lass mich diesen Eintrag mit einem klaren Statement beginnen: Ich hasse Cynthia Weaver. Mit jeder Faser meines Körpers. Ich hasse ihre billigen Jumpscares und ich hasse ihren nervigen Bosskampf. Cynthia soll in der Hölle schmoren. Für immer.

Mit solchen bildschirmfüllenden Jumpscares erschreckt mich Cynthia immer wieder.
Mit solchen bildschirmfüllenden Jumpscares erschreckt mich Cynthia immer wieder.
Quelle: DarKulis / Youtube

So, nachdem ich meinen Frust losgeworden bin, verrate ich allen, die sie nicht kennen, wer Cynthia eigentlich ist. Die dämonische Oma gehörte im ersten «Alan Wake» noch zu «den Guten». Die liebevoll «Lady of the Light» genannte Bewohnerin des Dörfchens Bright Falls spielte eine grosse Rolle im Kampf gegen eine dunkle Präsenz, die den Ort bedrohte.

In «Alan Wake 2» ist die ehemalige Lichtfigur selbst der dunklen Präsenz verfallen. Ich lerne sie kennen, während ich ein Altersheim durchsuche. Meine Ermittlungen werden immer wieder von Jumpscares unterbrochen, in denen mich Cynthia anschreit.

Wer sich bei solchen Szenen nicht ins Höschen macht, muss Nerven aus Stahl oder starke Betäubungsmittel konsumiert haben:

Der Bosskampf gegen Cynthia gehört zu den schwierigeren in «Alan Wake 2». Die untote Nervensäge greift mich in einer Kanalisation immer wieder aus dem Wasser an und bedient sich abermals billiger Tricks. Ich hoffe, dass die «Lady of the Light» im nächsten «Alan Wake» kein weiteres Comeback plant.

Platz 5: Volatiles – «Dying Light»

Zombies in der «Dying Light»-Spielserie sind zwar bedrohlich, aber nicht unbedingt furchterregend. Viele Untote kann ich mit meinen Parkour-Skills locker umlaufen oder sie mit selbstgebastelten Waffen enthaupten.

Die «Volatiles» hingegen sind umso gruseliger. Diese Zombies auf Steroiden erscheinen nur in der Nacht. Im Vergleich zu ihren untoten Freunden sind diese Monster um einiges stärker und schneller. Treffe ich bei nächtlichen Ausflügen auf einen solchen Volatile, sollte ich es lieber mit Schleichen statt Konfrontation versuchen.

Verstecken oder wegrennen.
Verstecken oder wegrennen.
Quelle: Techland

Werde ich von einem entdeckt, hilft nur noch Rennen und den Schutz einer Safezone suchen. Auch wenn ich mich wie ein Weltmeister über Häuserdächer bewegen kann, ist meine Parkour-Kunst nichts im Vergleich zur rohen Kraft eines Volatiles. Das Ding springt problemlos von Dach zu Dach und holt mich im Nu ein. Ebenfalls nervig: Er mobilisiert seine Zombie-Kollegen, die mich ebenfalls mitverfolgen.

Im kommenden «Dying Light: The Beast» werden die Begegnungen mit den Volatiles wohl noch schlimmer werden als in den ersten zwei Games. Im neuesten Ableger gibt es neben dicht besiedelten Zonen auch grosse Naturgebiete, in denen ich nicht mal eben so auf Häuserdächer klettern und flüchten kann.

  • Hintergrund

    «Dying Light: The Beast» Vorschau: zurück zu den Horror-Wurzeln

    von Domagoj Belancic

Platz 4: Rat King – «The Last of Us Part 2»

«Runner», «Stalker», «Clicker», «Shambler», «Bloater». In der düsteren Welt von «The Last of Us» gibt es viele infizierte Pilz-Zombie-Gegner, die mir Angst machen. Alle diese Gegnertypen haben aber einen Nachteil – sie kommen im Spiel sehr oft vor. Mit zunehmender Spielzeit gewöhne ich mich an die entstellten Kreaturen, die Angst vor den Monstern sinkt.

Komplett aus dem Konzept geworfen hat mich hingegen ein Bosskampf in «The Last of Us Part 2». Ich untersuche mit Abby das Untergeschoss eines Krankenhauses, um Medizin zu finden. Was Abby nicht weiss: Das Krankenhaus war der «Ground Zero» des Cordyceps-Ausbruchs in Seattle. Im Keller warten also besonders fiese und eklige Kreaturen auf sie – allen voran der «Rat King».

Der Kampf beginnt in einem Krankenwagen. Abby wird von der entsetzlichen Kreatur plötzlich attackiert. Es handelt sich um eine Mutation, bei der mehrere Infizierte zu einem grossen Geschöpf zusammengewachsen sind. Panik überkommt mich. Sowas habe ich noch nie gesehen. Wie zum Teufel gehe ich hier vor? Erstmal: Rennen. So schnell wie möglich weg.

Die Verfolgungsjagd durch die dunklen Korridore des Krankenhauses ist nervenaufreibend. Die unausweichliche Konfrontation mit dem Scheusal ist noch schlimmer. Mit allen mir zur Verfügung stehenden Waffen schiesse ich verzweifelt auf das Knäuel aus Infizierten. Einzelne Zombies lösen sich ab und verfolgen mich. Ein absolut widerwärtiger und absolut genialer Bossfight.

Übrigens: Der Name «Rat King» stammt von einem Phänomen aus der Tierwelt. Es gibt Funde von toten Ratten, die mit verknoteten Schwänzen verendet sind. Es ist jedoch zweifelhaft, ob dies ein natürlicher Vorgang ist oder ob die «Rattenkönige» von Menschen zusammengebunden wurden. Dieses Hintergrundwissen macht den «Rat King» für mich noch verstörender.

Rattenkönig aus Dellfeld im Zoologischen Museum Strassburg, gefunden 1895. Igitt.
Rattenkönig aus Dellfeld im Zoologischen Museum Strassburg, gefunden 1895. Igitt.
Quelle: Wikipedia

Platz 3: Orphans – «Cronos: The New Dawn»

Die Gegner, die mich inspiriert haben, diesen Beitrag zu schreiben. Die hässlichen «Orphans» haben es auf Anhieb in meine Top-Drei der gruseligsten Monster geschafft.

  • Kritik

    «Cronos: The New Dawn» im Test: ein furchterregendes, fast perfektes Horror-Meisterwerk

    von Domagoj Belancic

In der Welt von «Cronos» wütete in den Achtzigerjahren eine verheerende Pandemie. Die Krankheit lässt Menschen zu ekligen, schleimigen und tentakligen Monstern mutieren. Im Gegensatz zu Zombie-ähnlichen Kollegen aus anderen Games haben diese Untoten einen ganz speziellen Instinkt, dem sie folgen: Sie wollen mit anderen Orphans verschmelzen. Das Resultat sind abscheuliche Kreaturen, die aus mehreren Menschen bestehen. Die Orphans sind quasi der Rat King aus «The Last of Us Part 2» auf Steroiden.

Die Orphans wachsen sogar an Wänden zusammen.
Die Orphans wachsen sogar an Wänden zusammen.
Quelle: Domagoj Belancic

Diese Eigenheit wirkt sich auf das Kampfsystem in «Cronos» aus. Erledige ich einen Gegner, ist die Gefahr damit nicht gebannt. Noch lebendige Kreaturen können mit bereits getöteten Orphans fusionieren. So werden sie grösser, stärker und erhalten zusätzliche Panzerung. Jedes getötete Monster ist potenzielles Futter für das nächste Monster, das mich angreift.

Um die Gefahr, die von getöteten Gegnern ausgeht, zu eliminieren, muss ich die Leichen verbrennen. Das Problem dabei: Die Ressourcen für die Herstellung von Feuergranaten sind extrem rar. So bleibt das Erkunden der postapokalyptischen Welt in «Cronos: The New Dawn» ein albtraumhafter Spiessrutenlauf durch lebendige und tote Orphans.

Auch tot sind die Orphans noch gefährlich.
Auch tot sind die Orphans noch gefährlich.
Quelle: Bloober Team

Platz 2: Pyramid Head – «Silent Hill 2»

Dieser komische Kauz ist wohl einer der ikonischsten Videospielgegner aller Zeiten. Mit dem hervorragenden Remake zu «Silent Hill 2» hat er sich auch in mein Horror-Herz geschockt.

Die erste Begegnung, die ich in der Rolle von James Sunderland mit Pyramid Head habe, brennt sich für immer in mein Hirn ein. In einem Appartementkomplex sehe ich den Pyramidenmann reglos und lautlos hinter einem Gitter stehen. Seine Präsenz reicht schon aus, um meinen Puls in die Höhe schnellen zu lassen.

He's just standing there, menacingly.
He's just standing there, menacingly.
Quelle: cad5150 / Youtube

Im Spielverlauf lerne ich den muskulösen Schlächter etwas genauer kennen. Mit jeder neuen Begegnung merke ich, dass ich diesem Koloss nicht gewachsen bin. Kugeln prallen an ihm ab, er schmeisst James locker durch die Luft und scheint es zu geniessen, ihn zu foltern.

Wie alle anderen Gegner in «Silent Hill 2» ist Pyramid Head nicht nur aufgrund seines Aussehens und seiner Kraft furchterregend. Er ist vor allem aufgrund seines Ursprungs verdammt gruselig. Die höllische Kreatur ist eine Manifestation von James' erdrückender Schuld, die ihn konstant begleitet. Du weisst schon, wegen dieser Geschichte mit seiner Frau.

«Silent Hill 2» ist James' Reise in seine persönliche Hölle aus Schuldgefühlen und Bedauern. Pyramid Head ist sein Reiseführer durch diese Qualen. Ein würdiger zweiter Platz.

Da helfen auch keine Kugeln.
Da helfen auch keine Kugeln.
Quelle: Dan Allen Gaming / Youtube

Platz 1: Der Kettensägenmann – «Resident Evil 4»

Für «Resident Evil» sind mir spontan am meisten Gegner eingefallen, die einen Platz auf dieser Liste verdient hätten. Die Spielserie hat so viele ikonische Monster mit Albtraum-Qualitäten. Von Klassikern wie den OG-Zombies und untoten Hunden bis zu neuen Kandidaten wie der Baker Familie («Resident Evil 7: Biohazard») und dem deformierten Riesenbaby («Resident Evil Village»). Doch nur ein Gegner hat mich für immer und ewig traumatisiert: der Kettensägenmann aus «Resident Evil 4».

Hilfe.
Hilfe.
Quelle: Capcom

Mit dem vierten Ableger der Horror-Serie wagte Capcom 2004 etwas Neues. Statt klassischem Grusel-Horror mit gelegentlichen Jumpscares, setzte «Resident Evil 4» auf Terror und Panik. Das actionreichere Gameplay lebte vor allem von der überwältigenden Anzahl an infizierten Dorfbewohnern, die dem US-Agenten Leon S. Kennedy auf seiner Rettungsmission in Spanien ans Leder wollten.

Kein anderer Gegner personifiziert dieses Panikgefühl so gut wie der Kettensägenmann. Dieser Psycho rennt ohne Kompromisse mit einer Kettensäge auf mich zu. Er ist kein langsamer Zombie, den ich easy mit ein paar Headshots killen kann. Er ist eine unaufhaltsame Naturgewalt, dessen einziges Ziel es ist, meinen Kopf von den Schultern zu trennen.

«Resident Evil 4» und der Kettensägenmann haben mich mit zarten 14 Jahren so traumatisiert, dass ich jahrelang keine Horror-Games mehr gespielt habe. Mit dieser Leistung hat er sich den ersten Platz redlich verdient.


Wie sieht deine Liste aus – bei welchen monströsen Gegnern ist dein Herz fast stehengeblieben?

Titelbild: Alan Wake 2

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Meine Liebe zu Videospielen wurde im zarten Alter von fünf Jahren mit dem ersten Gameboy geweckt und ist im Laufe der Jahre sprunghaft gewachsen.


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