Kritik

Von «Expeditions: A Mudrunner Game» lasse ich mich gerne durch den Dreck ziehen

Kompakte Erkundungs-Missionen statt langwierige Schwertransporte stehen im Fokus von «Expeditions: A Mudrunner Game». Zusammen mit neuen Werkzeugen sind die Ausflüge durch Schlamm und Felsen noch motivierender.

Bitte, bleib nicht stecken. Bitte, bleib nicht stecken. Verdammt. Das habe ich davon, dass ich den Wasserstand nicht ausgelotet habe. Dabei hätte ich nur noch den letzten Zipfel der Karte erkunden müssen. Stattdessen artet die Mission in eine Rettungsexpedition aus, bei der mir auch das dritte Fahrzeug im Schlamm stecken bleibt. Zum Glück gibt es in der Wildnis von Arizona keine Parkgebühren, das würde langsam teuer werden.

Linearer und kurzweiliger Spass

«Expeditions: A Mudrunner Game» ist, wie der Name sagt, Teil des «Mudrunner»-Universums. Mit dem letzten Teil «Snowrunner» landete Studio Saber Interactive einen Überraschungshit. Über zehn Millionen Mal verkaufte sich der Fahrzeug-Simulator, in dem du riesige Schwertransporter durch schlammige Gegenden manövrierst.

«Expeditions» fokussiert sich auf kleinere Fahrzeuge und kürzere Missionen. Dauert es in «Snowrunner» gerne eine halbe Stunde oder mehr, nur um den ersten Zwischenstopp zu erreichen, streiche ich in «Expeditions» oft schon nach 15 Minuten meine Belohnung ein. Das liegt zum einen daran, dass die Missionen kompakter und geführter sind – aber auch daran, dass die Strecken kürzer sind.

Gadgets, Luftdruck und Experten

Ebenfalls neu ist, dass ich den Luftdruck der Reifen verändern kann. Weniger Druck gibt mehr Grip auf felsigem Untergrund, erhöht aber auch den Benzinverbrauch. Differenzialsperre sowie manuelle Schaltung gibt es bereits in «Snowrunner».

Die vielen Upgrades sind nötig, will ich nicht ständig steckenbleiben oder durch ungeschicktes Manövrieren auf dem Dach landen. Mud, zu Deutsch Schlamm, wie in der Serienbezeichnung gibt es zuhauf. In «Expedition» sieht die braune Sülze noch matschiger aus und hinterlässt noch schönere Reifenspuren als zuvor.

Die Bergung funktioniert nicht nur bei Notfällen. Ich nutze sie auch zum Schnellreisen. Das macht die Missionen noch kurzweiliger und ist toll für Menschen wie mich, die Backtracking nicht ausstehen können.

Die felsigen Landschaften von Arizona sind eine interessante Ergänzung, die ein anderes Fahrverhalten erfordern. Hier ist noch mehr Feingefühl gefragt und Fehler bestraft das Spiel schneller mit Schäden am Fahrzeug. Da ich selbst Einstellungen wie Luftdruck mit wenigen Tastenbefehlen ausführen kann, ist «Expeditions: A Mudrunner Game» nach wie vor auch für Gelegenheitsspielerinnen geeignet.

Wenn du einen gemütlichen Fahrzeug-Simulator suchst, der aber etwas mehr Tempo und Struktur bietet als «Snowrunner», dann ist «Expeditions: A Mudrunner Game» genau das Richtige.

«Expeditions: A Mudrunner Game» ist verfügbar ab dem 5. März für PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series, Switch und wurde mir von Saber Interactive zur Verfügung gestellt. Ich habe die PC-Version getestet.

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Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. 


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