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YouTube-Bremse liegt wohl an Adblocker
von Florian Bodoky
YouTube intensiviert den Kampf gegen Adblocker auf Mobilgeräten. Drittanbieter-Apps, die Werbung blockieren, werden verstärkt ins Visier genommen. Nutzer könnten Pufferprobleme oder Fehlermeldungen erleben.
Die Videoplattform YouTube geht im Kampf gegen Adblocker einen Schritt weiter und weitet ihn auf mobile Endgeräte aus. Konkret werden die Durchsetzungsmaßnahmen bei Drittanbieter-Apps, die gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen, verschärft. Dies betrifft insbesondere Apps zum Blockieren von Werbung, heißt es in einer Ankündigung von YouTube. Nutzerinnen und Nutzer solcher Drittanbieter-Apps können als Konsequenz Pufferprobleme haben oder die Fehlermeldung «Der folgende Inhalt ist in dieser App nicht verfügbar» angezeigt bekommen, wenn sie versuchen, ein Video anzuschauen.
YouTube weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass Drittanbieter-Apps die Werbung nicht blockieren dürfen, da dies die Vergütung der Content Creator beeinträchtigen würde. Die Verwendung der Schnittstelle sei für Drittanbieter-Apps nur dann erlaubt, wenn diese sich an die Nutzungsbedingungen der API-Dienste halten. Bei Verstößen gegen diese Bedingungen will YouTube nach eigenen Angaben «geeignete Maßnahmen ergreifen, um die Plattform, die Ersteller und die Zuschauer zu schützen». Das könnte beispielsweise dazu führen, dass Accounts temporär oder langfristig gesperrt werden. Damit drohte das Unternehmen bereits in der Vergangenheit.
Diese Maßnahmen kommen nicht von ungefähr und gehen einher mit der Bewerbung des eigenen kostenpflichtigen Abo-Services «YouTube Premium». Offensichtlich will das Unternehmen mehr Nutzer zum Abschluss eines Premium-Abonnements bewegen. Dieses umfasst neben Werbefreiheit auch den Audio-Streamingdienst «YouTube Music».
Eine Einzelmitgliedschaft kostet derzeit monatlich 15,90 Franken oder 12,99 Euro. Im Familientarif mit bis zu fünf Mitgliedern im gleichen Haushalt liegt der monatliche Preis bei 23,90 Franken oder 23,99 Euro. Einen Studententarif gibt es für 9,50 Franken oder 7,49 Euro pro Monat. Die Möglichkeit eines Jahresabos für eine Einzelperson besteht nur in Deutschland, nicht in der Schweiz. Die Kosten hierfür belaufen sich auf jährlich 129,99 Euro.
Dieses Vorgehen der Videoplattform ist nicht neu. Bereits im vergangenen Jahr bestätigte dies der YouTube Communications Manager Christopher Lawton auf Anfrage der Newsplattform The Verge. Er bezeichnete das Vorgehen gegen Werbeblocker als «global effort»: also eine globale, weltweite Anstrengung. Mein Kollege Florian berichtete. Eine YouTube-Bremse lag entgegen erster Annahmen im Januar dieses Jahres allerdings nicht an den Maßnahmen der Videoplattform, sondern an einem Problem einer Adblock-Software.
Das Katz-und-Maus-Spiel beider Seiten wird also weitergehen und gegebenenfalls auch kleinere Opfer fordern.
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