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WhatsApp führt Werbung ein

Jan Johannsen
16.6.2025

«Keine Werbung»: Elf Jahre nach dem Verkauf an Meta ist das Mantra der Gründer von WhatsApp Geschichte. In der Messenger-App gibt es jetzt Werbung.

Kleine Entwarnung vorab: Wer WhatsApp nur für Chats benutzt, soll auch in Zukunft ohne Werbung davonkommen. Meta will diese nur in den Statusmeldungen im Tab «Aktuelles» ausspielen. Das dürfte der Werbung in den Storys bei Instagram und Facebook sehr ähnlich sein.

Werbung im neuesten Bereich des Messengers

1,5 Milliarden Menschen nutzen nach Angaben von Meta derzeit täglich den Aktuelles-Tab. Mit dieser Reichweite will das Unternehmen nun Geld verdienen «Admins, Organisationen und Unternehmen dabei unterstützen, auf WhatsApp zu wachsen», wie es in der offiziellen Ankündigung heißt. Für das Wachstum gibt es drei Möglichkeiten:

  • Anzeigen im Status: Zwischen den Statusmeldungen deiner Kontakte und den Kanälen, denen du folgst, sind Werbeanzeigen zu sehen.
  • Beworbene Kanäle: Die Betreiber von Kanälen können Geld ausgeben, um neuen Nutzerinnen und Nutzern angezeigt zu werden.
  • Kanalabos: Keine klassische Werbung, sondern die Möglichkeit, bei Kanälen gegen eine monatliche Gebühr zusätzliche Inhalte zu sehen. Ähnlich, wie es bei Twitch, Patreon, Steady und Co bereits möglich ist.
So präsentiert Meta die drei Werbeformen in WhatsApp.
So präsentiert Meta die drei Werbeformen in WhatsApp.
Quelle: Meta

Auf der Startseite von WhatsApp und in den Chats soll es weiterhin keine Werbung geben. Wer nicht auf den Aktuelles-Tab klickt, bekommt nach Angaben von Meta keine Werbung zu sehen.

Ende-zu-Ende-Verschlüsselung soll unangetastet bleiben

An der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung von Nachrichten, Anrufen und Statusmeldungen soll sich durch die Werbung nichts ändern. Meta zufolge nutzt das Unternehmen zur Personalisierung der Anzeigen nur eingeschränkte Informationen wie «dein Land oder deine Stadt, deine Sprache, die Kanäle, denen du folgst, und deine Interaktionen mit Anzeigen.» Hat jemand sein WhatsApp-Konto der Kontenübersicht von Meta hinzugefügt – etwa um Statusmeldungen auch direkt bei Instagram oder Facebook zu posten – nutzt der Konzern auch «Werbepräferenzen und Anzeigeninformationen» aus anderen Konten.

Außerdem stellt Meta klar, dass sie Telefonnummern «niemals» mit Werbetreibenden teilen oder an sie verkaufen werden. Zudem sollen «persönliche Nachrichten, Anrufe und Gruppen» nicht zur Auswahl von Anzeigen verwendet werden.

Dass nicht alle Nutzerinnen und Nutzer über die Werbung erfreut sein werden, dürfte auch Meta klar sein. Zumindest lassen dies Interviews mit dem WhatsApp-Chef Will Cathcart vermuten, die zeitgleich mit der Ankündigung erschienen sind. Ein Beispiel beim Spiegel .

Die Werbung hat zumindest das Potenzial, einige Leute zu anderen Messengern wie Threema oder Signal wechseln zu lassen. Ähnliche Wellen nach kritischen Entscheidungen von Meta bezüglich WhatsApp blieben in der Vergangenheit allerdings ohne dauerhaft spürbare Auswirkungen.

Titelbild: Meta

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Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Digitec und Galaxus. 


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