Kritik

«Valhalla» im Test: Die kostenlose «God of War»-Erweiterung ist der absolute Wahnsinn

Die neue Erweiterung für «God of War: Ragnarök» entführt den Gott des Krieges auf eine Therapiestunde nach Valhalla. Und die hat es in sich.

Wenn du «Ragnarök» für die PS4 oder die PS5 gekauft hast, kannst du dir «Valhalla» gratis im Playstation Store herunterladen. Das solltest du unbedingt tun. Denn die Erweiterung gehört zum Besten, was ich dieses Jahr gespielt habe. Es ist ein Traum für alle langjährigen «God of War»-Fans und ein gelungener Abschluss für Kratos' nordisches Abenteuer.

Um was geht es in «Valhalla»?

Die Erweiterung setzt nach dem Ende von «Ragnarök» an. Du kannst «Valhalla» auch herunterladen und spielen, wenn du das Hauptspiel noch nicht beendet hast. Davon rate ich dir aber ab, weil du sonst massiv gespoilert wirst. Falls du Kratos' Geschichte in «Ragnarök» noch nicht zu Ende erlebt hast, solltest du aufhören, diesen Artikel zu lesen.

In «Valhalla» erfahre ich, dass Kratos sich in dieser neuen Rolle nicht ganz wohl fühlt. Er traut sich eine solche Machtposition nicht zu. Schliesslich hat er seine göttliche Kraft in Griechenland vor vielen Jahren missbraucht und damit unzählige Menschen und Götter ins Elend gestürzt. Er geht Freya aus dem Weg und versucht, das Götter-Thema zu ignorieren.

Eines Tages wird Kratos per Brief von einem anonymen Absender eingeladen, Valhalla zu besuchen. Dort wartet eine Herausforderung auf ihn. In dieser muss er sich seiner Vergangenheit stellen. Mehr Informationen bekommt Kratos nicht. Egal, das hört sich nach der perfekten, lebensgefährlichen Ausrede an, um Freya weiterhin aus dem Weg zu gehen. Und so beginnt Kratos' Therapiestunde in Valhalla, in der er sich den Dämonen seiner Vergangenheit stellen muss.

Wie spielt sich die Erweiterung?

Die Monster, die sich mir in den Weg stellen, kenne ich ebenfalls aus dem Hauptspiel. Von einfachen «Hel-Raidern» bis hin zu riesigen Brocken wie Ogern, ist alles dabei. Einige Bosse lassen sich ebenfalls blicken. Spannend ist, dass ich gegen Gegnerkombinationen kämpfen muss, die ich so im Hauptspiel nie angetroffen habe.

In den ersten Kämpfen bin ich völlig überfordert. Alle Skills, die ich im Hauptspiel freigeschaltet habe, sind sofort in «Valhalla» zugänglich. Das ist cool, aber ich kann mich nicht an alle Waffen und Moves erinnern. Und dann noch die zahlreichen Tastenkombinationen. So kommt es, wie es kommen muss. Ich sterbe und sterbe und ... dann macht es plötzlich Klick.

Mein Muskelgedächtnis wird reaktiviert und ich kämpfe mich plötzlich wie ein Halbgott durch riesige Gegnerhorden. Oh mein Gott, fühlt sich das gut an! Ich wusste gar nicht, wie sehr ich Kratos vermisst habe. Schade ist, dass ich nicht mit meinen Verbündeten aus «Ragnarök» in die Schlacht ziehen kann. Weil sowohl Atreus als auch Freya nicht mitkämpfen können, muss sich der bärtige Muskelprotz alleine durch Valhalla schnetzeln.

Während der Runs gibt es auch zahlreiche temporäre Upgrades, die sich Kratos kaufen oder in Schatztruhen als Belohnung finden kann. Sterbe ich, werden alle temporären Belohnungen zurückgesetzt. Zu finden gibt es zahlreiche Perks, die das Gameplay mit kleinen, cleveren Twists signifikant verändern. Auch die mächtigen Runen-Spezialangriffe muss ich mir in jedem Run neu erarbeiten. Zudem kann ich diverse Waffen- und Ausrüstungsstatistiken von Kratos verbessern.

Warum ist die Erweiterung so grandios?

«Valhalla» ist nicht bloss ein Boss-Rush-Modus in einem Rogue-Lite-Gewand. Nein, die Story rund um den ehemaligen griechischen Gott des Krieges wird auf clevere Art und Weise vorangetrieben. In In-Game-Gesprächen zwischen Kratos und Mimir, was in der Zeit zwischen dem Ende von «Ragnarök» und dem Anfang von «Valhalla» alles passiert ist. Und in Zwischensequenzen wird zudem die Beziehung zwischen Kratos und Freya weiter vertieft.

Besonders gelungen finde ich, wie die Story mit dem Gameplay verheiratet wird. In den Valhalla-Herausforderungen muss sich Kratos seiner Vergangenheit stellen. Das beinhaltet nicht nur seine Vergangenheit in der nordischen, sondern auch in der griechischen Mythologie. Je weiter du in den Arenen kommst, desto weiter zurück in Kratos' Vergangenheit gelangst du.

Fazit: Bitte nicht verpassen

Ich verstehe nicht, wieso «Valhalla» eine kostenlose Erweiterung ist. Das «Dankeschön an alle ‹God of War›-Fans» hätte gut auch ein kostenpflichtiger DLC sein können. Bis zum Ende der Valhalla-Herausforderung, beziehungsweise bis zum Ende der Story, habe ich ungefähr sechs Stunden gebraucht. Wenn ich wirklich alles freischalten und sehen will, könnte ich wahrscheinlich nochmal sechs Stunden in das Game investieren. Das ist viel kostenloses Entertainment.

«God of War Ragnarök» ist erhältlich für PS5 und PS4. «Valhalla» ist als kostenloser Download für beide Systeme erhältlich.

27 Personen gefällt dieser Artikel


User Avatar
User Avatar

Meine Liebe zu Videospielen wurde im zarten Alter von fünf Jahren mit dem ersten Gameboy geweckt und ist im Laufe der Jahre sprunghaft gewachsen.


Gaming
Folge Themen und erhalte Updates zu deinen Interessen

Kritik

Welche Filme, Serien, Bücher, Games oder Brettspiele taugen wirklich etwas? Empfehlungen aus persönlichen Erfahrungen.

Alle anzeigen

Diese Beiträge könnten dich auch interessieren

  • Kritik

    «Ghost of Yōtei» im Test: Ist das noch Open World?

    von Simon Balissat

  • Kritik

    Arrr! «Like a Dragon: Pirate Yakuza in Hawaii» ist ein verflucht grandioser Piraten-Fiebertraum

    von Domagoj Belancic

  • Kritik

    «The Legend of Zelda: Echoes of Wisdom» im Test: ein gelungenes Experiment mit technischen Mängeln

    von Domagoj Belancic