Andreas Ernst ist hauptberuflich Versicherungsberater. Jagen ist eine Leidenschaft von ihm.
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«The Hunter: Call of the Wild»: Wir spielen einen Jagdsimulator mit einem echten Jäger

«The Hunter: Call of the Wild» ist ein Jagdsimulator. Damit ich mir nicht aus Versehen in den Fuss schiesse und den ganzen Wald aufscheuche, habe ich mir professionelle Hilfe geholt: Einen Jäger. Er wird uns auch erklären, wie viel das Spiel mit der Jagd im echten Leben gemein hat.

Ein Jäger braucht viel Vorwissen und muss zahlreiche Vorschriften beachten.

Kein Spiel für Abzugsfreudige

Spuren leuchten, so dass man sie bereits aus der Distanz erkennt.

Neben Spuren, die ihr am Boden entdeckt und die euch eine ungefähre Richtungsangabe geben, vernehmt ihr auch die Rufe des Beutetiers. Mal sind das Brunftschreie, mal Warnrufe. Als wir zum wiederholten Male einen Rotfuchs bellen hören, meint Dres allerdings, dass das niemals so oft vorkommen würde. Irgendwo muss das Spiel eben Kompromisse machen zwischen Realismus und Spielspass. Sonst würden wir noch stundenlang ziellos im Wald herumirren.

Geduld ist eine Tugend – und langweilig

Da ist was im Busch

Nach 45 Minuten in Echtzeit, erblicke ich plötzlich rund 50 Meter vor mir einen ahnungslosen Hirsch. Der Wind kommt von vorne, so dass mich das Tier nicht riechen sollte. Hirsche haben ein sehr empfindliches Riechorgan und sehen extrem gut, erklärt mir Dres. Deshalb schleiche ich mich ganz langsam an das Tier heran. Der Hirsch hat uns noch nicht bemerkt, obwohl ich wie ein Depp aufrecht mitten im Wald stehe. Aber wenn ich mich hinlege, sehe ich nichts ausser Gestrüpp.

Die Auswertung des Abschusses zeigt in dreidimensionaler Röntgensicht, wo meine beiden Kugeln getroffen haben. Die erste hat die Schulter getroffen und die zweite traf die Brustwirbelsäule – also direkt in den Rücken. Nicht schlecht für den ersten Versuch.

Auf ein Neues

Spuren liefern eine ungefähre Richtungsangabe.

Als das Wetter wieder auftut, nehme ich am gegenüberliegenden Waldrand eine Bewegung wahr. Auf Dres’ Hinweis lege ich mich hin und robbe so weit nach vorne, bis mir das Gras nicht mehr die Sicht versperrt. Dabei bemerke ich, dass ich im Kreis gelaufen bin und mich wieder auf dem gleichen Feld befinde, wo Dres mir geraten hat, einfach mal liegen zu bleiben. Jäger 1, Gamer 0.

Fazit

Wie realistisch ist denn nun «The Hunter: Call of the Wild»?

«Man merkt, dass es ein Spiel ist», so Dres. Man würde nie so durch den Wald schleichen und wenn doch, bräuchte man eine andere Waffe. «Der Stutzen ist das läze Gewehr», sagt er im breiten Oberländer Dialekt. Und meint damit das Jagdgewehr. Bei der echten Jagd lege man sich meistens auf die Lauer und wartet, bis das Tier zu einem kommt.

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Titelbild: Andreas Ernst ist hauptberuflich Versicherungsberater. Jagen ist eine Leidenschaft von ihm.

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Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. 


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