Florian Bodoky
Produkttest

Teufel Rockster Neo: Teufels «mobiler» Lautsprecher schlägt dir in die Magengrube

Fast 18 Kilo schwer, 65 Zentimeter gross und 130 Dezibel laut. Teufels neuester Speaker hat viel Partypotenzial – vor allem für Bass-Heads. Warum ihn Teufel dennoch «extrem mobil» nennt, bleibt wohl ihr Geheimnis.

Teufel hat mit der Rockster-Serie bereits mehrere grosse Lautsprechermodelle im Sortiment. Der Rockster Neo ist die neueste, etwas kleinere Variante. Zusammen mit dem Rockster und dem Rockster Air 2 bildet sie die Party-Speaker-Reihe der Berliner. Der grosse Unterschied: Der Rockster Neo ist ein Gerät mit den typischen Eigenschaften eines klassischen Bluetooth-Speakers. Er besitzt einen Akku, Bluetooth und kann sich mit anderen Speakern verbinden.

Ein Partyspeaker für draussen

Anders als der klassische, kleinere Bluetooth-Speaker ist er zwar für grosse Flächen im Freien geeignet, aber nicht zum Tragen über weitere Strecken: Er misst nämlich 44 × 65 × 32 Zentimeter und wiegt 17,4 Kilogramm. «Tragbar» heisst also eher: ein paar Meter vom Auto zur Partylocation.

Steuerung: weniger ist mehr

Klang: Teufel bleibt basslastig

Bei dezenter bis mittlerer Lautstärke sind die Höhen erstaunlich präzise, differenziert und detailreich. In «Taro» von Alt-J etwa treten filigrane Hi-Hats oder Percussion deutlich hervor. Das gibt dem Stück Luftigkeit und Transparenz. Bei maximaler Lautstärke nehme ich eine leichte Schärfe oder Härte wahr.

Ich stelle fest: In lauten Umgebungen hebt der Outdoor-Modus die Höhen zusätzlich an und sorgt dafür, dass die Musik auch bei Wind, Strassenlärm oder Nebengeräuschen präsent bleibt.

Der Akku hält (und hält und hält)

Der Rockster Neo nutzt einen austauschbaren Lithium-Eisenphosphat-Akku. Dieser bietet bei mittlerer Lautstärke eine Betriebsdauer von bis zu 36 Stunden. Und genau diese sinkt, wenn’s zu lange laut wird. Dann muss ich schon bei ungefähr der Hälfte nach einer Steckdose suchen.

Cool: Der integrierte Eco-Modus reduziert die maximale Lautstärke und den Bassanteil, dafür sind Laufzeiten von bis zu 56 Stunden möglich. Das ist extrem stark. Den Akku kann man übrigens ganz easy wechseln, nämlich über ein Fach auf der Rückseite. Diese Option ist vor allem dann sinnvoll, wenn ich das Gerät über einen längeren Zeitraum ohne Stromquelle nutzen will. Ersatzakkus sollen beim Hersteller demnächst separat erhältlich sein.

Selber singen? Kein Problem

Mit Musik hören ist es aber nicht getan. Der Rockster Neo verfügt auch über eine Reihe von Anschlüssen, die ihn zu mehr als einem reinen Bluetooth-Lautsprecher machen. Auf der Rückseite befinden sich zwei XLR-Kombibuchsen, über die ich Mikrofone oder Instrumente anschliessen kann. Ich kann also selber Musik machen oder singen.

Ausserdem gibt es einen XLR-Ausgang zur Verbindung mit weiteren Lautsprechern. Zusätzlich kann ich am Neo über USB-C mein Handy laden. Die Ladeleistung ist für solche Geräte ausreichend, ersetzt aber kein Netzladegerät bei intensiver Nutzung – wenn ich also besonders schnell laden will, greife ich auf die klassischen Netzteile zurück.

Fazit

Schwer, teuer und geil

Der Teufel Rockster Neo ist ein grossformatiger Bluetooth-Lautsprecher mit Fokus auf hoher Lautstärke, starkem Bass und vielseitigen Anschlussmöglichkeiten. Er eignet sich vor allem für den Einsatz im Freien, bei Veranstaltungen oder als Teil eines grösseren Setups mit mehreren Lautsprechern. Die Wiedergabe ist besonders im Bassbereich ausgeprägt, aber wenn der Sound nicht zu laut aufgedreht wird, sind auch die anderen Frequenzbereiche durchaus gut vertreten. Er ist ein Dauerläufer für Leute, die richtig Alarm machen wollen und Musik hören, bei der Bass ein wichtiges Element ist. Für Jazz- oder Klassikfans ist der Neo vielleicht nicht die optimale Wahl. Das hohe Gewicht schränkt dich in der mobilen Nutzung allerdings etwas ein und auch der Preis ist gesalzen. Wenn es jedoch um einen Lautsprecher geht, der stationär oder semi-mobil im Einsatz steht – noch dazu mit hoher Lautstärke und vielen Anschlussoptionen – wird man hier fündig.

Pro

  • laut
  • guter Akku
  • solide Verarbeitung
  • sauberer Sound

Contra

  • schwer
  • teuer
  • für filigrane Musik zu dominanter Bass
Titelbild: Florian Bodoky

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Seit ich herausgefunden habe, wie man bei der ISDN-Card beide Telefonkanäle für eine grössere Bandbreite aktivieren kann, bastle ich an digitalen Netzwerken herum. Seit ich sprechen kann, an analogen. Wahl-Winterthurer mit rotblauem Herzen.


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