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Suunto 7: Solide Sportuhr, die vom Preis und WearOS gebremst wird

Über 500 Franken sind für jede Uhr viel Geld, aber für eine WearOS grenzt das an Wucher. Liefert die Suunto 7 dafür auch überdurchschnittlich viel Leistung? Leider nicht ganz.

Spezifikationen

  • Display: 1.39 Zoll Amoled, 454 x 454 Pixel, 1000 nits
  • Gehäuse: 50 mm
  • Band: 24 mm, austauschbar
  • RAM: 1 GB
  • Speicher: 4.5 GB
  • Übertragung: NFC, Wi-Fi

Design und Komfort

Zur Auswahl stehen bei uns im Shop fünf Farbvariationen. Keine davon haut mich vom Hocker, aber mein Weiss-Burgundes-Modell ziehe ich definitiv den zweien mit diesem kitschigen Pseudoedelmetall-Rahmen vor – besonders, wenn du sie als Sportuhr trägst. Das Armband kannst du bei Bedarf austauschen.

Bedienung und Performance

Die Suunto 7 besitzt zusätzlich zum Touchdisplay vier physische Knöpfe. Dem mittleren rechten und dem rechts unten kannst du eigene Funktionen zuweisen. So öffnen sie bei mir beispielsweise Google Pay und Strava. Der linke Knopf ist einerseits die Zurücktaste oder öffnet vom Homescreen aus die App-Übersicht. Der obere rechte Knopf öffnet die Suunto-App. Dazu später mehr.

Obwohl auch die Suunto 7 mit dem angestaubten Qualcomm-Snapdragon-3100-Chip ausgestattet ist, reagiert sie auch nach mehreren Wochen noch flüssig und zuverlässig. Da habe ich schon ganz anderes erlebt. Abgesehen davon, erwartet dich die übliche WearOS-Oberfläche mit vier Menüs für jede Wischrichtung. Funktioniert immer noch ganz ordentlich, aber Google könnte hier wirklich mal etwas mehr Bedienfreundlichkeit schaffen.

Der Akku ist für eine WearOS-Uhr ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Wenn ich das GPS nicht mit Sportaktivitäten belaste, hält die Suunto 7 gut zwei Tage durch. Gehe ich aber noch für eine Stunde joggen oder aufs Bike, dann muss sie Abends an die Ladestation. Suunto selbst verspricht zwölf Stunden im GPS-Modus.

Wie fit ist sie?

Das automatische Tracking von Aktivitäten hat bei mir noch mit keiner Uhr zuverlässig funktioniert und die Suunto 7 ist keine Ausnahme. Regelmässig zeichnet sie fälschlicherweise Dinge auf, wie ein kurzer Ausflug mit dem Auto und ignoriert dafür die Velofahrt zum Beck.

Die Bedienung der Suunto-App auf der Uhr ist mir zu wenig intuitiv. Selten weiss ich, welche Taste ich drücken muss, um ein Training zu beenden oder zu pausieren. Die Kombination aus Toucheingabe und Tasten macht es auch nicht besser.

Smartphone-Apps

Damit du die Uhr richtig nutzen kannst, musst du auf dem Smartphone zwei, besser drei Apps installieren. WearOS, Suunto und idealerweise noch Google Fit. Denn ausführliche Trainingsinfos erhälst du nur über die Suunto-Smartphone-App. Merkwürdigerweise zeigt sie aber Infos wie Schritte oder Kalorien nur an, wenn du auch Google Fit installierst. Das gleiche gilt für den Schlaf. Den kannst du nur tracken, wenn du noch eine weitere App dafür installierst.

Ansonsten ist die Suunto-App gut umgesetzt mit übersichtlicher Darstellung und Auswertungen deiner Trainings. Wieso du allerdings keine vordefinierten Routen erstellen oder einen Pulsgurt und dergleichen mit der Uhr verbinden kannst, ist mir ein Rätsel. Das beherrschen sogar die günstigeren Sportuhren von Suunto.

Fazit: Zu teuer und zu unsportlich

Die Suunto 7 ist eine solide Smartwatch, die sich schwer empfehlen lässt. Wenn dich aber die hohen Anschaffungskosten nicht stören, du kein überanspruchsvoller Sportler bist und du unbedingt eine WearOS-Uhr suchst, dann schlag zu.

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Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. 


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