
Spotify entgehen durch White Noise jährlich 38 Millionen Dollar

Spotify soll darüber nachgedacht haben, White-Noise-Inhalte zu verbieten. Dies, da der Algorithmus die Entspannungssounds zu gut bewirbt.
Spotify hat 2019 eine App namens Anchor zur Erstellung von Podcasts erworben. Und damit eine Möglichkeit, mit Plaudern Geld zu verdienen. Der Deal ist gut aufgegangen, da über 44 Prozent sämtlicher Podcasts mittlerweile mit Anchor gehostet werden sollen. Womit das Unternehmen nicht gerechnet hatte: Auch Podcasts ohne Stimmen, mit Entspannungssound in Dauerschleife, eignen sich bestens, um Kohle zu scheffeln. Diese sind nicht nur beliebt, auch sollen sie vom Spotify-Algorithmus bevorzugt behandelt werden. Er dränge danach, Gesprächsinhalte anstelle von Musik zu empfehlen.
Laut einem Bericht von Bloomberg könnte Spotify seinen Bruttogewinn jährlich um bis 38 Millionen US-Dollar steigern, würde es Content mit weissem Rauschen verbieten. Darunter wird nicht nur das klassische Ameisenrennen verstanden, das wir von Röhrenfernsehern ohne Empfang kennen. Auch Wellengeräusche, Wind, Regen und anderes zählen dazu.
Nun soll Spotify gemäss internen Dokumenten darüber nachgedacht haben, derartige Inhalte zu verbieten. Ausserdem gab es auf Reddit Meldungen von Usern, denen vor zwei Monaten temporär keine White-Noise-Inhalte ausgespielt wurden. Ebenso hat sich ein anonymer White-Noise-Podcaster bei Bloomberg gemeldet. Er behauptet, dass seine Podcasts dieses Jahr zweimal verschwunden sind. Einmal für rund drei Wochen und einmal für zehn Tage. Dabei habe er beim ersten Mal 50 000 Downloads pro Tag verloren und beim zweiten Mal 20 000. Durch Platzieren von Werbung sollen mit solchem Content pro Monat 18 000 US-Dollar Verdienst und mehr möglich sein.
Spotify hat die internen Pläne auf Anfrage Bloombergs bestätigt und meint dazu: «Der fragliche Vorschlag wurde nicht verwirklicht – wir haben weiterhin Podcasts mit weissem Rauschen auf unserer Plattform.» Zu den Vorfällen auf Reddit wollte sich das Unternehmen nicht äussern und meinte, dass es nicht über spezifische Episoden sprechen kann.
Titelbild: Shutterstock

Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.