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von Debora Pape
Mit Exklusivtiteln die Playstation attraktiv halten oder lieber ein größeres Publikum erreichen? Aktuell setzt Sony bei dieser grundlegenden Frage auf einen Kompromiss mit zeitversetzten PC-Ports. Der Playstation-Chef erklärt, wie das den Absatz der PS5 ankurbeln soll.
Sonys Release von Playstation-Spielen auf dem PC soll PC-Fans zum Kauf einer Playstation animieren. Klingt komisch – ist aber so. Die PC-Ports sollen helfen, Sonys Problem mit Exklusivtiteln zu lösen. Hermen Hulst, ab Juni Co-CEO von Sonys PlayStation-Geschäft, erklärte am 30. Mai in einer Fragerunde die Strategie dahinter.
Hulst adressiert ein grundsätzliches Dilemma von Exklusivtiteln: Bietet Sony die Eigenentwicklungen aus den Playstation-Studios nur auf der Playstation an, verkleinert sich der potenzielle Käuferkreis und Umsatz. Erscheinen die Eigenentwicklungen auf allen Plattformen, verliert die Playstation an Attraktivität. Bis vor wenigen Jahren setzte Sony auf die erste Option: Wer keine Playstation besaß, der musste auf hervorragende Story-basierte Singleplayer-Titel wie «The Last of Us» oder «Horizon Zero Dawn» verzichten.
Doch das hat sich geändert. Mehreren der früheren Exklusiv-Titel spendierte Sony zwei bis drei Jahre nach dem Playstation-Release einen PC-Port. PC-Spieler können deswegen die «Horizon»-Reihe, «Ghost of Tsushima» und «The Last of Us» auf ihrer bevorzugten Plattform spielen. Einen festen Zeitrahmen für den PC-Release nannte Hulst aber nicht. Auf «The Last of Us 2» aus 2020 wartet die PC-Spielerschaft noch immer.
Die PC-Ports sind strategisch motiviert, wie Hulst erläutert: Einerseits kann Sony so mit zeitversetzten Verkaufserlösen durch die PC-Spielerschaft rechnen. Andererseits hofft das Unternehmen, PC-Spielerinnen und -Spieler zum Kauf einer Playstation 5 zu ködern: Durch das Spielen der PC-Portierung sollen sie Lust darauf bekommen, zukünftige Nachfolge-Titel direkt zum Release spielen zu können – ohne erneut Jahre auf eine Portierung warten zu müssen.
Ob das funktioniert? Bei mir jedenfalls hat diese Strategie bisher nicht gewirkt. Die Grafik auf meinem PC ist einfach besser und ich finde die Stick-Steuerung bei Controllern grauenhaft.
Bei Live-Service-Titeln sieht die Strategie anders aus, wie Hulst bestätigt. Multiplayer-Games wie «Helldivers 2» sollen weiterhin zum Playstation-Release auch auf dem PC erscheinen. Diese Spiele finanzieren sich vor allem durch Mikro-Transaktionen. Sony möchte deswegen möglichst viele Fans ansprechen, während die Titel alle paar Monate neuen Content erhalten und somit relevant bleiben. Hier ist das Aufteilen der Spieler auf zwei Releases nicht sinnvoll.
Apropos: Microsoft hat aktuell ein ähnliches Problem mit Exklusivtiteln – nur anders:
Fühlt sich vor dem Gaming-PC genauso zu Hause wie in der Hängematte im Garten. Mag unter anderem das römische Kaiserreich, Containerschiffe und Science-Fiction-Bücher. Spürt vor allem News aus dem IT-Bereich und Smart Things auf.