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Sony Xperia 5 V: ein Smartphone für Content Creator

Das Sony Xperia 5 V fällt mit seinem ungewöhnlichen 21:9-Format und geringem Gewicht auf. Mit starker Hardware, diversen Kreativ-Apps und guten Kameras ist es perfekt für die Produktion von Social-Media-Inhalten.

Das Sony Xperia 5 V ist eine etwas bescheidenere Version des Flagships Xperia 1 V. Die Kameras wecken schnell meine Experimentierfreude. Zudem kann ich die Ergebnisse gleich auf dem Smartphone in den dazu passenden Apps bearbeiten. Das macht es super für Content-Creator.

Hier sind die wichtigsten Spezifikationen im Überblick:

Design und Grösse: handlich und wetterfest

Zum Schutz ist das Smartphone auf der Vorder- und Rückseite mit Gorilla Glas Victus 2 ausgestattet. Damit soll es Stürze auf weicheren Boden wie Holz aus bis zu zwei Metern überstehen. Bei härterem Untergrund wie Beton ist es noch ein Meter. Natürlich geht auch einfach eine Hülle rundherum. Mit der verdecke ich aber die mattierte Rückseite: Diese fühlt sich angenehm an und ist nicht so anfällig für Fingerabdrücke.

Triumphieren kann das Gerät bei den Schutzarten: Mit IP65-Zertifizierung ist es gegen Staub und Strahlwasser geschützt. Dank IP68 ist auch ein Schutz gegen das Untertauchen dabei. Es soll ein versehentliches Abtauchen im Süsswasser bis 1,5 Meter aushalten.

Auch ohne Telekamera gut ausgestattet

Beim Xperia 5 V findest du ein Dual-Kamerasystem. Damit stehen dir eine Weitwinkel- und eine Ultraweitwinkel-Kamera zur Verfügung.

Die Hauptkamera ist mit dem 48-Megapixel-Sensor aus dem Flagschiff ausgestattet. Sony arbeitet hier mit dem sogenannten Pixel Binning. Dabei werden mehrere Pixel zu einem grossen zusammengefasst. Diese fangen mehr Licht ein und sollen so ein sauberes Signal liefern. Das Ergebnis wird in einem kleineren Format ausgespuckt. Beim Xperia 5 V ist das bei 48 Megapixel (MP) eine Auflösung von 12 MP.

Die zusätzlichen Pixel der Hauptkamera werden für den digitalen Zoom genutzt, damit die Qualität nicht leidet. Beim höchstmöglichen, sechsfachen Zoom ist der Qualitätsverlust aber bereits deutlich zu sehen. Auch mit dem AI-Super-Resolution-Zoom, der ein besseres Ergebnis liefern soll.

Wenn du denkst, mit einer Telekamera könnte man noch etwas mehr herausholen, sei gewarnt: Sowohl das Flagship als auch der Vorgänger, das Xperia 5 IV, besitzen eine zusätzliche Telekamera. Die hat aber bei unserem Test mit dem Xperia 1 V nicht überzeugt. Dass hier keine dabei ist, ist also verschmerzbar.

Dafür kann das Sony Xperia 5 V tolle Nahaufnahmen machen – ganz ohne Makrokamera. Das Phone erzielt bei einer Blume klare Linien und im Hintergrund einen tollen Unschärfeeffekt. Dieser ist digital erzeugt. Bei meinem Porträt erkennst du ihn deshalb an den Haaren, wenn du genau hinschaust. Auf dem Smartphone-Display ist das weniger gut erkennbar. Die Stärke des Bokeh-Effekts lässt sich, bevor du das Foto machst, per Regler einstellen.

Durch das grosszügige Menü der Kamera-App kannst du auch herumexperimentieren. Mit der Belichtungszeit erziele ich beispielsweise bei einem Brunnen verschiedene Effekte. Ich hatte bei den längeren Belichtungszeiten leider kein Stativ. Damit würden die Bilder noch etwas schärfer als mit meiner unruhigen Hand.

Insgesamt mache ich mit dem Sony Xperia 5 V bei gutem Licht schöne, natürliche Fotos und habe gegenüber anderen Smartphones ein bisschen mehr Kontrolle über die Einstellungen. Eine «echte» Kamera ersetzt Sonys Content-Creator-Smartphone aber nicht. Die Kameraeinstellungen machen vor allem bei Tageslicht und mit höchstens 24 Millimetern Brennweite Sinn.

Starker Chip und praktischer SIM-Slot

Im Sony Xperia 5 V ist der Snapdragon 8 Gen 2 verbaut, der neben dem eigenen Flagship auch in zahlreichen anderen Geräten zu finden ist. Ich ziehe zum Vergleich das Samsung Galaxy S23 Ultra hinzu. Bei Samsung ist zwar ein Kern etwas höher getaktet – 3,36 GHz statt 3,19 GHz – das scheint das Xperia 5 V allerdings nicht zu interessieren. Bei meinen Geekbench-Tests sind die Leistungen der drei Smartphones alle im gleichen Rahmen.

Seine acht Gigabyte (GB) RAM reichen ebenfalls wunderbar. Das Ergebnis in der Praxis: Das Xperia 5 V läuft flüssig, ich kann rasch auf meine Apps zugreifen, zwischen ihnen wechseln und problemlos mehrere parallel geöffnet haben. Zudem kommt mir die Leistung beispielsweise beim Bearbeiten von Videos zugute.

Praktisch sind zudem der SIM- und microSD-Slot des Sony Xperia 5V. Dieser lässt sich ohne SIM-Opener öffnen. Der interne Speicher von 128 GB lässt sich damit bis zu einem Terabyte erweitern. Und für alle Musikfreunde hat das Smartphone eine 3,5 mm Klinkenbuchse für Kopfhörer – eine Seltenheit bei aktuellen Flagship-Modellen.

Akku mit Ausdauer

Geladen wird das Xperia 5 V über USB-C oder kabellos. Ein Netzteil ist nicht im Lieferumfang enthalten. Je nach Netzteil kann die Ladezeit um die zwei Stunden variieren. Dank USB 3.2 (Gen 1) kannst du deine Fotos und Videos mit bis zu fünf Gigabit pro Sekunde auf den PC übertragen.

Auch die Unterhaltung kommt nicht zu kurz

Auch für die Unterhaltung zwischendurch kann ich das Smartphone nutzen. So tobe ich mich beim Spiel Genshin Impact aus und erhalte Support von Sonys Spieleoptimierer, inklusive Infos zu aktuellen Frames pro Sekunde und der Möglichkeit, meine Spielesession als Video aufzunehmen.

Software: läuft rund und ausdauernd – nur an den Updates scheitert es

Das Sony Xperia 5 V läuft mit Android 13 und der eigenen Benutzeroberfläche Xperia UI. Sony verspricht hier zwei Jahre Android- und drei Jahre Softwareupdates. Das finde ich zu wenig. Andere Hersteller bieten hier je mindestens ein Jahr mehr an.

Nach den üblichen Google-Diensten finde ich einige Apps von Sony für meine Fotos und Videos. Neben der oben diskutierten Kamera-App, ist für Creator beispielsweise die separate Video-App spannend. Mit dieser kann ich erstellte Videos direkt auf dem Handy schneiden und bearbeiten. Damit kommt das Phone wunderbar klar und reagiert rasch und zuverlässig.

Fazit: Smartphone auf Flagship-Niveau für Kreative

Das Sony Xperia 5 V hat das Zeug zum Leichtgewicht unter den Flagships: Grösse und Format finde ich sehr angenehm. Die vorhandenen Kameras überzeugen und machen gute Fotos. Mit RAW-Bildern holst du noch etwas mehr heraus. Die Telekamera des Flagships wird durch einen vollständig digitalen Zoom ersetzt, wenn auch qualitativ nicht vollends überzeugend.

Ansonsten punktet das Sony Xperia 5 V allgemein in Sachen Hard- und Software: Lange Akkulaufzeit, ein starker Chip für Multitasking und Videoschnitt sowie ein Anschluss für Kopfhörer. Das Xperia 5 V dient auch wunderbar zur reinen Unterhaltung mit Spielen und Videos im Kinoformat.

Was mir am Smartphone nicht gefällt ist, dass es lediglich zwei Jahre Android-Updates und drei Jahre Sicherheitspatches erhält. Für ein Smartphone in dieser Preisklasse ist das für mich nicht akzeptabel. Der Preis ist auch sonst relativ hoch angesetzt.

Bist du als Content Creator auf der Suche nach handlichem Equipment, etwa um ab und zu die Kamera zu ersetzen, ist das Xperia 5 V eine super Wahl. Es bietet zudem spannende Apps, um deine kreativen Fotos und Videos gleich in Social-Media taugliche Form zu bringen.

Titelbild: Michelle Brändle

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Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los. 


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