

Sonos Beam im Test: Grosser Sound für kleine Räume
Die kleine Soundbar aus dem Hause Sonos, die Sonos Beam, soll vor allem für guten Sound in kleinen Räumen sorgen. Der Test zeigt: Wenn du ein Home Cinema Setup willst, dann ist das nichts für dich. Aber sonst hat die smarte Beam einiges drauf.
Bevor das Review beginnt, ein Disclaimer: Die Sonos Beam, die ich getestet habe, ist eine Beta-Version. Während die Hardware mit dem Produktionsmodell identisch ist, ist die Software noch im Beta-Stadium. So. Jetzt Review.
Am Medienanlass, an dem der neueste Speaker aus dem Hause Sonos vorgestellt worden ist, hat sich der Hersteller grosse Mühe gegeben, den Sound in einem Loft möglichst gut klingen zu lassen. Laborbedingungen sind zwar schön, aber sie reflektieren das echte Leben nicht. Daher muss ein Test her. Wenn Multiroom-Systeme schon Nischen bedienen sollen, dann sollen sie auch in einer Nische getestet werden.
Zwei Tage später: Mein Beta-Zugang zur App ist freigeschaltet, die Beam kann aus ihrem Karton kommen. Denn ohne App geht gar nichts. Die Sonos App muss mit den entsprechenden Schnittstellen ausgestattet sein, damit sie die Boxen und ihren Typ erkennt.
Über das Setup verliere ich jetzt keine zwei Sätze, denn wenn du das nicht hinkriegst, dann hast du ganz andere Probleme als «Ich kann die Box nicht aufsetzen».
Wo bleibt mein Bass?
Ich habe so gewisse Songs, die ich für die seltenen Audio-Tests in meiner Wohnung benutze. Das sind so Lieder, bei denen ich weiss, dass sie schöne Höhen haben und tiefe Bässe. Dazu weiss ich, wie sie klingen sollten. Für den Bass ist das in der Regel der 16bit Remix von Noisias «Machine Gun».
Für Höhen und Stimme ist das ein Track aus Mirror's Edge: «Still Alive» von Lisa Miskovsky.
Der Grund, weshalb ich ganz normale, kommerziell erhältliche Musik nehme ist wieder der, dass ich möglichst weit von Laborbedingungen und möglichst nahe am Alltag des Nutzers teste. Daher wirst du in diesem Review keine Test Tracks oder spezielle Audioformate finden. Spotify, BluRay und all das Zeug, das du in einem Haushalt auch finden würdest.
Lisa Miskovskys Stimme aber ist im Wohnzimmer meiner 3.5-Zimmer-Wohnung klar, die Höhen klingen schön glasig. Der Klang gefällt mir sogar so gut, dass ich mir das Lied gleich nochmal anhöre.
Dem Sound der Musik kann ich nichts vorwerfen. Als Bass Fan ist mir der Bass zu schwach, aber seit ich Teenager bin, gehört bei mir ein Subwoofer zum Standard.
Keine Konkurrenz für die Playbar
Am Medienevent wurde die künstliche Intelligenz und die Anpassungsfähigkeit der Speaker gefeiert. Die Beam soll erkennen, ob du gerade einen Film schaust oder Musik hörst und den Sound entsprechend anpassen. Eine Theorie, wie die Beam das macht: Der Sound wird angepasst, je nachdem über welchen Eingang das Tonsignal kommt. Über HDMI Arc kommt der TV Sound rein, Musik kommt über das Wifi-Signal.
So ganz kann Sonos die Verwandtschaft der zwei Geräte aber nicht abstreiten, auch wenn die Beam keinen Optical-In mehr hat, sondern alles über HDMI Arc oder halt kabellos via Wifi gemacht wird.
Der Vergleich mit der Playbar zeigt, dass in der grossen Soundbar schlicht mehr Technologie und mehr Leistung verbaut ist und auch, weshalb der Vergleich von Beam und Playbar etwas unfair ist:
Key Specs Sonos Playbar
- Sechs 8 cm Aluminium Cone Mitteltöner
- Drei 2.5 cm Tweeter mit Titankuppeln
- Jeder dieser neun Speaker hat einen eigenen digitalen Verstärker
Key Specs Sonos Beam
- Fünf Mikrofone für Sprachassistenten
- Ein Tweeter
- Vier Woofer, die Mitten und Bässe abdecken
Dennoch: Die Beam leistet gute Arbeit. Der isländische Film «Metalhead» klingt genau so subtil, wie er stellenweise soll und es tätscht recht, wenn es muss.
Ein überwältigendes Home-Cinema-Erlebnis klingt aber anders. Versteh mich nicht falsch, wenn ich meine Playbar nicht hätte, dann wäre ich mit der Beam mehr als glücklich. Schauspielerin Þorbjörg Helga Þorgilsdóttir klingt genau so verwundbar und wütend wie sie es im Kino getan hat und wie sie es mit der Playbar tut.
Podcasts, die Königsdisziplin?
There are dangerous thingsIn der Theorie klingt der Test schlau: Ich gebe der Beam etwas, das sie verwirren sollte. Wenn meine frühere Theorie von wegen «HDMI gleich TV Sound, Wifi gleich Song Settings» Wasser hält, dann sollte ein Podcast – also TV Audio aber ohne HDMI-Signal – eigentlich mit den Musikeinstellungen abgespielt werden. Doch schon beim Intro wird klar, dass die Beam weiss, womit sie es zu tun hat. Gut gemacht, Sonos.
Der Raum wird kleiner, die Beam findet ihr Zuhause
Mittlerweile habe ich die Beam vom Esszimmertisch ins Büro befördert, da der Raum etwas kleiner ist und hinter meinem Computer Setup Bücherregale stehen, dazu das weltbequemste Bettsofa links neben dem Computer. Das sind viele Objekte, die den Schall schlucken.
Schnell wird klar, die Beam hat in diesem Raum ihr neues Zuhause gefunden. Das kleine Büro, einst vom Architekten wohl als Kinderzimmer geplant, scheint wie für die kleine Soundbar geschaffen. Sogar der Bass gefällt mir hier wesentlich besser.
Gut für's Schlafzimmer, nicht für's Wohnzimmer
Die Sonos Beam ist wirklich keine Konkurrenz für die Playbar. Will sie auch gar nicht sein und sie kann da auch nicht mithalten. Dazu ist die Technologie zu schwach. Wenn du also ein Home Cinema aufsetzen willst oder grosse Räume mit gutem Klang füllen willst, dann bist du mit der Playbar sicher besser dran. Klar, sie kostet mehr, aber nicht wesentlich viel mehr sodass du dir Geldsorgen machen musst.
Die Beam zeigt in kleinen Räumen, was sie drauf hat und das kann sich hören lassen. In kleinen Räumen donnert sogar der sonst vergleichsweise schwache Bass schön und warm. Die Beam verlässt sich auf Wände die Schall reflektieren und Möbel, die Schall schlucken. Wenn du der Sonos Beam diesen Raum bieten kannst, dann hast du einen sehr schönen Speaker.
Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.
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