

Satechi-Dock für Mac Mini: So bekommst du günstig mehr Speicher

Hier kommt die Lösung für alle, die sich über den Einschaltknopf des Mac Mini mit M4-Prozessor ärgern. Das Satechi-Dock stellt den Apple-Rechner auf ein kleines Podest – und hat noch ein paar Vorteile mehr.
Was kann «Apples besten Deal aller Zeiten» (Zitat des Kollegen Samuel Buchmann in seinem Testbericht) noch besser machen? Ich finde: der Mac Mini M4 Stand & Hub von Satechi.
Schon für meinen alten Mac Mini M2 hatte ich einen Untersatz des Herstellers aus Kalifornien. Ein paar Wochen habe ich nach dem Mac-Mini-Upgrade ohne diesen durchgehalten. Der Verzicht aber fällt schwer. Denn Satechi weiss genau, was einem Mac Mini fehlt und liefert die Lösung dafür.

Günstiger Extra-Speicher
Apple ist berühmt-berüchtigt für die Preise, die sie für zusätzlichen Speicher aufrufen. Das Upgrade von einer 256-GB-Festplatte auf die 512-GB-Variante kostet beim Mac Mini M4 derzeit zum Beispiel 200 Franken. Und für ein Terabyte sind es dann 400 Franken.
Im Vergleich dazu kostet eine 1-TB-M.2-SSD nur etwas mehr als 50 Franken, die 2-TB-Version gibt es für um die 100 Franken. Bei Apple zahlst du für die 2-TB-Festplatte im Mac Mini einen Aufpreis von 800 Franken. Wer solche Aufschläge klaglos akzeptiert, muss schon sehr grosser Apple-Fan sein.
Ich habe den Sparrechner angeworfen: Ein Mac Mini 2024 kostet in der Standardversion mit 256 GB Festplatte derzeit rund 600 Franken. Der Satechi-Hub schlägt mit 120 Franken zu Buche. Eine 1-TB-SSD zum Einstecken kommt auf 50 Franken. Das macht schlanke 770 Franken in Summe. Ein Mac Mini M4 mit der 1-TB-Festplatte fix an Bord kommt auf 1100 Franken. Noch Fragen?
Vorsicht: Nicht alle SSDs funktionieren
Satechi warnt auf seiner eigenen Website: «Incompatible SATA M.2 SSDs». Und das steht da nicht einfach so, das stimmt auch. Ich habe es selbst erfahren. Denn die SSD, die bisher im Satechi-Hub des Mac Mini M2 steckte, streikte im neuen Hub. Sie wurde mir im Finder nicht angezeigt.


Kompatibel sind lediglich die neueren NVMe-SSDs, die ja Daten zudem deutlich schneller hin- und herschieben als die alten SATA-Modelle. Die SSD meiner Wahl ist übrigens diese hier, weil sie günstig und für meine Zwecke ausreichend schnell ist.

Das Limit für die Datenübertragung setzt ohnehin der Hub: Bei 10 Gbps ist Schluss, umgerechnet also maximal 1250 MB/s. Du kannst übrigens auch weniger bescheiden sein als ich und eine SSD mit maximal vier TB einsetzen.
Willst du Daten schneller hin- und herschieben und dir das besonders wichtig sein, solltest du dir statt des Satechi-Hubs alternativ eine externe SSD anschauen, die du direkt an einen der Thunderbolt-Anschlüsse des Mac Mini M4 anschliesst.
Ist das hässlich?
Natürlich hat das Satechi-Hub ästhetische Nachteile. Die USB-A-Anschlüsse vorne wirken wie das Lächeln eines zahnlosen Onkels. Dafür sehen die zwei USB-C-Ports des Mac Mini in Kombination mit dem SSD-Schlitz des Satechi-Hubs doch fast wie ein Gesicht aus, oder? Zwischen Hub und Mac Mini gibt es überraschend viel Abstand, knapp sechs Millimeter. Das hätte ich mir kompakter gewünscht, aber es braucht den Platz, damit Luft für die Kühlung zirkulieren kann. Das geht zu Lasten der Stabilität. Beim Ein- und Ausstecken von Kabeln verschieben sich Mac Mini und Hub trotz Gummifüssen recht schnell. Überhaupt wirkt die Verarbeitung etwas billig, weil Plastik dominiert.
Über die Optik lässt sich schwer streiten. Da sind die Geschmäcker und Ansprüche zu verschieden. Für mich ist der Hub ein notwendiges Übel, aber nicht so schlimm, dass ich es auf meinem Schreibtisch im Halbschatten des Monitors nicht ertragen könnte. Du kannst deine Meinung gerne unten in den Kommentaren mitteilen.

Anschlüsse aus der alten Welt
Der Zug rollt derzeit eindeutig Richtung USB-C. Spätestens seit die EU durchgesetzt hat, dass USB-C der neue Standard ist, verabschiede ich nach und nach Geräte mit älteren Kabeln. Trotzdem gibt es noch einige mit USB-A-Anschluss, zum Beispiel bei externen Festplatten.
Dafür bräuchte ich zwar die hochgezüchteten USB-A-Ports (3.2 Gen 2) am Satechi Hub nicht. Aber es ist beruhigend zu wissen, dass zwei der drei Anschlüsse mit 10 Gbps laufen. Der dritte ist «nur» ein USB 2.0. Zum Laden taugen die USB-A-Ports übrigens auch nicht, es sind leider reine Daten-Schnittstellen. Und falls du noch so ein Apple-CD-Laufwerk, das «SuperDrive» nutzt und das anschliessen willst – das geht auch nicht.
Komfort für Foto-Fans
Am meisten habe ich in der Zeit ohne Satechi-Hub den SD-Karten-Leser vermisst. Natürlich habe ich meine Fotos trotzdem von der Kamera auf den Mac Mini bekommen. Ich habe dafür ein Speicherkartenlesegerät von UGreen gekauft, für verschmerzbare 14 Franken.
Mit einem Schlitz für die SD-Karten direkt am Satechi-Hub fällt allerdings ein Kabel weg. Und ich mag es gerne möglichst aufgeräumt auf meinem Schreibtisch. Der SD-Karten-Leser schafft bis 312 MB pro Sekunde, er ist damit richtig schnell und strapaziert auch beim Import von Videomaterial meine Geduld nicht allzu sehr.
Satechi hat übrigens die Logik geändert: Du musst die SD-Karten jetzt nicht mehr umdrehen, bevor du sie einstecken kannst, sondern so, dass der Aufdruck nach oben zeigt. Allerdings gehen sie ziemlich schwer in den Schlitz; ich hatte zunächst sogar Sorge, ich hätte eine falsche SD, weil es so eng zugeht und es an den Rändern schabt.
Die Lösung für das Knopf-Problem
Gehörst du zu den Leuten, die nach getaner Arbeit das Gerät unbedingt an einem Knopf ausschalten müssen? Dann hat dich der neueste Mac Mini sicher genervt. Denn die Ingenieure von Apple haben den physischen Einschaltknopf an einer denkbar dämlichen Stelle angebracht: auf der Unterseite. Du musst den Mac Mini also immer anheben, um den Knopf zu erreichen.
Mit dem Hub von Satechi löst sich dieses Problem. An einer Ecke gibt es eine Einkerbung, gerade gross genug für den Finger, der dann den Knopf am Mac Mini drücken kann.

Satechi feiert das Feature ihres Produkts sogar auf der Verpackung. Wenn die Erreichbarkeit des Mac-Mini-Knopfs dein Hauptproblem ist, gibt es allerdings auch andere Lösungen, zum Beispiel Halterungen für unter den Schreibtisch. Was 3D-Druck hier alles ermöglicht, zeigen kreative Leute zum Beispiel auf der Plattform Etsy.
Fazit
Sinnvoller Sockel
Der Satechi-Hub bietet für zwei Probleme gute Lösungen. Erstens macht der den Power Button des Mac Mini M4 nutzbar. Zweitens, für mich viel wichtiger, öffnet er die Tür zu deutlich günstigeren SSD-Erweiterungen als bei Apple. Schon beim Kauf einer 1-TB-SSD sparst du trotz der Anschaffungskosten für den Satechi-Hub Geld. Die USB-A-Ports sind bedingt nützlich, weil du an ihnen keine Gadgets laden kannst. Aber besser als gar keine, wie beim Mac Mini im Solo-Einsatz.
Insgesamt ist der Satechi-Hub nicht die beste Lösung für SD-Karten und auch nicht für schnellen Speicher. Im Prinzip ist er ein Schweizer Taschenmesser für Mac Mini User: Das Leben mit dem Hub ist besser als eines ohne.
Pro
- perfekte Imitation des Apple-Designs
- günstige Möglichkeit, SSD zu erweitern
- perfekt dem Mac Mini angepasstes Design
- drei zusätzliche USB-A-Ports
- Einschaltknopf des Mac Mini wird (besser) nutzbar
Contra
- hakeliger SD-Karten-Einschub
- Hub und Mac Mini stehen nicht so satt und stabil aufeinander wie bei Vorgänger-Modellen
- USB-A taugen nicht zum Laden
- ältere SATA M.2 SSD nicht kompatibel


Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln.