Produkttest

Samsung Galaxy S8 – Schnell, hübsch und bald schon unkonfigurierbar?

Ich habe das Samsung Galaxy S8 und das Galaxy S8+ nun während mehrerer Wochen getestet. Daher kann ich euch sagen: Das S8 ist ein Smartphone wie keines zuvor. Es ist integrierter und offener als vorherige Samsung-Geräte. Aber es hat sich nicht ganz von alten Schwächen lösen können.

«Hast du ein iPhone oder ein Samsung» lautet die Frage, die mir manchmal gestellt wird. Nicht «iPhone oder Android». Nicht «iPhone oder Google». «iPhone oder Samsung». Die Marke Samsung kommt mit Erwartung, mit einer vorausgesetzen Qualität und der damit einhergehenden Zufriedenheit. Klar, dass die Erwartungen an das Samsung Galaxy S8 und seinen grösseren Bruder, dem S8+, gross sind. Nun ist es da. Hält es, was es verspricht? Erfüllt es die Erwartungen? Ich habe das Gerät nun schon seit mehreren Wochen in der Hosentasche und kann daher nicht nur Techspecs runterrattern, sondern dir auch sagen, wie sich das S8 im täglichen Gebrauch bewährt.

Samsung Galaxy S8 (64 GB, Midnight Black, 5.80", Single SIM, 12 Mpx, 4G)
Smartphone

Samsung Galaxy S8

64 GB, Midnight Black, 5.80", Single SIM, 12 Mpx, 4G

Samsung Galaxy S8 (64 GB, Orchid Grey, 5.80", Single SIM, 12 Mpx, 4G)
Smartphone

Samsung Galaxy S8

64 GB, Orchid Grey, 5.80", Single SIM, 12 Mpx, 4G

Samsung Galaxy S8 (64 GB, Arctic Silver, 5.80", Single SIM, 12 Mpx, 4G)
Smartphone

Samsung Galaxy S8

64 GB, Arctic Silver, 5.80", Single SIM, 12 Mpx, 4G

Samsung Galaxy S8 (64 GB, Midnight Black, 5.80", Single SIM, 12 Mpx, 4G)

Samsung Galaxy S8

64 GB, Midnight Black, 5.80", Single SIM, 12 Mpx, 4G

Samsung Galaxy S8 (64 GB, Orchid Grey, 5.80", Single SIM, 12 Mpx, 4G)

Samsung Galaxy S8

64 GB, Orchid Grey, 5.80", Single SIM, 12 Mpx, 4G

Samsung Galaxy S8 (64 GB, Arctic Silver, 5.80", Single SIM, 12 Mpx, 4G)

Samsung Galaxy S8

64 GB, Arctic Silver, 5.80", Single SIM, 12 Mpx, 4G

Samsung Galaxy S8+ (64 GB, Midnight Black, 6.20", Single SIM, 12 Mpx, 4G)
Smartphone

Samsung Galaxy S8+

64 GB, Midnight Black, 6.20", Single SIM, 12 Mpx, 4G

Samsung Galaxy S8+ (64 GB, Orchid Grey, 6.20", Single SIM, 12 Mpx, 4G)
Smartphone
999.– CHF

Samsung Galaxy S8+

64 GB, Orchid Grey, 6.20", Single SIM, 12 Mpx, 4G

Samsung Galaxy S8+ (64 GB, Arctic Silver, 6.20", Single SIM, 12 Mpx, 4G)
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Samsung Galaxy S8+

64 GB, Arctic Silver, 6.20", Single SIM, 12 Mpx, 4G

Samsung Galaxy S8+ (64 GB, Midnight Black, 6.20", Single SIM, 12 Mpx, 4G)

Samsung Galaxy S8+

64 GB, Midnight Black, 6.20", Single SIM, 12 Mpx, 4G

Samsung Galaxy S8+ (64 GB, Orchid Grey, 6.20", Single SIM, 12 Mpx, 4G)
999.– CHF

Samsung Galaxy S8+

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Samsung Galaxy S8+ (64 GB, Arctic Silver, 6.20", Single SIM, 12 Mpx, 4G)

Samsung Galaxy S8+

64 GB, Arctic Silver, 6.20", Single SIM, 12 Mpx, 4G

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Na dann, lassen wir mal los. Da wir die Vorbestellungen schon vor Tagen verschickt haben, sind die User aus dieser Versandsserie herzlich eingeladen, mir in den Kommentaren zu widersprechen, mich zu hinterfragen oder mir zu sagen, dass ich absolut richtig liege.

Die neue Welt der Hardware

Als erstes fällt auf, dass das Samsung Galaxy S8 schlank ist. Sehr schlank. Es wirkt auch schlank, weil der Bildschirm randlos wirkt. Klar, wenn du das Phone genau anschaust, dann siehst du links und rechts einen kleinen Rand. Aber der ist wirklich recht klein. Oben und unten ist der sogenannte Bezel bemerkbar, wirkt aber nicht klumpig. Das macht viel aus, vor allem vom ästhetischen Standpunkt der Schlankheit her.

Die S8-Serie kommt in einem neuen Seitenverhältnis daher. Statt dem üblichen 16:9-Seitenverhältnis, haben die Ingenieure bei Samsung auf 18.5:9 gesetzt. Die Idee dahinter ist wohl eine oder beide der folgenden:

  1. Technologisch: Maximale Ausnutzung der Vorderseite für den Bildschirm. Weniger Rand = Mehr Attraktivität des Phones
  2. Usability: Die einhändige Benutzung soll ein Revival erleben

Letzterer Punkt ist für mich besonders interessant. Klar, mir ist es gezwungenermassen recht wurscht, ob ich ein Smartphone ein- oder zweihändig bedienen kann oder muss, aber ich sehe die Attraktivität in der einhändigen Bedienung. Mein erstes Handy war damals das Motorola StarTAC, das ging super einhändig. War schon cool.

Yup, sehr schlank

Und ja, das S8 liegt gut in der Hand. Und auch die einhändige Bedienung funktioniert. Beim S8 kann ich einfach ums Phone herumgreifen, also auch meinen rechten Daumen an den linken Bildschirmrand strecken. Das S8+ hingegen streckt das Konzept arg. Ich kann noch knapp ums Phone herumgreifen und die einhändige Bedienung geht noch so ganz knapp. Es ist aber definitiv bequemer, wenn ich das Handy zweihändig bediene.

Dennoch: Unhandlich würde ich es definitiv nicht nennen. Im Vergleich mit dem grossen Konkurrenten, dem iPhone 7+, wirkt es nicht nur wegen dem Bildschirm schlanker. Hier macht der grössere Bildschirm, oder besser: die als Bildschirm genutzte Fläche, viel aus.

In der Bedienung ist mir aber aufgefallen, dass ich das Gerät, egal welcher Grösse, leicht anders halten muss. Ich bin einer, der sein Handy gerne anpackt. Allgemein bin ich eher der Grobmotoriker, was bedeutet, dass ich das Samsung Galaxy S8 und das S8+ beide sanfter anfassen muss. Bei einem Gewicht von maximal 173 Gramm aber liegt das Gerät auch dann noch gut in der Hand.

Angekreidet wird Samsung aber, dass das Gehäuse vergleichsweise leicht verkratzt. Bei Produktmanager Dario Pellanda hat die Rückseite nach Kontakt mit Autoschlüsseln im Hosensack einen Kratzer abbekommen, mein Bildschirm hat dank Kopfhörern in der selben Hosentasche einen Kratzer. Dies ist dahingehend merkwürdig, weil Onlinevideos konsistent das Gegenteil behaupten, doch mit den Kratzern auf unseren Phones kann jetzt keiner argumentieren. Wir empfehlen deshalb, einfach nur als Vorsichtsmassnahme, eine Schutzfolie anzubringen.

Die offenere Android-Version mit den Tentakeln

Ein Blick in die Einstellungen der Android-Version der Galaxy-S8-Serie lohnt sich. Denn die Entwickler bei Samsung beschreiten für Samsung ungewohnte, neue Wege. Denn du kannst alles einstellen. Dir gefällt das Edge Panel nicht? Weg damit. Mehr Icons auf dem Home Screen? Kein Problem. So gefällt mir das. Denn Android ist ein System, das nicht nur offen ist, sondern anpassungsfähig. Im Gegensatz zu Apple iOS, das darauf setzt, dass es einfach funktioniert, was durchaus legitim ist. Ich bin aber Bastler und Tüftler, weswegen mich Android einfach mehr anspricht.

Samsung Experience ist hell und leicht gehalten

Da Samsung aber immer noch Samsung ist, hat sich deren Android-Distro namens Samsung Experience in der installierten Version 8.1 optisch weit vom Stock Android entfernt. Die Menus sind weiss und mit linienartigen Symbolen versehen. Sieht schick aus, funktioniert auch gut. Und egal, welches Bastelprojekt du in Angriff nehmen willst, das S8 ist dabei. Dir werden keine Steine in den Weg gelegt und wenn du die Namen der ganzen Elemente kennst, kannst du im erstaunlich übersichtlichen User Manual nachlesen, wie sie deaktiviert oder angepasst werden können.

Einzig beim Bixby Button ist ein Krieg zwischen Tüftlern und dem Hersteller ausgebrochen. Bixby heisst die künstliche Intelligenz, die Samsung in der S8-Serie verbaut hat. Da der Sprachassistent zum Launch nur US-Amerikanisch und Südkoreanisch spricht, haben sich Hacker weltweit daran gesetzt, den Knopf neu zu belegen.

  • Produkttest

    Wie du den Bixby Button deines Galaxy S8 pimpst // Update 26.04.2017

    von Dominik Bärlocher

Auch wenn der von mir oben genannte Weg aktuell noch funktionieren mag, arbeitet Samsung an der Sabotage. Derweil ist sich die Android Community noch nicht sicher, wer genau wie wo was kann oder nicht kann und ob der Block eventuell in den USA spezifisch auf Mobilfunkanbieter zutrifft. Daher kann es gut sein, dass der obige Weg nicht funktionieren kann oder von einem Tag auf den anderen aufhört, zu funktionieren.

Bixby, der impotente Mächtige

Meine grösste Kritik an der Software gilt auch Bixby. Klar, der Sprachassistent könnte viel, wenn er denn in deutscher oder generisch-englischer Sprache vorhanden wäre. Oder noch besser: Ich könnte ihm sagen, welche Sprache ich spreche und diese wird dann akzeptiert. Ich habe keine Probleme damit, eine englische Konversation mit meinem Phone zu haben.

Doch nicht in der Schweiz. Selbst wenn ich mein Galaxy S8 auf US-englisch umstelle, bewirkt der Druck auf den Bixby Button nur, dass sich der Hello-Bixby-Bildschirm öffnet, wo sich ein buntes Sammelsurium von News, Wetterberichten, Bildern und Tweets und so findet. Ähnlich Websites wie Bluewin.ch oder 20min.ch wo einfach mal alles abgedeckt wird, in der Hoffnung, dass der Leser etwas für sich entdeckt. Für eine künstliche Intelligenz, die dazu da ist, mir Inhalte zu zeigen, die für mich relevant sind, ist das noch nichts. Google macht das besser mit der Google App, die mit dem farbigen G im weissen Kreis.

Daher sind Hacker und Bastler aus aller Welt dabei, den Bixby Button neu zu belegen. Ich bin darunter und habe einen ersten Weg gefunden. Zu Redaktionsschluss funktioniert der Weg noch, aber Samsung hat bereits angekündigt, diesen Weg zu blockieren. User berichten bereits davon, dass sie weitere Wege finden müssen. Ich werde, sobald mein S8 wieder Hello Bixby öffnet, einen neuen Weg finden und den Artikel updaten.

Der Knopf für den Sprachassistenten an der Seite ist eine grossartige Idee. Dass wir eine Funktion vorgesetzt bekommen, ist auch super. Aber dass der Hersteller aktiv die Entwickler-Community sabotiert, die die Mechanismen des Knopfs manipulieren, ist extrem schäbig. Und vor allem komplett zwecklos. Egal, wie gut das Samsung den Entwicklern entgegentritt und einen Weg nach dem anderen verbaut, die Hacker und Bastler werden wieder einen neuen Weg finden. Wird Samsung jetzt ein eigenes Büro haben, das nichts anderes tut, als den Bastlern den Tag zu vermiesen? Wirklich? Oder werden Ressourcen von anderswo abkommandiert, die für Dinge wie das Rollout von Systemupdates benutzt werden könnten? Nicht nur ist die aktuelle Haltung Samsungs hier extrem unvorausschauend, sondern auch einfach kindisch. Lasst den Leuten doch ihren Spass. Nur weil ich meinen Button neu belegen kann, heisst das nicht, dass ich das muss. Wenn ich mich für die Neubelegung entscheide, dann mache ich das basierend auf meiner Erfahrung mit beiden Produkten, nicht weil «Ätschbätsch, Samsung!». Ich will mein Gerät so haben, wie ich das will, auch wenn das vielleicht gegen den Willen des Herstellers geht. Denn Android ist die Plattform genau für solche Dinge.

Android ist ein Open-Source-System, und das heisst, das jeder damit machen kann, was er will. Samsungs Firmenpolitik hier schien bisher irgendwo zwischen Googles «Hier ist was Tolles, bastelt mal dran rum» und Apples «Wir haben etwas, das funktioniert. Keiner darf damit was anfangen und wenn dann nur nach unseren Regeln». Je nach Funktion gilt das eine oder das andere. Beide Herangehensweisen und auch die etwas schwer umschreibbare Herangehensweise Samsungs, die gegen aussen etwas inkonsistent erscheint, sind komplett legitim. Da jeder mit Android das anstellen kann, was er oder sie will, ist es total okay, wenn jemand das Betriebssystem gegen aussen blockieren will. Oder wenn das Betriebssystem, das von Haus aus mit Googles Diensten und Big-Data-Mechanismen verbunden ist, ohne Google auskommen soll. Die Frage ist nur, ob ein Hersteller das will. Vor allem, wenn das Grundprinzip des Betriebssystems darauf basiert, dass jeder die Software so anpassen kann, wie er oder sie das will, beantwortet sich die Frage beinahe selbst.

Wenn die laute Minderheit der Tüftler und Bastler nach einem offenen Betriebssystem verlangt, dann sollte das auch gewährt werden. Vor allem dann, wenn der Lockdown des Systems unheimlich schwierig und nur mit grossem Aufwand machbar ist und sich der Hersteller dann auf ein Wettrüsten zwischen Hackern und In-House-Entwicklern einlässt. Natürlich, es ist eine Minderheit, die diese Offenheit verlangt, aber verliert Samsung denn so viel, wenn sie dieser Minderheit ihren Weg lässt?

Wie dem auch sei: Ich kann dir nicht sagen, wie nützlich der Sprachassistent ist, wie schlau oder wie toll. Bei der Demo in London habe ich allerdings einen Einblick erhalten und kann sagen, dass der Assistent durchaus mächtig sein kann, wenn er denn breiter erhältlich ist. Denn irgendwo im System schlummert er jetzt und wartet auf den Befehl, der es dem Smartphone erlaubt, ihn zu aktivieren. Sollte es Samsung aber doch wider Erwarten schaffen, den Bixby Button zu blockieren – gleichentags, übrigens, friert auch die Hölle zu – dann wäre es nett, wenn ich den Sprachassistenten unabhängig der Systemsprache oder des Landes meines Mobilfunkanbieters frei konfigurieren könnte. Weil bevor ich mit meinem Assistenten Hochdeutsch rede, rede ich mit ihm Englisch.

Bixby ist mehr als nur ein Sprachassistent

Bixby ist aber nicht nur ein Sprachassistent. Eingebaut ist auch Bixby Vision, ein Bildanalyse-Tool. Dabei gewährst du Bixby Zugriff auf die Kamera und die künstliche Intelligenz schaut sich deine Umgebung oder ein Produkt an, analysiert das Bild und sucht dir Informationen und Kaufoptionen aus dem Internet heraus. Die Kaufoptionen werden von Samsung kuratiert, was dem Unternehmen zusätzlich eine Einnahmequelle beschert, wenn es den Markt für solche Dinge öffnet. Bei Redaktionsschluss war noch nicht bekannt, wie die Kuratoren die Kaufoptionen aussuchen und sie gewichten.

Bixby Vision kann auch basierend auf einem Foto feststellen, wo das Bild aufgenommen wurde. Sofern es sich bei der Aufnahme um etwas handelt, das irgendwie eine Sehenswürdigkeit ist. Also die Wiese hinter deinem Haus funktioniert mit Bixby Vision nur, wenn du die GPS-Funktion deines Smartphones eingeschaltet hast – ach was, wirklich? – oder wenn im Hintergrund der Swiss Prime Tower oder etwas ähnliches zu sehen ist. Aber dann kann Bixby Vision dir sagen, wo die Points of Interest in der Nähe sind, also Cafés, Museen, Shops und allerlei anderes.

Aber: Bixby weiss noch nicht viel, da Google viel mehr Daten aus ihren Big-Data-Dingen erhalten hat und Google erst am Anfang steht. Daher ist Bixby Vision noch recht generisch. Wo Google einem Vegetarier wohl zuerst vegetarische Restaurants in der Nähe vorschlagen würde, holt Bixby noch zum Rundumschlag aus und schlägt auch das Steak House in der Nähe vor. Ich erwarte aber, dass sich dies mit der Zeit einpendeln wird. Vor allem, wenn Daten von Drittanbietern wie Yelp inklusive der damit verbundenen Nutzerprofile und -daten eingebunden werden.

Der Countdown im Alltag

In der regulären Benutzung, ohne Bixby, überragt die S8-Serie aber. Dank schneller Hardware und gut abgestimmter Software macht es im regulären Betrieb keine Sorgen. Das einzige, was mich immer mal wieder leer hat schlucken lassen, ist der Akku. Das kleine S8 hat einen 3000-mAh-Akku verbaut, der des S8+ hat einen mit 3500 mAh Leistung. Das klingt nach wenig, aber beim Launch in London wurde mir gesagt, dass die Systemkomponenten nicht nur extrem leicht seien, sondern auch so gut aufeinander abgestimmt, dass der Akku weit grösser erscheinen werde.

Orchid Grey, eine Art blaugrauviolett soll neue Designakzente setzen

Naja, so ganz unterschreibe ich das nicht. Wenn ich das S8 einschalte und einfach liegen lasse, dann hält der Akku von Freitagmittag bis Montagmorgen und hat noch 17% Akku. Wenn ich das Smartphone aber verwende, sei es nun das S8 oder das S8+, dann kann ich dem Akku zuschauen wie er sich leert. Morgendliche, zehnminütige Busfahrt zur Arbeit mit Newskonsum? Zehn Prozent Akku verloren. Musik hören geht aber gut und ewig. Das lässt mich zum Schluss kommen, dass der grosse Bildschirm extrem viel Batterie frisst und damit bin ich zum wohl offensichtlichsten Schluss der Menschheitsgeschichte gekommen. Dennoch, bei normaler Benutzung bleiben vor dem Schlafengehen gut und gerne noch 30% Akku, oft sogar noch mehr.

Zuschneiden oder nicht

Das neue Seitenverhältnis des Bildschirms, also 18.5:9 bricht mit dem bisherigen Standard von 16:9. Damit sind das Galaxy S8 und das S8+ die zweiten Phones dieser Generation, die mit dem Standard brechen. Das erste ist das LG G6, das mit 18:9 am MWC in Barcelona für Wirbel gesorgt hat.

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    LG G6 – Der Hard Sell des heimlichen Flaggschiffs

    von Dominik Bärlocher

Die App-Welt hatte es bisher einfach. Ein Seitenverhältnis von 16:9 und gut ist. Neu müssen sich App-Hersteller wohl mit Prozentwerten und relativen Seitenangaben auseinandersetzen. Denn wenn eine App auf der Galaxy-S8-Serie im alten Format daherkommt, dann bleibt oben ein schwarzer Rand. Bei Youtube-Videos ist dieser Rand logischerweise links und rechts.

Samsung hat glücklicherweise daran gedacht, dass vor allem kleine App-Hersteller vielleicht keine Kapazität haben, das einfach mal schnell so anzupassen. Daher kannst du in den Einstellungen unter den Display-Einstellung den Punkt «Full Screen Apps» finden und dort das neue Seitenverhältnis erzwingen. Dabei, so scheint es, wird der Hauptframe einer App einfach gestreckt und dann wird dort mehr Inhalt angezeigt.

Bemerke den schwarzen Rand
In den Einstellungen kann das neue Seitenverhältnis forciert werden
Die Software scheint den Hauptframe der App zu suchen und vergrössert diesen

Wenn du Gefahr läufst, die Funktionalität der App kaputt zu machen, dann warnt dich das Phone. Egal, wo ich bisher diese Warnung ignoriert habe, kaputtgegangen ist noch nie etwas.

Bei Youtube-Videos hingegen bietet dir Samsung im Video die Möglichkeit, oben und unten etwas abzuhacken, damit das Video den ganzen Bildschirm füllt. Die Bilder stammen aus dem Trailer zum jüngsten Teil der «Fast and Furious»-Filmserie.

Im Original sind links und rechts schwarze Balken
Oben und unten wird das Bild zugeschnitten, damit der Bildschirm gefüllt wird

Dies wurde wohl so gehandhabt, weil es wenig Sinn ergibt, dass alle Videos standardmässig zugeschnitten werden. Bei «Fast and the Furious» willst du vielleicht auch die Action am Bildschirmrand sehen, bei einem Video wie meinem Produktreview der S8-Serie oben aber ist es egal, wenn oben und unten etwas reingesäbelt wird. Die Action spielt sich in der Bildmitte ab.

Kurz: Samsung hat sich bei den Einstellungen und der praktischen Nutzung des neuen Seitenverhältnisses viel überlegt und das auch gut umgesetzt.

Das Fazit: Rohe Kraft, filigran verpackt

Es kommt drauf an, was du lieber magst: Klein oder gross. Weil eine Frage würde ich mir aktuell nicht stellen. Die Frage nach «Welches Smartphone soll ich mir kaufen?» Denn wenn du kein iPhone willst oder extrem spezifisches Nutzungsverhalten hast, dann ist die Antwort «Samsung Galaxy S8». Die technischen Daten sind nicht nur spektakulär, die Performance ist unbestreitbar unter den Bestleistungen. Gut, der Akku lässt zu wünschen übrig, aber ein Phone mit diesen Specs zu betreiben und einen Tag easy durchzustehen, spricht für gut durchdachtes Gerätedesign.

Das einzige, was ich Samsung wirklich ankreide, ist dass das Unternehmen in Punkto Bixby Button einen an der Waffel hat. Mal ehrlich: Gohts no?

Trotzdem: Hammer Phone. Ich hoffe, dass sich die Konkurrenz so richtig anstrengt und der S8-Serie das Wasser reichen wird oder es hoffentlich sogar übertrifft. Denn wenn die Konkurrenz so hart kämpft, wie Samsung es für das S8 getan hat, dann stehen uns Konsumenten noch weitere tolle Phones bevor. Bisher haben wir nämlich noch kein Phone wie das S8.

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Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.


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