Samsung Galaxy A35
256 GB, Awesome Navy, 6.60", SIM + eSIM, 50 Mpx, 5G
Die neuen Mittelklasse-Smartphones Galaxy A35 und A55 von Samsung zeigen kaum Differenzen. Mein Praxistest zeigt, welches der beiden sich eher lohnt – oder ob sogar ein Vorgänger reicht.
Mit dem Samsung Galaxy A35 und dem A55 hat das koreanische Unternehmen die Nachfolger ihrer Mittelklassegeräte A34 und A54 auf den Markt gebracht. Die beiden Modelle sind sich sowohl äusserlich als auch von den inneren Werten her sehr ähnlich.
Du bekommst das Samsung Galaxy A35 mit sechs oder acht Gigabyte Arbeitsspeicher (RAM). Beim Galaxy A55 sind stets acht Gigabyte verbaut.
Hier die beiden Modelle mit gleicher Speicherausstattung:
Samsung Galaxy A35 (8GB RAM/ 256GB ROM)
Samsung Galaxy A35
256 GB, Awesome Navy, 6.60", SIM + eSIM, 50 Mpx, 5G
Samsung Galaxy A55 (8GB RAM/ 256GB ROM)
Samsung Galaxy A55
256 GB, Awesome Navy, 6.60", SIM + eSIM, 50 Mpx, 5G
Nachfolgend die Spezifikationen der beiden Modelle mit Quervergleich zu den jeweiligen Vorgängermodellen. Die Neuerungen sind generell minimal. Das A55 unterscheidet sich vom A35 durch den Prozessor und eine andere Ultraweitwinkelkamera.
Beim Samsung Galaxy A55 und A35 hast du die gleichen vier Farben zur Auswahl: Schwarz, Hellblau, Gelb und Lila. Bei der Verarbeitung gibt es einen feinen Unterschied: Das A55 hat einen sichtbar geschliffenen Alurahmen, während er beim A35 ganz glatt ist. Und der USB-C-Anschluss ist in seiner Position leicht verschoben.
Ansonsten kommen beide in typischer Samsung-Optik mit den drei Kameras in einer Reihe links auf der Rückseite. Durch die Kunststoffrückseite wirken die Modelle zwar nicht so hochwertig wie die Flagships, aber auch nicht billig.
Beide Modelle, sowohl das Galaxy A35 als auch das Galaxy A55, sind gleich gross und haben das gleiche Display: ein 6,6-Zoll-AMOLED mit einer Spitzenhelligkeit von 1000 Nits. Bei den Vorgängern gab es noch einen kleinen Grössenunterschied. Die Auflösung beträgt bei beiden aktuellen Modellen 2340 x 1080 Pixel. Die Bildwiederholfrequenz liegt bei 120 Hertz. Diese AMOLED-Displays sind für die Mittelklasse überdurchschnittlich gut. Sie zeigen satte Farben und ein dunkles Schwarz.
Geschützt wird das Ganze mit Gorilla Glass Victus. Das Material kommt in vielen aktuellen Android-Phones zum Einsatz und soll Stürze aus zwei Metern heil überstehen.
Aufgrund des Formats, das der Grösse eines iPhone 13 Pro Max entspricht, sind die beiden nicht für kleine Hände gemacht. Das habe ich bereits bei den Vorgängern bemängelt.
Zum Testen der Performance verwende ich einerseits die Software Geekbench 6. Zusätzlich schaue ich mir explizite Alltagsszenarien für den Praxistest an. Sowohl das Webbrowsing als auch Videos und Spiele sollten möglichst flüssig darauf laufen.
Die Samsung Galaxy A35 und A55 schneiden ähnlich ab. Bei der Single-Core-Performance liegt das A55 beim Test leicht vorne:
.Wie sieht es nun im Alltag aus? Letztes Jahr hat sich mit den Vorgängern bereits gezeigt, dass die Power völlig ausreicht. Logischerweise hat sich das mit den neuen Chips nicht geändert. Ich bin durchaus zufrieden. Sowohl beim Surfen als auch Videostreamen laufen beide Smartphones immer flüssig. Unterschiede bemerke ich bei den neueren Phones wenig. Im Vergleich zu den Vorgängern empfinde ich das Scrollen als flüssiger. Das liegt vermutlich an der Software, denn auch die Flagships hatten diesen Mängel.
Beim Zocken sieht es etwas anders aus. Spiele, die starke Grafik- und Rechenleistung benötigen, wie in meinem Falle «Genshin Impact», rechnet das Smartphone stark herunter, um nicht zu überhitzen. Beim A55 erkenne ich etwas mehr Details in der Grafik. Für ein Mittelklassegerät finde ich es aber in beiden Fällen ausreichend.
Bei beiden Modellen ist eine 5000-mAh-Batterie verbaut. Wie lange diese hält, hängt stark von deiner persönlichen Nutzung ab. Mit der Software PC-Mark 3.0 teste ich, wie sich die Geräte im Vergleich schlagen.
Sowohl das Samsung Galaxy A35 als auch das A55 kommen auf etwa 12,5 Stunden Akkulaufzeit. Das gilt für eine rege Nutzung von Webdiensten, Videostreaming und Bildbearbeitung und reicht dir demnach etwa einen Tag. Das deckt sich mit den beiden Vorgängermodellen. Verbesserungen gibt es also keine. Im Vergleich zu anderen Mittelklassegeräten liegt der Wert über dem Schnitt. Das Nothing Phone 2a schafft beispielsweise knapp 11 Stunden, erbringt dafür eine stärkere Leistung in den Benchmarks.
Geladen werden die Galaxy A35 und A55 mit bis zu 25 Watt in etwas mehr als 1,5 Stunden. Dazu benötigst du ein eigenes Netzteil. Auch hier gibt es keine Unterschiede zu den Vorgängern. Auf drahtloses Laden musst du verzichten.
Bei den Kameras ist im Vergleich zu den Vorgängern wenig geschehen, sie taten aber auch damals schon ihren Dienst bei guten Lichtverhältnissen. Bei Makro und Zoom erkenne ich generell leichte Verbesserungen.
Die aktuellen Modelle unterscheiden sich auf dem Papier in einigen Punkten voneinander: Bei der Ultraweitwinkel hat das Galaxy A55 12 MP statt 8 MP, beim A35 und bei der Frontkamera sind es 32 MP statt 13 MP. Deshalb stelle ich die Kameras des Galaxy A55 jenen vom Galaxy A35 gegenüber, um zu schauen, ob sich das Upgrade auf das teurere Modell lohnt.
Ein positiver Punkt, der mir zu Beginn auffällt: Ich werde beim ersten Gebrauch der Kameraapp gefragt, ob ich meine Fotos lieber mit natürlichen oder warmen Farben knipsen möchte. Das gefällt mir. Und ich kann die App-Einstellung jederzeit ändern. Für die Fotos wähle ich generell die natürliche Farbgebung. Bei den Selfies bevorzuge ich die warme Variante, damit ich nicht so bleich daherkomme.
Beide Hauptkameras machen sehr gute Fotos. In den meisten Fällen sehe ich keine Unterschiede. Die Detailtreue ist ausgeprägt und die Farben sind knallig. Das Ergebnis ist Geschmackssache.
Die Hauptkameras verfügen über 50 Megapixel. Durch das Pixel-Binning werden daraus schlussendlich 12 Megapixel. Willst du die vollen 50 Megapixel nutzen, kannst du das direkt in der App einstellen, verzichtest dann aber auf gewisse Funktionen wie den Zoom.
Der Vergleich zwischen 12- und 50-Megapixel-Foto zeigt den Unterschied erst, wenn du ganz nah heranzoomst. Und da kommt die 12-Megapixelkamera sogar etwas besser weg. Megapixel sind also nicht alles.
Der Zoom ist beim A35 und A55 digital und macht bis zur vierfachen Vergrösserung gute Bilder. Total stehen zehn Zoomstufen zur Auswahl. Die Fotos der Vorgängermodelle empfand ich bereits beim dreifachen Zoom als an der Grenze.
Die Unterschiede der aktuellen Modelle sind weiterhin gering. Das A55 zeigt etwas unschärfere, aber natürlichere Ergebnisse. Das fällt nur beim genauen Vergleich am Computer auf. Ich zeige hier das Ergebnis vom A35.
Zusätzlich siehst du hier den Vergleich zum A55 beim vierfachem Zoom.
Beim Weitwinkel sehe ich kaum Unterschiede zwischen der 12-MP-Kamera vom Galaxy A55 und der 8-MP-Kamera beim Galaxy A35. Auch nicht beim Quervergleich am PC-Bildschirm.
Bei der Selfiekamera tritt das Samsung Galaxy A55 mit 32 Megapixeln gegen die 13 Megapixel beim A35 an. In der Praxis ist diese Differenz nur beim Heranzoomen leicht zu sehen. Die Selfies beim A55 wirken dann sogar etwas weniger scharf. Für ein Selbstportrait gefällt mir diese natürliche Unschärfe besser.
Betrachte ich die Bilder vom Galaxy A35 separat, gefallen sie mir ebenfalls. Das Bokeh ist bei beiden in Ordnung, bei meinen Haaren sehe ich nur bei genauem Hinsehen feine Ungereimtheiten.
Bei den Videos finde ich keinerlei Unterschiede, die 50-Megapixel-Hauptkameras von Galaxy A35 und A55 tun gute Dienste. Der optische Bildstabilisator erfüllt ebenfalls seinen Zweck. Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden.
Die Samsung Galaxy A35 und A55 kommen beide mit Android 14 und Samsungs Benutzeroberfläche One UI 6.1. Du findest sowohl von Samsung vorinstallierte Apps als auch Google-Dienste. Zusätzlich draufgepackt hat Samsung Apps von Drittanbietern wie Spotify, Facebook und Netflix. Letztere lassen sich problemlos deinstallieren.
Die Update-Zeiträume sind ein Plus bei Samsung. Der Hersteller verspricht, vier Jahre lang die neueste Android-Version und fünf Jahre Sicherheitspatches zu liefern.
Spezielle Funktionen, die du ausschliesslich auf Samsung-Geräten findest, sind auch mit an Bord. Beispielsweise «SmartThings», um deine smarten Geräte daheim zu steuern. Oder auch der «Dual Messenger», damit du deinen Messengerdienst wie WhatsApp oder Telegram mit zwei Konten nutzen kannst.
Die Modelle sind eine klassische Produktpflege der A-Serie. Und das Samsung Galaxy A55 ist ein wirklich gutes Mittelklasse-Smartphone. Du musst dabei weder auf eine gute Kamera noch eine solide Prozessor-Leistung verzichten. So sieht es aber auch beim Galaxy A35 aus. In der Praxis sind kaum Unterschiede auszumachen. Einzig beim Gaming und den Selfies schneidet das teurere Gerät leicht besser ab. Das finde ich den Aufpreis nicht wert, auch wenn er gering ist.
Doch auch mit Blick zu den Vorgängermodellen meiner Testgeräte gibt es kaum einen Punkt, der sich stark abhebt. Möchtest du ein gutes Mittelklasse-Gerät, empfehle ich dir dennoch am ehesten das neue Samsung Galaxy A35 mit 8 GB RAM. Denn du hast damit ab Kauf den längsten Support und wirst im Alltag kaum etwas bis nichts vom A55 vermissen.
Findest du drei Jahre Android- und vier Jahre Sicherheitsupdates genug, würde ich auf das Samsung Galaxy A54 zurückgreifen. Falls du mit Wi-Fi 5 statt Wi-Fi 6 leben kannst, reicht sogar das Galaxy A34.
Seit ich einen Stift halten kann, kritzel ich die Welt bunt. Dank iPad kommt auch die digitale Kunst nicht zu kurz. Daher teste ich am liebsten Tablets – für die Grafik und normale. Will ich meine Kreativität mit leichtem Gepäck ausleben, schnappe ich mir die neuesten Smartphones und knippse drauf los.