
Produkttest
M2 MacBook Pro im Test: Overkill
von Samuel Buchmann
Laut eines koreanischen News-Portals hat Apple während zwei Monaten die Produktion von M2 Chips gestoppt. Wie es scheint, kaufen Kundinnen und Kunden im Moment weniger neue Macs als gedacht.
Eine koreanische Fabrik in Apples Produktionskette von M2 Chips habe im Januar und Februar kein neues Material erhalten. Das berichtet das koreanische Portal «The Elec». Amkor Technology verpackt unter anderem die fertigen M2-Wafer, die vom taiwanesischen Chiphersteller TSMC kommen. Während zwei Monaten herrschte aber laut dem Bericht Flaute. «The Elec» glaubt, dass Apple eine Produktionspause angeordnet hatte.
Die Meldung ist ein Hinweis darauf, dass sich die aktuellen Macs mit M2-Chips weniger gut verkaufen als Apple erwartet hatte. Das passt ins Bild der letzten Quartalszahlen, in denen die Absätze im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen sind – und zwar stärker, als von Analysten erwartet. Wie es scheint, haben auch die neuen MacBook Pro mit M2 Pro und M2 Max Chips keinen grossen Nachfrage-Schub ausgelöst.
Bereits im Januar dämpfte Apple-CEO Tim Cook die Erwartungen und stellte kurzfristig eine «herausfordernde Situation» in Aussicht. Dies, weil der Computermarkt nach dem Boom während der Pandemie generell rückläufig sei. «Strategisch sind wir aber gut positioniert», fügte Cook damals an.
Die Nachrichten zu den sinkenden Verkaufszahlen sind wenig überraschend. Wie ich in meinem Review des neuen MacBook Pro feststellte, sind M2, M2 Pro und M2 Max vergleichsweise kleine Upgrades zu ihren Vorgänger-Chips. Viele Kundinnen und Kunden dürften bereits vorher von den alten Intel-Prozessoren auf Apple Silicon umgestiegen sein. Für sie gibt es wenig Gründe für ein erneutes Upgrade.
Apple steht insgesamt immer stärker unter Druck. Die Anzahl neuer Produkte war dieses Jahr bisher tief – entgegen vieler Gerüchte haben die Kalifornier auch noch kein Frühlings-Event angekündigt. Im Sommer wird zwar mit einem Mixed-Reality-Headset der Einstieg in eine neue Produktkategorie erwartet. Doch dieser scheint selbst intern ungewöhnlich viele Zweifel hervorzurufen. Gleichwohl scheint das an der Wallstreet noch niemanden zu kümmern – Apples Aktienkurs bewegt sich mit 166 Dollar nahe an seinem Allzeithoch.
Titelbild: Samuel BuchmannMein Fingerabdruck verändert sich regelmässig so stark, dass mein MacBook ihn nicht mehr erkennt. Der Grund: Wenn ich nicht gerade vor einem Bildschirm oder hinter einer Kamera hänge, dann an meinen Fingerspitzen in einer Felswand.