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Online Safety Act: wenn sich ein Videospiel als Ausweisersatz eignet

Kim Muntinga
29.7.2025

Großbritannien verlangt von Online-Plattformen strikte Altersverifikationen. Doch Nutzer überlisten die Systeme mit einer Spielfigur aus «Death Stranding». Auch VPNs boomen.

Der Online Safety Act befindet sich seit dem 25. Juli 2025 im Vereinigten Königreich in vollem Umfang. Die neuen Regelungen sollen Internetnutzer besser vor illegalen und jugendgefährdenden Inhalten schützen. Doch wie so oft bei digitalen Gesetzen zeigt sich: Die Realität ist komplexer und manchmal auch kurios.

Was der Online Safety Act verlangt

Konkret bedeutet das:

Gamer tricksen das System aus: mit «Death Stranding»

Doch wo es Regeln gibt, finden sich oft auch Wege, sie zu umgehen. Besonders kreativ zeigt sich dabei die Gaming-Community. Die Altersverifikationen auf Plattformen wie Discord und Reddit lassen sich mithilfe des Fotomodus aus dem Videospiel «Death Stranding» von 2019 umgehen.

Der Trick wurde zuerst vom X-Nutzer Dany Sterkhov publik gemacht. Die Altersverifikationssysteme, etwa k-ID bei Discord oder Persona bei Reddit, fordern Nutzer und Nutzerinnen auf, ein kurzes Video mit bestimmten Mimikbewegungen hochzuladen: etwa den Mund zu öffnen und zu schließen.

Warum Yoti nicht auf diesen Trick hereinfällt

Nicht alle Altersverifikationssysteme sind so leicht zu täuschen. Die Plattform Yoti, die etwa bei Bluesky zum Einsatz kommt, nutzt eine Kombination aus biometrischer Analyse, Liveness Detection und Dokumentenprüfung. Dabei wird nicht nur das Gesicht analysiert, sondern auch geprüft, ob es sich um eine reale, lebendige Person handelt: inklusive Abgleich mit offiziellen Ausweisdokumenten.

Hier scheiterte der Trick mit dem Spielcharakter. Das System erkannte, dass es sich nicht um eine echte Person handelt. Plattformen, die Yoti einsetzen, sind daher nicht anfällig für den «Death Stranding»-Trick. Zu diesen gehören unter anderem einige britische Nachrichtenseiten, Online-Shops und staatliche Dienste.

VPNs und Datenschutzbedenken

Neben solchen Tricks greifen viele Briten auch zu klassischen Mitteln wie VPN-Diensten, um die Altersverifikation zu umgehen. Anbieter wie Proton VPN berichten von einem sprunghaften Anstieg der Anmeldungen von teilweise über 1400 Prozent.

Gleichzeitig wächst die Kritik an den Maßnahmen. Datenschützer warnen vor einem Übermaß an Überwachung und einem möglichen Missbrauch biometrischer Daten. Auch die Sorge, dass Kinder durch die neuen Hürden auf unsichere Plattformen wie das Darknet ausweichen, ist nicht unbegründet.

Titelbild: 505 Games

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