
Hintergrund
OnePlus drosselt 9er-Phones: «Wir wollten gute Performance ohne grossen Stromverbrauch»
von Dominik Bärlocher
OnePlus drosselt seine Flaggschiffe auf Software-Ebene. Keiner hats gemerkt. Bis jetzt. Der Hersteller antwortet und gibt Einblick in seine Sicht der Smartphone Performance.
Nach dem Skandal, oder Skandälchen, um die softwareseitige Drosselung der Leistung des OnePlus 9 und des OnePlus 9 Pro gibt Hersteller OnePlus Auskunft darüber, wie er die Welt der Systems-on-a-Chip (SoC) sieht.
Dem Branchenmagazin gsmarena.com hat das Chinesische Unternehmen ein längeres Statement abgegeben.
In den vergangenen Jahren haben Smartphone-SoCs einen Punkt erreicht, an dem ihre Performance oft Overkill ist in gewissen Szenarien für viele Apps inklusive Social Media, Browsers und sogar simple Games. Mit diesem Gedanken hat unser Team seine Aufmerksamkeit von der simplen Bereitstellung von roher Performance auf die Performance, die du erwartest, gelegt, ohne dass zu viel Batterie verbraucht wird oder zu viel Hitze im Phone entsteht. Genauer gesagt, wir wollen jeder App die passendste Performance geben, die sie braucht.
Das Statement in Schachtelsätzen trägt Wahrheit im Kern. SoCs sind mittlerweile so schnell, dass die Software als Drosselung agiert. Sei das via einer Funktion wie cpu_bouncing_01 bei OnePlus oder schlicht durch die strikte Regulierung der Animationsgeschwindigkeit im Normalbetrieb.
Auch wirft das Fragen auf: Was ist den Nutzern wichtiger? Die Ausnutzung der Performance, die dann auf die Batterie schlägt und Hitze entwickelt? Oder die Langlebigkeit gepaart mit einer «passenden» User Experience, die dafür aber die volle Leistung des Flaggschiffs nicht ausnutzt?
Was ist dir wichtiger?
Der Wettbewerb ist inzwischen beendet.
Für Flaggschiff-Fans stellt sich aber eine ganz andere Frage: Warum sollst du 1000 Franken ausgeben für ein Phone, dessen Specs du nie brauchen kannst?
Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.