Produkttest

Motorola Edge 30 Ultra im Test: Die 200 Megapixel sind nur Beiwerk

Jan Johannsen
12.1.2023

Auf dem Motorola Edge 30 Ultra stehen 200 Megapixel drauf, aber die hohe Auflösung ist nur eine Zahl. Trotzdem nähert es sich den Top-Smartphones an.

200 Megapixel, 125 Watt und 144 Hertz: Mit der Ausstattung des Edge 30 Ultra will sich Motorola einen Platz unter den Top-Smartphones sichern. An vielen Punkten gelingt es auch – aber noch nicht vollständig.

Display mit runden Kanten

Die Vorderseite ist von Gorilla Glass 5 überzogen. Das ist robust, aber eben nicht ganz so stabil wie das neuere Gorilla Glass Victus mit 80 Zentimeter mehr Fallhöhe und höherer Kratzfestigkeit. Die Rückseite des Edge 30 Ultra besteht ebenfalls aus Glas, ist aber schwarz eingefärbt und matt gehalten. Finde ich schick. Fingerabdrücke bleiben nicht so leicht haften.

Mehr als genug Leistung

Im Edge 30 Ultra verbaut Motorola den Snapdragon 8+ Gen 1. Mein Testgerät verfügt über zwölf Gigabyte Arbeitsspeicher. Es gibt aber auch Varianten mit acht Gigabyte. Der interne Speicher kann 128, 256 oder 512 Gigabyte groß sein und lässt sich nicht erweitern.

Bei Geekbench 5, einem Benchmark-Test der allgemeinen Leistung, bewegt sich das Edge 30 Ultra auf einem Niveau mit anderen Smartphones mit dem Snapdragon 8+ Gen 1. Damit gehört es zu den derzeit leistungsstärksten Modellen. Das wird sich in den nächsten Monaten ändern, wenn die ersten Smartphones mit dem Snapdragon 8 Gen 2 erscheinen – aber langsam oder veraltet wird das Motorola dadurch noch lange nicht.

Der 4610-mAh-Akku bietet keine Überraschung – weder positiv noch negativ. Bei üblicher Nutzung komme ich mit ihm gut durch den Tag. Muss ich ihn doch mal aufladen, geht das mit dem beiliegenden 125-Watt-Netzteil sehr schnell.

200 Megapixel ist eine große Zahl

Dazu kommen auf der Rückseite noch eine Telekamera mit zwölf Megapixeln und zweifacher optischer Vergrößerung und eine 50-Megapixel-Weitwinkelkamera mit 114 Grad Blickwinkel.

Die Bilder und ihre Qualität sind gut, aber nichts Besonderes. Damit reiht sich das Edge 30 Ultra zwar bei den Top-Smartphones mit ein, erreicht aber keinen Spitzenplatz. Dafür wäre noch etwas mehr Detailgenauigkeit nötig. Die Farbwiedergabe wiederum wirkt natürlich.

Der Porträtmodus macht den Hintergrund mithilfe von Software unscharf und schneidet mich dabei zuverlässig aus. Im Porträtmodus kann ich sogar zwischen Brennweiten von 35, 50 und 85 Millimetern wählen. 35 und 50 Millimeter wirken gleichwertig, bei 85 Millimetern erkenne ich einen leichten Verlust an Bildqualität.

Insgesamt liefert das Motorola sehr brauchbare Selfies. Die Detailgenauigkeit ist hoch und die Farben wirken natürlich. Der Porträtmodus funktioniert ordentlich und bei Bedarf kannst du einen etwas weiteren Aufnahmewinkel auswählen. Der Zugewinn an Bildfläche ist aber gering.

Vorinstallierte Apps, die sich lohnen

Ab Werk ist Android 12 auf dem Edge 30 Ultra installiert. Android 13 soll ab Anfang 2023 auf diesem Smartphone verfügbar sein, einen genauen Zeitpunkt für das Update gibt es allerdings nicht.

Motorola kommt traditionell mit wenigen zusätzlichen Apps daher. Neben den Standard-Apps erwarten dich nur vier vorinstallierte Anwendungen von Motorola und Facebook – wobei sich das soziale Netzwerk mit wenig Aufwand deinstallieren lässt.

Zusätzlich zur Gestensteuerung finden sich in der Moto-App noch Einstellungen zum Erscheinungsbild, zu Spielen und zum Display sowie Tipps und Tricks für das gesamte Gerät. Teilweise ist das eine Dopplung zu den Menüpunkten in den klassischen Einstellungen. Wer sich in ihnen nicht gut zurechtfindet, dürfte sich über die übersichtliche Aufbereitung in der App freuen.

Gut, aber nicht herausragend

Mit dem Edge 30 Ultra gelingt es Motorola zu den Top-Smartphones aufzuschließen. Das 200-Pixel-Phone ist aber in letzter Konsequenz noch keine echte Konkurrenz für die Platzhirsche wie Samsung, Xiaomi, OnePlus und Google.

Titelfoto: Jan Johannsen

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Als Grundschüler saß ich noch mit vielen Mitschülern bei einem Freund im Wohnzimmer, um auf der Super NES zu spielen. Inzwischen bekomme ich die neueste Technik direkt in die Hände und teste sie für euch. In den letzten Jahren bei Curved, Computer Bild und Netzwelt, nun bei Galaxus.de. 


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