Produkttest

Mit der «Cosmic Watch»-App auf Zeitreise in unserem Sonnensystem

Kevin Hofer
5.7.2018

Die digitale astronomische Uhr «Cosmic Watch» ist in der Version 2.0 erhältlich. Neu ist ein Feature, das Fans der eingestellten Google Sky Map freuen wird: Mit Sky View hält Augmented Reality in die App Einzug. Wie das funktioniert und was die Schweizer-App sonst noch kann, erfährst du hier.

Montag, 2. Juli 2018 9:13 Uhr – Venus und Merkur sind genau vor mir. Blicke ich nach rechts oben, schaue ich direkt in die Sonne. Erblinden kann ich zum Glück nicht. Zwischen mir und der freien Sicht hat’s ein paar Tonnen Beton.

Ich sitze an meinem Arbeitsplatz und geniesse den Blick in den Weltraum. Auf Knopfdruck kann ich mir diverse Informationen einblenden lassen. Wie heissen die Planeten des Sternbilds Zentaur nochmal? In welche Himmelsrichtung schaue ich zurzeit?

Was ist die «Cosmic Watch»?

Wollen wir die Uhrzeit wissen, schauen wir heute auf Uhr, Smartwatch oder Smartphone. Vor diesen mechanischen und digitalen Zeitmessgeräten orientierten sich die Menschen an der Lage der Himmelskörper. Sonne und Mond waren zentral zur Bestimmung von Zeit.

Wenn ich ehrlich bin, habe ich wohl als Kind das letzte Mal versucht, die Zeit anhand des Sonnenstands zu bestimmen. Mit der Zeit habe ich irgendwie den Bezug zu den Himmelskörpern verloren. Die vier Franken (Android) respektive fünf Franken (iOS) teure App soll da Abhilfe verschaffen. «Cosmic Watch» ist im Grunde nichts anderes als ein digitaler astronomischer Zeitmesser.

Erste Eindrücke

Startest du die App, erkennt sie automatisch deinen Standort, wenn du das erlaubst. Du kannst deine Position auf dem Blauen Planeten aber auch manuell wählen. Zudem musst du der App Zugriff auf deine Fotos gewähren, wenn du Screenshots erstellen willst. Ich hab die App auf Android.

Ist die App erst mal gestartet, eröffnet sie dir einen Blick auf unseren Planeten. Ich bin zunächst von der schönen Animation begeistert. In der «Earth»-Ansicht fokussiert die Kamera auf die Erde. Sie wird von einem Kreis umfasst, der wohl unser Sonnensystem darstellen soll, da alle die Sonne und Planeten dargestellt werden. Pluto ist übrigens auch dabei.

Die Erde wird von einem Zifferblatt umfasst, auf dem die lokale Zeit abzulesen ist. Zudem wird der aktuelle Monat angezeigt. Ganz schön: bewege ich mich per Fingergesten um die Erde, sehe ich, dass die eine Seite im Dunkeln liegt. Die App simuliert die Tageszeit auf der Erde. Auf der dunklen Seite ist die künstliche Belichtung erkennbar. Im Osten Nordamerikas ist es viel heller als in Südamerika. Das simuliert die App ganz toll. Wie sieht’s bei Nacht in Europa aus?

Sternengucker

Für mich als Laie sieht das wunderschön aus, leider weiss ich ausser über die Planeten unseres Sonnensystems nur wenig. Zum Glück hilft die App auch hier. Mit einem Klick auf den «Settings»-Button unten links stehen mir diverse Optionen zur Verfügung. So kann ich mir die Sternbilder mit Namen anzeigen lassen und die Namen der Sterne. Ganz schön schaut’s mit der Option Interstellar Gas & Dust aus.

Die App stellt auch diverse Hilfsmittel zur Orientierung zur Verfügung. Horizon zeigt dir den Horziont mit Himmelsrichtungen an. Dazu schalten kannst du die Koordinaten. Aber auch die Umlaufbahnen oder äquatorialen Koordinaten lassen sich auf Wunsch anzeigen.

Über das Menu oben rechts unter dem Punkt «Events & Notifications» lassen sich Benachrichtigungen de-/ oder aktvieren und einsehen. Mondphasen, Sonnenaufgang und –untergang werden genauso angegeben wie Eklipsen. Wie ich sehe, gibt’s am 13. Juli um 5:02 eine Sonnenfinsternis. Die will ich mir doch gleich per Augmented Reality anschauen.

Wow, die Sonnenfinsternis wird toll simuliert. Ich bin begeistert. Dank der App kann ich also künftige oder vergangene Ereignisse erleben. Die Eklipse, wie ich sie gesehen habe, kannst du im Video unten anschauen.

Was kann die App sonst noch?

Nebst den erwähnten «Earth» und «Sky»-Ansichten kannst du noch die «Solar-System»-Ansicht wählen. Mit dieser hast du unser Sonnensystem auf einen Blick. Dabei werden dir die Distanzen zwischen den Planeten im Verhältnis korrekt dargestellt. Zudem kannst du die Umlaufbahnen verfolgen. Selbstverständlich hast du auch in dieser Ansicht die Möglichkeit, diverse Einstellungen zu machen.

Wie in den anderen Ansichten auch kannst du zwischen «Worldclock»-, «Astronomy»- und «Zodiac»-Modus wählen. Der Modus «Worldclock» ist ganz einfach eine Uhr. Im «Astronomy»-Modus kannst du die Planeten finden. Astrologie-Freunde können sich das Sonnensystem im «Astrology»-Modus anschauen. Hier werden die Planeten mit ihren alten Symbolen und Sternzeichen dargestellt.

Fazit

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Technologie und Gesellschaft faszinieren mich. Die beiden zu kombinieren und aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, ist meine Leidenschaft.


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