

Meizu Pro 7: Zwei Displays an einem schicken Phone

Das Meizu Pro 7 hat ein zweites Display auf der Rückseite. Das sieht nicht nur gut aus, sondern hat auch drei praktische Funktionen. Ich habe mir das genauer angeschaut.
Die chinesische Firma Meizu stellt nicht nur Smartphones sondern auch Accessoires wie Kopfhörer und Powerbanks her. Angefangen haben sie im Jahr 2003 mit der Produktion von MP3 Playern. Seit 2008 fokussieren sie sich auf Smartphones. So wie jetzt auf das Meizu Pro 7.
Das Meizu Pro 7, das natürlich nichts mit dem Fernsehsender Pro 7 zu tun hat, ist bei mir gelandet, weil das Produktmanagement davon geschwärmt hat. Ich habe das Phone eine Zeit lang getestet und kann sagen: Ich verstehe die Schwärmerei.
Auf der Rückseite des Meizu Pro 7 ist ein farbiges 2-Zoll-Display. Damit ist es momentan zumindest im europäischen Markt das einzige. Nur auf dem asiatischen Markt gibt’s ein, zwei Phones, bei denen die Rückseite auch als farbiges Display durchgehen könnte.
Falls du jetzt, so wie ich, an die Yotaphones gedacht hast: Die Yotaphones haben kein farbiges Display auf der Rückseite. Sie haben ein E-Ink-Display, das schwarz-weiss ist.
Das Zweitdisplay
Das farbige 2-Zoll-Display auf der Rückseite ist mit Amoled-Technologie ausgestattet. Bei Amoled wird jedes Pixel einzeln beleuchtet. Das sorgt einerseits für eine bessere Bildqualität und anderseits spart es Akku, weil keine Hintergrundbeleuchtung benötigt wird. Das Display hat drei Funktionen:
- Zeigt das Bild der Rückkamera an
- Zeigt dir Wetter, Uhrzeit und Nachrichten an
- Zeigt deine Schrittanzahl an
Die beste der drei Funktionen finde ich die Anzeige der Hauptkamera. Sie ist dafür da, gute Selfies mit der leistungsfähigeren Dual-Kamera auf der Rückseite des Phones zu machen. Du kannst die Kamera vom kleinen Display aus aktivieren. Zugegeben, das Display ist schon recht klein, mir hat es aber gereicht. Ein Wisch auf dem Mini-Display von oben nach unten und die Kamera läuft.
Bei der Rückkamera kannst du auf dem kleinen Display zwischen drei Modi wählen:
- Original: So wie du halt aussiehst
- Beauty: ein automatischer Schönheitsfilter
- Blur: ein künstlicher Bokeh-Effekt, also Tiefenschärfe. Nein, nicht die Band.
Das Display schaltet sich ein, sobald du das Phone umdrehst. Leider lässt es sich aber nicht als Always-On-Display nutzen.
Mit dem zweiten Display fällt das Meizu Pro 7 definitiv auf. Von Kollegen und Kolleginnen bin ich mehrmals auf das Phone angesprochen worden. Und einmal sogar von einem unbekannten Typen im Zug. Meine Telefonnummer hat er trotzdem nicht gekriegt.
Die Kamera
Die 12-Megapixel-Dual-Kamera hat unter anderem einen Pro-Modus, bei dem du Verschlusszeit, ISO-Werte, Belichtung und weitere Dinge, die Fotografen mögen, einstellen kannst. Auch GIFs kannst du aufnehmen. Einen künstlichen Bokeh-Effekt, der Blur heisst, gibt’s auch. Hat bei mir nicht immer ganz korrekt funktioniert, teilweise sind meine Haare mit in den unscharfen Teil geraten.
Testbild geschossen mit dem Pro 7Schön schlank
Ich mag das Pro 7. Es ist mit 7.3 mm ein schlankes und mit 163 Gramm ein leichtes Phone. Das 5.2 Zoll grosse Amoled-Display lässt sich gut mit nur einer Hand bedienen. Diese Kompaktheit gefällt mir besonders. Und es hat Audio-Klinkenbuchse. Endlich wieder Musik hören ohne Dongle. Der 3000 mAh Akku des Pro 7 hält bei mir mehr als einen Tag, meist 1.5 Tage.
Ein kleiner Wermutstropfen: Das Pro 7 hat keine IP-Zertifizierung, es ist nicht wasserfest. Musik unter der Dusche hören geht nicht. Dann muss ich halt wieder selbst singen.
Die Rückseite des Pro 7 ist aus dunklem, mattem Aluminium gefertigt und sieht bruchsicher aus. Sie ist nicht anfällig für Fingerabdrücke. Im Gegensatz zu vielen Flaggschiffhandys dieses Jahres, die mit Keramikrückseite daherkommen.
Doch statt nur einem können jetzt zwei Displays kaputtgehen.
Das Pro 7 hat mit mir keinen Sturz erleben müssen. Da ist es übrigens eines der wenigen, da mir Handys gerne und oft runterfallen.
Meizu liefert dir eine Hülle mit, deren Rand leicht über das Display ragt. Und das Display sieht genug stabil aus, sodass es nicht bei jedem unspektakulären Sturz einen Totalschaden erleidet.
Special Effects
Das Meizu Pro 7 hat Funktionen, die nicht auf den ersten Blick auffallen.
Es gibt den Music Only Modus. Der geht so: Du drückst die Ein-/Aus Taste für etwa drei Sekunden. Dann kannst du den Modus auswählen, bei dem du nur noch Musik hörst. Es ist nur noch das zweite Display aktiv und du hast Ruhe vor einkommenden Nachrichten und Anrufen.
Meizu hat über Android seine eigene Benutzeroberfläche gelegt. Mit Flyme kannst du dir Designs aus einem eigenen Store herunterladen und so dein Phone personalisieren.
Apps kannst du mit der bekannten Android-Funktion schliessen: Einfach auf dem Display nach oben wischen. Speziell bei Flyme: Du kannst bei den Apps direkt einstellen, dass sie unscharf dargestellt werden, wenn du durch die offenen Apps blätterst.
Das ist für mich praktisch, weil immer wieder Leute auf dem Pro 7 rumdrücken wollen. Damit können sie immerhin nicht beim Blättern meine Whatsapp-Chats bestaunen.
Das Pro 7 kannst du ohne Google Konto nutzen
Bei der Installation des Pro 7 wirst du nicht aufgefordert, das Phone mit deinem Google Konto zu verknüpfen.
Fazit
Es kann gut sein, dass sich ein zweites Display auf der Rückseite nie durchsetzen wird. Es braucht etwas mehr Akku und ist ein zusätzlicher Schwachpunkt in Sachen Bruchfestigkeit. Wenn du aber den kleinen statt den grossen Bildschirm nutzt, sparst du auch wieder an Akku.
Das Pro 7 ist ein Phone, das ich gerne länger wie nur für den Test behalten hätte.


Experimentieren und Neues entdecken gehört zu meinen Leidenschaften. Manchmal läuft dabei etwas nicht wie es soll und im schlimmsten Fall geht etwas kaputt. Ansonsten bin ich seriensüchtig und kann deshalb nicht mehr auf Netflix verzichten. Im Sommer findet man mich aber draussen an der Sonne – am See oder an einem Musikfestival.
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