
Ratgeber
Die richtige Hardware für den Arbeitsplatz
von Zeynep Bekar


Über 1000 verschiedene Notebook-Modelle haben wir im Sortiment. Von «so günstig wie möglich» bis High-End. Ich verrate dir, aufgrund welcher Kriterien ich meiner Verwandtschaft Geräte empfehle.
Ich bin der Go-To-Guy in meiner erweiterten Familie, wenn es um elektronische Anschaffungen geht. Gefragt ist meist ein solides Arbeitsgerät. «Kannst du mir ein günstiges Notebook empfehlen?», heisst es etwa. Oder noch spezifischer: «Ist das ein gutes Gerät?»
Weiss ich doch nicht! Die Flut an Geräten, die ständig neu auf den Markt kommt, ist unglaublich. Für die perfekte Empfehlung müsste ich jedes Gerät in den Händen gehalten haben. Das ist nicht möglich. Dennoch gibt es gewisse Kriterien, an denen ich mich festhalte, um eine Empfehlung abzugeben.
Jede gute Beratung stellt Gegenfragen. Im Falle von Notebooks sind das für mich:
Wird die Budget-Frage mit «so billig wie möglich!» beantwortet, gibt’s zur Strafe eine Anekdote. Erinnerst du dich an den Eee PC?
Der Eee PC war ein Netbook – ein besonders kleines und günstiges Notebook. Diese Klasse erfreute sich eine Weile lang einiger Beliebtheit. Ich hatte mir auch eines gekauft – kostet ja nicht viel. Das Ding benötigte zum Aufstarten von Windows mehrere Minuten und konnte nicht mal den Windows-Jingle beim Login flüssig abspielen, so armselig war die Leistung. Selten habe ich 400 Franken dümmer ausgegeben.
Lehre aus dem Fehlkauf: Die Budget-Frage muss umgekehrt gestellt werden. Du diktierst die Bedingungen. Welche Leistung und Features benötigst du jetzt? Möchtest du Reserven für die Zukunft? Das bestimmt den Grundpreis. Ist im Budget noch Platz, gönnst du dir gezielt Luxus: Design, Gewicht, Display, Laufzeit, besserer Prozessor, mehr Speicher etc.
Um einen kompletten Fehlkauf zu verhindern, habe ich No-Bullshit-Regeln für den Notebook-Kauf aufgestellt. Priorität in dieser Reihenfolge:
Einige Beispiele für Geräte, die ich als Arbeitsnotebook nicht empfehlen würde:
Das ZBook von HP kostet über 1000 Franken und hat keine SSD verbaut. Sein Preis entsteht durch die spezialisierte Grafikkarte, die professionelle Anwender benötigen (etwa für CAD oder Simulationen). Für den Otto-Normal-Verbraucher ist dieses Gerät die komplett falsche Wahl: Die Grafikkarte ist Overkill und die fehlende SSD schmerzt.
Dieser Klotz für über 2.5 Kilo ersetzt einen kompletten PC. Das Thinkpad P51 von Lenovo richtet sich an Leute, die wissen, was sie tun. Ich würde stattdessen jedem Heimanwender zu einem kompakten Büro-PC mit Monitor, Maus und Tastatur raten, zum Beispiel dem HP Elitedesk.
Das Lenovo Yoga Book C930 ist wunderschön und sehr interessant – doch die 4 GB Arbeitsspeicher disqualifizieren es für den Gebrauch als Arbeitstier. Ein Luxus-Zweitgerät.
Microsoft hat mit den Surface Pro und Surface Books einen Nerv getroffen. Die Geräte sind schlank, schön und schnell. Sie geben sich bei der Ausstattung wenig Blösse. Dank Touch-Interface und abkoppelbarer Tastatur empfehlen sie sich obendrein fürs Sofa.
Nicht ganz billig. Aber klein und oho. Huawei hat keine sehr lange Geschichte wenn es um Notebooks geht. Mit dem Matebook haben sich die Chinesen aus dem Stand auf Platz drei unserer Topseller katapultiert. Dell hingegen hat sich mit der XPS-Serie bei professionellen Anwendern einen hervorragenden Ruf erarbeitet. Beide Geräte liefern für den Preis die bestmöglichen UHD-Displays mit 3840×2160 Auflösung.
Diese Geräte zeichnen sich durch ein schwer schlagbares Preis-Leistungs-Verhältnis aus:
Alternative, wenn ein Langläufer her muss: Das HP Spectre tauscht einige Specs gegen Akkulaufzeit. Es hat weniger SSD-Speicher als die obigen beiden Modelle, allerdings ist der Akku mit 60 Wattstunden deutlich grösser als Acer (36 Wh) und Asus (39 Wh). Fast 16 Stunden hält das Spectre im Büro-Modus durch.
Bist du auch der «IT-Guru» bei deinen Freunden? Was sind deine Faustregeln für solide Arbeitsgeräte?


Ich bändige das Editorial Team. Hauptberuflicher Schreiberling, nebenberuflicher Papa. Mich interessieren Technik, Computer und HiFi. Ich fahre bei jedem Wetter Velo und bin meistens gut gelaunt.
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