Hintergrund
Kryptowährungen: Lohnt es sich noch, auf den Zug aufzuspringen?
von Mike Halter
Wir haben seit kurzem Kryptowallets im Sortiment. Ich möchte dir den Einstieg in die Welt der Kryptowährungen zeigen und erklären, wie du Bitcoin und Co. aufbewahren kannst. Ausserdem stelle ich dir unsere neuen Kryptowallets vor.
Der Bitcoin-Kurs ist zwar nicht mehr so hoch wie zu Beginn des Jahres, aber Kryptowährungen sind immer noch in aller Munde. Was genau Kryptowährungen sind, hat mein Kollege Mike Halter hier erklärt:
Um mit einer Kryptowährung zu handeln, benötigst du keine Erlaubnis von jemandem. Du benötigst nur ein Wallet, wörtlich eine Brieftasche, um deine Kryptowährungs-Schlüssel aufzubewahren. Die Analogie mit der Brieftasche ist schlecht gewählt. Denn ein Wallet ähnelt mehr einem Bankkonto als einem Portmonee. Dein Vermögen wird in der Blockchain abgebildet und von allen Teilnehmern beglaubigt. Das Vermögen ist die Summe all deiner Transaktionen. Es ist also nicht so, dass dein Vermögen im Wallet gespeichert ist.
Auf die verschiedenen Möglichkeiten von Wallets möchte ich in diesem Artikel genauer eingehen.
Alle Kryptowährungen sind im Prinzip gleich aufgebaut: Jeder Teilnehmer hat einen privaten Schlüssel, einen öffentlichen Schlüssel und eine Adresse. Der private Schlüssel dient dazu, deine getätigten Transaktionen zu verschlüsseln und dich auszuweisen. Er ist auch der Schlüssel zu deinem Portmonee. Deshalb muss er unbedingt geheim bleiben. Jeder, der ihn kennt, hat Zugriff auf dein Wallet.
Der öffentliche Schlüssel ist vom privaten Schlüssel abgeleitet. Andere Teilnehmer benutzen ihn, um Transaktionen für dich zu verschlüsseln. Nur du kannst sie entschlüsseln. Die Adresse schliesslich wird vom öffentlichen Schlüssel abgeleitet. Sie ist notwendig, damit überhaupt etwas an deine Adresse überwiesen werden kann.
Es gibt vier unterscheidbare Varianten, wie du Kryptowährungen aufbewahren kannst: Paper-Wallets, Web-Wallets, Software-Wallets und Hardware-Wallets. Alle haben ihre Vor- und Nachteile.
Paper-Wallets sind als Backup gedacht. Du druckst deine Adresse, deinen privaten und deinen öffentlichen Schlüssel aus und bewahrst den Ausdruck an einem sicheren Ort auf. Papier braucht keine Batterie, wenig Platz, ist resistent gegen Magnete und hält an einem trockenen Ort mehrere Jahrzehnte. Im Alltag ist ein Paper-Wallet allerdings unbrauchbar. Du willst ja nicht jedesmal E9873D79C6D87DC0FB6A5778633389453213303DA61F20BD67FC233AA33262 eintippen, um eine Transaktion zu tätigen oder empfangen. Obendrein brauchst du sowieso wieder ein Web-Wallet, ein Software-Wallet oder ein Hardware-Wallet, um Transaktionen zu tätigen.
Software-Wallets sind die verbreitetste Variante, um Kryptowährungen zu handeln. Sie sind viel bequemer als das Backup auf Papier. Der wesentliche Unterschied zum Paper ist, dass du die Menge und die Adresse bestimmen kannst, an die du überweist. Es gibt verschiedenste Software für unterschiedliche Plattformen wie Windows, Mac, Android, iOS. Auf bitcoin.org werden etwa 17 verschiedene Software-Lösungen empfohlen.
Ich selbst benutze BRD-Wallet auf dem Smartphone. Letzten Endes ist es eine Frage des Gustos, welche Software du lieber nutzen möchtest. Bei der Software kannst du teils mehrere Schlüsselpaare und Adressen speichern. Ausserdem kannst du bei vielen Apps mehrere Währungen verwalten.
Der Nachteil der Software-Wallets ist die Anfälligkeit für Malware und Hacker. Sollte jemand Zugriff auf dein Handy oder PC erhalten, kann er deinen privaten Schlüssel und somit dein Vermögen entwenden. Auch sind Fake-Software-Wallets im Umlauf. Es empfiehlt sich also, keine allzu grossen Summen in einem Software-Wallet aufzubewahren.
Was tun, wenn du längerfristig oder in höheren Summen anlegen möchtest? Dann empfiehlt es sich, ein Hardware-Wallet zuzulegen. Hardware-Wallets sind Geräte, die an einen USB-Stick erinnern und an ein Software-Wallet gekoppelt sind. Das heisst, dein privater Schlüssel ist auf einem physischen Gerät gespeichert, das gegen Angriffe und Viren gesichert ist. Mit Hilfe proprietärer Apps oder Browser-Addons verlässt der private Schlüssel den Stick nie. Die Hardware-Wallets haben zusätzliche Sicherheitsmechanismen installiert, die vor unerlaubtem Zugriff schützen. Ausserdem sind Hardware-Wallets in der Regel codegeschützt. Je nach Modell können Wallets mehrere private und öffentliche Schlüssel verwalten. Momentan haben wir folgende Hardware-Wallets bei uns im Sortiment.
Ledger Nano S
Vertcoin, Stellar, Ripple, NEO, Komodo, Ethereum Classic, Dash, Bitcoin Cash, Litecoin, Ether, Bitcoin, Ubiq, Zcash
Ledger Nano S
Vertcoin, Stellar, Ripple, NEO, Komodo, Ethereum Classic, Dash, Bitcoin Cash, Litecoin, Ether, Bitcoin, Ubiq, Zcash
Der Ledger Nano S funktioniert über Google Chrome Browser-Apps oder über die Ledger Live App. Dabei handelt es sich um eine native Applikation, welche alle unterstützten Kryptowährungen in einem persönlichen Portfolio anzeigt. Das Ledger Nano S-Wallet unterstützt einen Grossteil der bekannten und gehandelten Coins. Es unterstützt Bitcoin genauso, wie auch Ethereum, Ripple und Stellar Lumens, um einige zu nennen. Dank Pincode ist das Ledger Nano S vor unerlaubtem Zugriff geschützt. Nach dreimaliger Falscheingabe vom Pin, löscht sich das Ledger. Es kann dank einem Sicherheitsphrase, der aus 24 Wörtern besteht, wiederhergestellt werden.
SatoshiLabs Trezor Model T
Dash, Ether, Ethereum Classic, Qtum, Lisk, Decred, Zcash, TRON, Litecoin, Komodo, Dogecoin, Digibyte, Bitcoin Gold, Bitcoin Cash, Bitcoin
SatoshiLabs Trezor Model T
Dash, Ether, Ethereum Classic, Qtum, Lisk, Decred, Zcash, TRON, Litecoin, Komodo, Dogecoin, Digibyte, Bitcoin Gold, Bitcoin Cash, Bitcoin
Das Trezor Model T Wallet von SatoshiLabs ist ein Wallet mit integriertem Touchscreen. Damit können einfache Eingaben und Bestätigungen direkt am Wallet selbst durchgeführt werden. Verbunden wird es via USB-C und benötigt einen Treiber, um am PC erkannt zu werden. Die Transaktionen werden über die Trezor-Seite auf dem Browser getätigt, wobei das Model T auch für Wallets von anderen Herstellern gebraucht werden kann.
Alle unsere Wallets wurden getestet und werden in einem kommenden Artikel genauer erklärt. So viel sei schon mal gesagt: diese drei konnten überzeugen und eignen sich durchaus als Hardware-Wallet.
Kurz gesagt; ich mag Technologie und bin gerne mitten im Geschehen. Wo wäre ich besser aufgehoben als bei digitec?