Produkttest

Keychron K4 im Test: Gesehen, gekauft, geliebt

Martin Jud
10.11.2021

Ich sah sie, ich wollte sie und nun liebe ich sie. Die Keychron K4 ist eine kompakte Vollformat-Tastatur für jegliche Endgeräte. Sie lässt sich über Bluetooth oder mit Kabel betreiben, hat eine RGB-Hintergrundbeleuchtung und austauschbare Switches.

Ich bin Feuer und Flamme. Wenn ich auf ihr schreibe, fühlt es sich so gut an wie noch nie mit einer anderen. Die Keychron K4 und ich sind unzertrennlich, nachdem ich sie Anfangs Oktober entdeckte. Es war ein Impulskauf, den ich nur wenige Minuten nach der Entdeckung tätigte. Seit da gehört sie mir – mein Schaaatz mit Gateron Red Switches.

Dennoch ist sie nicht gänzlich perfekt. Wer ist das schon? Da sind zwei Dinge, die mich stören: Das mitgelieferte Kabel ist zu kurz. Ausserdem vermisse ich anfangs die Print-Screen-Taste. Die existiert aufgrund des zusammengedrängten Layouts nicht, kann jedoch über eine Zweitbelegung erreicht werden.

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Die Keychron K4 gibt es mit Gateron Red, Blue und Brown Switches. Ebenso ist die Tastatur als noch kompaktere Version mit Bezeichnung K6 erhältlich. Das heisst, ohne Nummernblock und ohne F-Tasten:

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Beide Tastaturen, die K4 und K6, basieren übrigens auf der K2. Die hat zwar F-Tasten, aber keinen Nummernblock:

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Design und Funktionen

Das Design der 96-Prozent-Tastatur fällt schlicht und robust aus. Mir fällt auf den ersten Blick nebst den Tasten nur ein 1,9 Zentimeter hoher schwarzer Aluminium-Body auf, der leicht über dem Tisch in Schräglage zu schweben scheint. Jedoch schwebt da nichts, sondern darunter ist ein zweiter Gehäuseteil aus schwarzem Kunststoff. Da der Aluminiumteil überhängend ist, fällt dieser kaum auf.

Das Gehäuse misst vorne in der Höhe 2,2 Zentimeter und bietet gegen hinten einen Winkel von 4 Grad. Da die Tastatur über kleine und grosse Standfüsse verfügt, kann der Winkel bedarfsweise auf 6,5 Grad und 9 Grad erhöht werden. Falls das nicht ergonomisch genug ist, empfehle ich eine Handballenauflage. Die muss jedoch separat erstanden werden.

An der linken Seite findet sich ein USB-C-Port fürs Aufladen des integrierten 4000-mAh-Akkus oder für den Kabelbetrieb. Der Akku soll bei deaktivierter Hintergrundbeleuchtung bis rund 240 Stunden Bluetooth-Betrieb ermöglichen. Bei aktivierten RGB-Animationen bis ca. 72 Stunden.

Weiter befinden sich neben dem USB-C-Port zwei Schiebeschalter. Mit dem ersten kann zwischen PC/Android und MacOS/iOS umgeschaltet werden. Der zweite hat drei Positionen: Bluetooth, Off und Cable.

Tastatur-Layout ohne Print-Screen

Im Vergleich zu einer 100-Prozent-Vollformat-Tastatur fehlen beim Betrachten des Layouts drei weitere Tasten: «Scroll-Lock», «Pause/Break» und «Insert». Drei, die ich selten bis nie nutze. Das geht so in Ordnung.

Mechanische Gateron Red Switches – was für ein Schreibgefühl!

Auf was für Switches du bei einer Tastatur setzt, ist individuell. Die K4 gibt es mit roten, braunen und blauen mechanischen Gateron Switches. Die braunen sind taktil. Das heisst, dass du beim Drücken den Auslösepunkt fühlst. Die roten Switches sind dagegen linear. Damit gehst du vom Anschlag bis zum Durchdrücken wie durch Butter. Die blauen haben einen Auslösepunkt und klicken dabei hörbar.

Ich mag am liebsten lineare Taster mit geringem Initialkraft-Aufwand. Daher habe ich mich für Gateron Red entschieden. Beim Drücken beträgt der Weg, den die Taste zurücklegt, vier Millimeter. Auslösen tut sie auf halber Strecke bei zwei Millimeter.

Nicht unerwähnt bleiben darf, dass ich anfangs mit dem Nummernblock der K4 zu kämpfen hatte. Das kompakte Layout führt dazu, dass die von 100-Prozent-Vollformat-Tastaturen bekannte verlängerte 0-Taste des Nummernblocks bei der K4 verkürzt ist. Daher drückte ich anstelle der «0» die erste Woche immer den Pfeil.

Fazit: Vergiss alle anderen Tastaturen, kauf dir eine K2, K4 oder K6

Dennoch: Das Design, die auswechselbaren, mechanischen Gateron Switches, die RGB-Hintergrundbeleuchtung, der fette Akku, die zwei Betriebsarten, das geniale Tippgefühl – fast alles spricht für die Keychron. Auch der Preis ist im Vergleich zu kompakten Funktastaturen von Logitech, Razer oder Asus durchaus attraktiv. Nur das USB-C-Kabel ist mit 120 Zentimetern viel zu kurz und zumindest in meinen Augen ein Murks.

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Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.


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