
iTüechli Pro: Apple Displays können nur mit einem Apple-Mikrofasertuch geputzt werden

Das neue Apple Display Pro XDR soll nur mit einem speziellen Apple-Tuch gereinigt werden. Ansonsten können, so impliziert Apple, Schäden entstehen. Wie viel das Tuch kostet, ist nicht bekannt.
Apple veröffentlicht nicht nur den neuen Mac Pro, von Fans und Kritikern liebevoll «Käseraffel» genannt, sondern auch ein Display dazu. Das trägt den klingenden Namen Apple Pro Display XDR. Wenn du dich für die mit einer Nano-Textur beschichtete Version des Displays entscheidest, dann kannst du das nicht mit einfach irgendeinem Tuch reinigen. Du brauchst ein spezielles Nano-Mikrofasertuch.
Keine Frage des Preises
Ein Artikel des offiziellen Apple Supports beschreibt das Tuch und dessen Funktion. Mit einem leicht warnenden Unterton.
Verwende nur das im Lieferumfang deines Displays enthaltene trockene Poliertuch, um Staub oder Schmutz vom Bildschirm zu entfernen. Füge kein Wasser hinzu, und verwende keine anderen Flüssigkeiten zum Reinigen des Nanotexturglases. Verwende keine anderen Tücher zum Reinigen des Nanotexturglases. Wenn du das mitgelieferte Poliertuch verlierst, kannst du bei Apple ein Ersatzpoliertuch bestellen.
Wie viel ein Ersatztuch kostet wird nicht erwähnt. Der Link auf der offiziellen Support-Seite führt zu einem Kontaktformular.

Gut, das iTüechli dürfte locker gratis sein. Denn das Pro Display XDR kostet auch so genug. Laut apple.com ist die Nano-Version des Pro Displays 6399 Franken.
- Apple Display Pro XDR: 5399 CHF
- Nanotexturglas: 1000 CHF
- Apple Pro Stand: 1099 CHF
Total bezahlst du also 7498 Franken für das Display. Wenn du dazu die Luxusedition mit allen erdenklichen Extras des Mac Pro willst, dann kostet das nochmal 58 198.20 CHF, was dann mit dem Display 65 696.20 Franken macht. In Anbetracht dieses Preises macht dann ein kleiner Aufpreis für ein iTüechli auch nichts mehr aus.

Tuch gegen Kratzer
Der Grund, weshalb das iTüechli benutzt werden soll, ist einfach. Das Nanotexturglas heisst zwar Glas, hat aber mit traditionellem Glas nur wenig gemein. Flüssigkeiten und normale Tücher können Kratzer oder Streifen hinterlassen. Das will keiner.
Das Nanotexturglas soll dazu dienen, auch unter schwierigen Lichtbedingungen keine Reflektionen mehr zu produzieren. Diese ultramatte Beschichtung soll die merkwürdigen Bildschirm-Scheuklappen, die Grafiker und Videographen verwenden, überflüssig machen.
Denn das Pro Display XDR verspricht viel, vor allem für Profis. Dafür sollen die 1600 nits und die Kontrastwerte von 1 000 000:1 sprechen. Laut Apple kommen handelsübliche Displays in der Regel auf 350 nits. Das Pro Display XDR aber operiere im Normalbetrieb unter 1000 nits Helligkeit und könne kurzzeitig auf 1600 nits hochgeschraubt werden. Dazu kommen 10bit Farbtiefe und Unterstützung des für US-Kinos üblichen DCI-P3 Farbraums.
Normalerweise haben matte Displays eine beschichtete Oberfläche, die das Licht streut. Diese Beschichtungen verringern allerdings den Kontrast und erzeugen gleichzeitig ungewollte Trübungen und Glanzeffekte. Die Nanotextur des Pro Display XDR wird auf Nanometerebene direkt in das Glas geätzt.
Diese Ätzungen könnten der Grund sein, weshalb ein spezielles Tuch notwendig ist, damit das Display langfristig optimal funktioniert.
Wo wir schon mal von Displays reden: Wer mit dem Finger auf seinem Flachbildschirm oder dem Flachbildschirm anderer herumdrückt, macht das Display kaputt. Also, wenn du etwas zeigen musst: Finger weg. Nicht nur beim Apple Pro Display XDR. Da aber auch.


Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.