Hintergrund

«Ich nix verstehen!» – über (digitale) Kommunikation und deren Optimierung

Martin Jud
19.2.2018

Wer sich mit Kommunikation befasst, wird schnell auf das Sender-Empfänger-Modell nach Stuart Hall stossen. Die Definition beschreibt Kommunikation als Übertragung einer Nachricht von Sender A zu Empfänger B. Damit B die Nachricht eindeutig verstehen kann, muss er die gleiche Sprache wie A sprechen. Will heissen; es muss die gleiche Codierung, respektive Decodierung verwendet werden. In der digitalen Kommunikation gibt es ein einfaches Tool, das Abhilfe schaffen kann.

Der Umstand, dass wir in der Schweiz eine grosse Anzahl an verschiedenen Dialekten sprechen, hemmt die tägliche Kommunikation. Stehen wir von Angesicht zu Angesicht erschwert zusätzlich, dass wir Schweizer in Sachen Körpersprache etwas reserviert sind. Da ist es praktisch vorprogrammiert, dass im Alltag nicht immer dieselbe Codierung verwendet wird.

Kommunikation ist alles

Wie angedeutet besteht Kommunikation aus weitaus mehr, als Sprechen oder Schreiben. Wir kommunizieren auch mit der Mimik, den Händen, der Haltung, den Augen und allenfalls auf empathischer Ebene. Und das ist gut, denn über je mehr Kanäle wir kommunizieren, desto eher werden wir uns auch verstehen. Fehldeutungen und Missverständnisse werden aus dem Weg geräumt.

Und täglich grüsst die Mail: Keine Körpersprache, kein Lächeln, nur ein Kanal

In der elektronischen Kommunikation sind wir alle benachteiligt, denn wir haben lediglich einen Kanal zur Verfügung. Allerdings fühlen wir uns nicht alle überfordert – wer sich gut ausdrücken kann oder eher introvertiert ist, freut sich allenfalls gar, ohne Körpersprache und Mimik kommunizieren zu dürfen. Da wir beim Mailen sowieso alle gleichermassen von der Benachteiligung betroffen sind, fällt uns diese im Alltag kaum auf. Dennoch behindert sie uns.

Wir können etwas gegen diese Behinderung tun. Gerade beim Mailen oder Chatten erhalten wir ein mächtiges Tool zur Hand, welches das Kommunizieren extrem vereinfachen kann. Ich spreche vom Screenshot. Er ist schnell gemacht, Print-Screen-Taste sei Dank. Allerdings nutzt uns der blanke Screenshot in den wenigsten Situationen etwas. Wenn man ihn aber mit visuellen Markierungen, Pfeilen und Anmerkungen erstellt, steckt viel Potenzial in ihm.

Schon klar, dass wir nicht alle Photoshop-Cracks sind und uns die Zeit fehlt, vor dem Mailversand noch ein anschauliches Bild zu erstellen. Aber was, wenn das Erstellen des Print Screens inklusive Bearbeitung keine Minute dauert?

Mächtiges Werkzeug bringt Abhilfe: Screenshot-Editor

Missverständnisse können wir aus dem Weg räumen, indem wir klar und pointiert formulieren. Als Empfänger sollten wir uns nicht scheuen, so lange rückzufragen, bis wir die Anliegen des Senders verstehen. Da kann aus einer kurzen Mail schnell ein langwieriges Hin-und-Her werden. Abhilfe schaffen mit Screenshot-Editoren erstellte Visualisierungen. Richtig verwendet, wird dein Gesprächspartner damit sofort verstehen, was du von ihm möchtest.

Ein Screenshot mit Anmerkungen, Markierungen und Pfeilen spart viel Zeit beim Erklären und sorgt für eine schnelle und klare Kommunikation.
Ein Screenshot mit Anmerkungen, Markierungen und Pfeilen spart viel Zeit beim Erklären und sorgt für eine schnelle und klare Kommunikation.

Ein Screenshot-Editor bindet sich direkt ins System ein. Drücke ich mit installiertem Editor auf die Print-Screen-Taste, wird automatisch ein Werkzeug zur Aufnahme des gewünschten Bildbereiches aufgerufen.

Mit dem Auswahlwerkzeug kann der gewünschte Bildbereich innert Sekunden aufgenommen werden.
Mit dem Auswahlwerkzeug kann der gewünschte Bildbereich innert Sekunden aufgenommen werden.
Quelle: techsmith.de

Nach Auswahl des Bereiches, öffnet sich der Screenshot automatisch im Editor, welcher das komfortable und schnelle Hinzufügen von Notizen, Markierungen, Texten und vielem mehr erlaubt. Intuitiv drückt man auf ein gewünschtes Element, platziert es auf dem Bild und hat in kürzester Zeit eine Visualisierung zur besseren Kommunikation zur Hand.

Screenshot-Editoren bieten einen schnellen Zugriff auf vielseitige Werkzeuge.
Screenshot-Editoren bieten einen schnellen Zugriff auf vielseitige Werkzeuge.
Quelle: Die Freeware «Greenshot Editor».

Der erstellte Screenshot kann nach Bearbeitung als Bild abgespeichert werden, oder man kopiert ihn in die Zwischenablage, um ihn danach in der Mail oder im Chat einzufügen.

Woher bekomme ich einen Screenshot-Editor?

Wäre ich Inhaber eines Unternehmens, würde ich jedem Mitarbeitenden einen Screenshot-Editor installieren (okay, vielleicht auch installieren lassen). Ein sehr beliebter und viel verwendeter Editor ist «SnagIt» von TechSmith. Er bietet einen wirklich grossen Funktionsumfang. Beispielsweise kann er auch ganze Browserfenster inklusive nicht sichtbarem Bereich aufnehmen. Dabei scrollt die Software selbstständig den ganzen Inhalt herunter und macht die Aufnahme.

TechSmith Snagit 2018 (1 User, unbegrenzt)
Software

TechSmith Snagit 2018

1 User, unbegrenzt

Freeware «Greenshot Editor» lässt sich auch ohne Administrationsrechte installieren

Du magst es (wie ich) lieber gratis oder hast keine Adminrechte für die Installation von «SnagIt»?
Kein Problem, denn das Internet bietet für fast jedes Anliegen eine Lösung. Hier in Form des «Greenshot Editors», welcher sich bei meinem Arbeits-Laptop (Windows 10) auch ohne Adminrechte installieren liess. Bei der Installation wurde ein alternatives Verzeichnis vorgeschlagen (Benutzerprofil-Ordner). Ich hoffe, unsere Informatik-Abteilung unternimmt nichts dagegen, sollte sie diese Zeilen lesen.

Mehr Infos und den Download des Freeware-Editors gibt's hier...

Auch wenn uns ein Editor noch nicht zu Kommunikations-Profis macht, kann er den Workflow wesentlich beschleunigen. Richtig eingesetzte visuelle Erklärungen helfen, Zeit zu sparen und Nerven zu schonen. Ich wünsche viel Spass beim Editieren!

Kennst du einen besseren Freeware oder Open Source Screenshot-Editor?
Hast du weitere Tipps zur erfolgreichen (digitalen) Kommunikation?
Dann lass dies die Community wissen und hinterlasse einen Kommentar. ;)

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Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.

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