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Google Pixel 4 Reviews: Was sagt Vietnam zum neuen Google-Flaggschiff?

Ein Review des Google Pixel 4 ist auf einem vietnamesischen Youtube-Kanal aufgetaucht. Es ist offensichtlich, dass es sich nicht um das fertige Gerät handelt, aber es könnte nahe dranliegen. Spurensuche.

Entweder hat Google geniales Marketing oder die schlechtesten Sicherheitsvorkehrungen aller Zeiten. Das Google Pixel 4 ist nicht nur als Spec Sheet geleakt, sondern jetzt auch als physisches Objekt. Der vietnamesische Youtuber Duy Anh hat auf dem Youtube-Kanal AnhEm TV ein Video gepostet, in dem er ein Google Pixel 4 reviewt.

Im Video ist aber klar, dass mit seinem Gerät einige Dinge nicht stimmen. Da ist die Selfie Cam, die nicht funktioniert. Dann sagt er laut Untertiteln, dass die Rückseite nicht stimmt. Die Frage: Was genau hält Duy Anh da in den Händen?

Spurensuche auf Vietnamesisch heisst «sự chạy đua»

Duy Anh beginnt das Video mit einem Disclaimer. Er habe das Gerät bei einem Laden namens dstore gekauft. Doch das Logo, das er im Video einblendet, ist nicht das des dstore, sondern das Logo einer JavaScript Library. Doch es gibt einen dstore, der in Vietnam Handel treibt. Könnte das der dstore sein, von dem er spricht?

Die Rückseite des Phones im Video.
Die Rückseite des Phones im Video.

Aufschluss bringt Hai Nguyen. Der vietnamesischstämmige Category Manager bestätigt, dass die Untertitel im Video akkurat und wohl von Duy Anh selbst verfasst worden sind. Laut dem Youtuber sei die grösste Konkurrenz des Geräts das iPhone 11. Der Vergleich fällt oft.

Zum Gerät selbst sagt Duy Anh aber wenig. Nur, dass es sich um einen Prototypen handelt. Es ist möglich, dass er das Gerät von einem Online-Händler erhalten hat. Aber nicht als Kaufware von der Website. Denn auch hier bei digitec liegen auf Pulten und in Schubladen Geräte herum, die noch nicht existieren. Manchmal habe ich Smartphones, die erst in einigen Wochen oder gar Monaten auf den Markt kommen im täglichen Betrieb. Sprich: Händler und Journalisten wissen in der Regel mehr, als sie sagen.

Aber mehr als «Prototyp» sagt Duy Anh nicht. Interessant wäre hier, in welchem Stadium sich sein Phone befindet. Denn je nachdem, wie weit das Gerät fortgeschritten ist, können wir auf die finalen Specs schliessen. Demo-Geräte haben manchmal alte Teile als Proof of Concept verbaut, vor allem im frühen Stadium. Denn bei den frühen Builds geht es darum, das Gerät als «Wie finden wir das so als grobe Idee?»-Objekt anzusehen und nicht als «Das ist der Kamerakönig» oder sowas.

Leaks als Marketing-Tool

Die Geschichte um die Leaks des Google Pixel 4 werfen die Frage wieder auf, inwiefern die Leaks tatsächlich Leaks sind. Denn es kann doch nicht so schwierig sein, ein Geheimnis geheim zu halten. Spätestens nach dem «iPhone in einer Bar»-Zwischenfall anno 2010 wissen die grossen Firmen sicher um die Wichtigkeit der Geheimhaltung. Das wird auch dadurch offensichtlich, da ich in meiner Arbeit immer öfter mit Embargos und Geheimhaltungsvereinbarungen zu tun habe. Sätze wie «Du unterzeichnest hiermit, dass du vor $datum, $uhrzeit, öffentlich nichts zum Gerät sagst» fallen immer öfter. Das jüngste dieser Embargos habe ich vor wenigen Minuten unterzeichnet.

  • Hintergrund

    Leaks: Wie Unveröffentlichtes als Marketing Tool eingesetzt wird

    von Dominik Bärlocher

Eben: Händler und Journalisten wissen in der Regel mehr, als sie sagen.

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Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.


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