
Ganz leise: Erster Testflug eines elektrischen Flugtaxis in New York City

Ab 2025 sollen elektrisch betriebene Flugtaxis Passagiere zwischen Manhattan und den großen Flughäfen um New York transportieren – ohne Emissionen und ganz leise.
Hubschrauber sind laut und glänzen nicht gerade durch ihre Umweltverträglichkeit. Noch dazu sind Flüge extrem teuer. All das macht Helikopter nicht unbedingt zur ersten Wahl, wenn es um Taxi-Dienstleistungen geht. Das kalifornische Transportunternehmen Joby Aviator will das ändern und hat am Sonntag erstmals in New York City sein leises elektrisches Flugtaxi getestet.
Der Testflug fand bei sonnigem Wetter an der Südspitze Manhattans statt. Das Flugtaxi startete auf dem Downtown Helipad, einem Hubschrauberlandeplatz, der direkt in den East River gebaut ist. Es drehte in etwa 20 Metern Höhe einige Runden über den Fluss und landete dann wieder auf dem Helipad. Laut Joby sei das der erste Flug eines elektrischen Taxis in New York City überhaupt gewesen. Hier kannst du dir den Flug ansehen:
Voll elektrisch und 100-mal leiser als ein Helikopter
Das Fluggerät absolvierte seit 2017 bereits viele Testflüge, doch jetzt kam es erstmals im Umfeld einer Großstadt zum Einsatz.
Zwar fliegt das Taxi nicht autonom – am Steuer sitzt ein Pilot – und es wird auch kein normales Taxi ersetzen. Aber die Ansätze sind trotzdem interessant: Mit seinen sechs Rotoren wirkt das Luftfahrzeug eher wie eine Flugdrohne. Sie ermöglichen dem Gerät, das bis zu vier Passagiere transportieren kann, das senkrechte Starten und Landen. Für den Streckenflug kann der Pilot die Rotoren dann bis in die Vertikale neigen, sodass die Rotoren wie Propeller funktionieren.
Für das städtische Umfeld mit seiner lärmenden Kulisse ist aber auch die Lautstärke des Joby-Flugtaxis spannend: Es wurde laut Pressemeldung speziell mit Blick auf «radikale Lärmreduzierung» entwickelt und soll 100-mal leiser sein als ein normaler Passagier-Helikopter. Das Luftfahrzeug punktet außerdem durch seinen emissionsfreien Betrieb. Es fliegt vollkommen elektrisch, wobei eine Akkuladung eine Flugstrecke von bis zu rund 160 Kilometern ermöglichen soll.
Shuttle-Service zwischen Manhattan und den Flughäfen
Joby will aber eher Kurzstrecken zwischen NYC und den umliegenden Flughäfen anbieten. Mit dem Auto dauert die Fahrt von Manhattan zum John-F-Kennedy-Flughafen etwa eine Stunde. Mit dem Flugtaxi sollen es nur sieben Minuten sein. Deswegen hat die große Fluglinie Delta Air Lines eine Kooperation mit Joby gestartet. So können deren privilegierte Fluggäste ab 2025, wenn das Flugtaxi in den kommerziellen Betrieb gehen soll, den neuen Shuttle-Service in Anspruch nehmen.
Laut Gründer und Geschäftsführer JoeBen Bevirt hat sein Unternehmen das Ziel, kostengünstige, leise und emissionsfreie Flüge zur Normalität in Manhattan werden zu lassen. Unterstützung bekommt Joby übrigens auch vom US-Verteidigungsministerium. Offenbar hat das Militär ebenfalls Interesse an leisen Fluggeräten – wen wundert’s.
Nachtrag: In einer früheren Version des Artikels stand, das Gerät hätte fünf Rotoren. Tatsächlich sind es sechs. Vielen Dank für den Hinweis.
Titelbild: Joby Aviation

Fühlt sich vor dem Gaming-PC genauso zu Hause wie in der Hängematte im Garten. Mag unter anderem das römische Kaiserreich, Containerschiffe und Science-Fiction-Bücher. Spürt vor allem News aus dem IT-Bereich und Smart Things auf.