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Galaxy Watch 4 im Test: Die beste WearOS-Uhr ist primär für Samsung-User

Die Galaxy Watch 4 kombiniert die rundum erneuerte WearOS-Software mit Samsungs Highend-Hardware. Das katapultiert sie an die Spitze aller Android-Uhren, trotz einiger Mängel.

Die Installation ist ein Abturner

Optimierte Navigation

Galaxy Watches hatten bisher die bessere Hardware, aber schlechten App-Support. Der ist zwar auch bei Android-Uhren nicht überwältigend, aber doch einiges umfangreicher. Nun gibt es die Performance von Samsung mit den Apps des Google Play Stores. Die Galaxy Watch 4 ist die schnellste WearOS-Uhr, die ich je benutzt habe. Butterweich ist sie zwar nicht, aber insgesamt sind Ruckler selten und sie bedient sich angenehm und präzise. Auch Apps starten schnell.

Mit einem Swipe von unten nach oben öffnest du die App-Übersicht, die du frei anordnen kannst. Bei älteren WearOS-Uhren musste ich dafür einen physischen Knopf drücken. Die Lösung bei der Watch 4 gefällt mir besser.

Mit einem Swipe von links nach rechts wechselst du zu den Benachrichtigungen. Früher war dort der Google Assistant, aber der ist aktuell noch abwesend. Bei eingeschalteter Gestenfunktion wird das Display aktiviert, sobald du den Arm zum Gesicht bewegst. Damit öffnen sich auch neue Benachrichtigungen automatisch. Das ist eines der besten neuen Features.

Schicke Watch Faces und neue Apps

Alle Watch-Face-Anpassungen kann ich bei Bedarf über die Galaxy-Wear-App am Smartphone vornehmen. Auch Tiles, App-Updates, die Anordnung in der App-Übersicht oder der Schnelleinstellungen können bequem übers Smartphone erledigt werden.

Auch die Apps auf der Galaxy Watch haben sich verbessert. Da wäre beispielsweise Strava, die nun neben Joggen und Velofahren noch weitere Sportarten kennt und etwas besser zu bedienen ist. Die neue Version ist leider nur für WearOS 3.0 verfügbar, sprich die Galaxy Watch 4. Die alte Version wird nicht mehr aktualisiert.

Youtube Music gibt es ein Jahr nach dem Release auf der Apple Watch endlich auch für Android-Uhren, inklusive Offline-Modus. Google Maps ist spartanisch ausgestattet. Viel mehr als Orte suchen und die Navigation anzeigen, kann sie nicht. Das reicht aber auch. Nervig ist, dass die Turn-by-Turn-Navigation auch auf der Uhr startet, wenn du Auto fährst und das Smartphone im Einsatz hast.

Wenn du Musik auf dem Smartphone abspielst, kannst du einstellen, dass sich auf der Uhr automatisch die Musiksteuerung öffnet. Ein praktisches Feature, das aber besonders in Verbindung mit der Podcast-App Pocketcast nicht immer zuverlässig funktioniert. Zum einen kannst du nicht vor- oder zurückspulen, zum anderen reagiert der Play/Pause-Button regelmässig nicht.

Ein Berg an Samsung-Apps ist ebenfalls vorinstalliert, darunter komplett überflüssiges wie die Gallery. Wer schaut sich Fotos auf der Uhr an? Die Einzige, die ich benutzt habe, ist Samsung Health. Die liefert etwas mehr Infos als Google Fit und ist wenig überraschend auch besser implementiert.

Die meisten vorinstallierten Samsung-Apps kannst du getrost ignorieren und zum Glück auch deinstallieren. Statt Samsung Pay kannst du beispielsweise Google Pay installieren.

Viel Gesundheit, aber nur komplett mit Samsung

Zwei Schritte nach vorn, einer zurück

Aktivierst du alle Schikanen, wie GPS, Always-On-Display und Gesten hält der Akku knapp einen Tag. Das ist das Minimum, mehr nicht.

Die Watch 4 tut, was ich von ihr erwarte. Das gilt zwar auch für viele andere WearOS-Uhren, die Galaxy Watch macht alles ein bisschen besser und ein bisschen schneller. Das sorgt dafür, dass es mehr Spass macht, sie zu benutzen.

Zu kritisieren gibt es, dass dich Samsung nötigt, diverse Apps und Dienste zu installieren und dass du alle Sensoren nur mit einem Samsung-Smartphone benutzen kannst. Darum handelt es sich hier in erster Linie um eine Samsung- und keine Android-Uhr. Wenn dich das nicht stört, dann bekommst du mit der Galaxy Watch 4 eine der besten Smartwatches auf dem Markt.

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Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. 


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