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Essential PH-1: Ein erster Blick auf das Phone des Android-Gründers

Das Essential PH-1 ist mit vielen Vorschusslorbeeren auf meinem Pult gelandet. Es ist lange her, dass ich mich so auf ein Phone gefreut habe. Daher teile ich meine ersten Gedanken mit dir.

Schwarz. Die Verpackung des Essential PH-1 gibt nicht viel her, sieht aber extrem edel aus. Vorne ist nur ein Bild des Phones drinnen. Kein Logo, kein Schriftzug, kein Slogan. Auf der Rückseite stehen vielleicht fünf Zeilen Text, die beschreiben, was die Kiste denn eigentlich ist und was du für dein Geld kriegst.

Diese Detailverliebtheit zeigt sich in allem. Wirklich allem. Alles ist in schwarz und silber gehalten. Sogar das Kabel und der Dongle sind nicht einfach mit Plastik verpackt, sondern mit einer Art Stoff überzogen.

«Boah, Dominik», höre ich dich schon sagen, «komm mal zum Phone. Kabel interessieren mich nicht.»

Okay, dann zum Phone.

Sleek. Punkt.

Da kann sich die Konkurrenz, sowohl auf Seite Android wie auch Apple, eine Scheibe abschneiden. So etwas habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Wenn überhaupt jemals.

Das Essential PH-1 liegt etwas schwer in der Hand, aber mit 180 Gramm ist es nicht massig oder zu schwer. Im Gegenteil, das Teil fühlt sich so an, als ob du etwas in der Hand hältst, das performen kann. Die Ränder sind aus Metall, die Rückseite ist aus schwarz verspiegeltem Plastik. In den Rändern hast du die Antennen-Streifen und das LED-Licht für Notifications ist nahtlos darin verbaut.

Die Selfie-Kamera ragt ins Bild. Ich frage mich, ob mich das stören wird

Die Hauptsache ist aber das Display. Das ist gross. So gross sogar, dass die Selfie-Kamera in den Screen hineinragt. Dieser Idee bin ich kritisch gegenübergestanden. Sehr kritisch. Ich mag meine Bildschirme. Selfie-Kameras mag ich aber nicht. Ich bin wohl der einzige, der die Selfie-Kamera nur zu Testzwecken gebraucht. Okay, mein jüngstes Selfie ist etwa drei Wochen alt, an das davor kann ich mich nicht erinnern. Laut mir hätte es das Konstrukt so nicht gebraucht.

Aber eben: durchdacht. Das Essential PH-1 vermittelt auch hier ein richtig gutes Gefühl. Denn in der Mitte des Status Bars oben wird in der Regel nichts angezeigt. Das ist einfach nur ungenutzte Bildschirmfläche. Jetzt ist da die Kamera und die ganze Sache fühlt sich organisch, logisch und komplett an.

Die Rückenplatte ist blank, mit Ausnahme der Kamera, des Fingerprintscanners und der Magnetkonnektoren

Die Rückenplatte ist aus Plastik, ohne Logo ohne nichts. Kein CE-Siegel. Das könnte zu Problemen führen, weil ohne CE kann in Europa nichts verkauft werden. Aber: Alle Teile sind CE zertifiziert. Klar, in der Regel sind die alle auch angeschrieben, aber wenn du dein Essential Phone zerstörst und aufmachst, dann wirst du CE-Siegel finden. Aber so wie das Gerät geliefert wird, ist die Rückenplatte komplett logofrei. Und das ist doch sehr nett.

Ich hätte nie gedacht, dass ein Phone, das so minimalistisch und pur daherkommt, ohne Logos und Schriftzüge, mir so gut gefallen würde.

Warum digitec das Essential Phone anbieten kann

In der Regel kommunizieren wir nicht, wie wir ein Phone bekommen haben und unsere Preispolitik ist unsere Sache. Doch das Essential PH-1 sei ein Sonderfall, heisst es aus dem Produktmanagement. Denn das Phone werde in der Schweiz nicht offiziell vertrieben. Das Phone ist auch kein normaler Grauimport, sondern halt eben speziell.

Wenn du also liest, dass das Essential PH-1 in den USA mit 699 Dollar angeschrieben ist, dann kann das Teil, je nach Staat, im Laden zwischen 731.93 USD in Hawaii und 793.36 USD in Alabama kosten. Ohne Marge für den Verkäufer, versteht sich. Und ohne Garantie. Und ohne Importzollkosten.

Bei uns kommt eine kleine Marge dazu. Weil jeder muss sich über Wasser halten können. Wir haben uns für Elektronik entschieden, hoffen, dass dir unsere Geräte gefallen und du sie nach Ablauf ihrer Lebensdauer recyclest. Dazu noch die Garantieleistung und fertig ist ein Preis, der auf den ersten Blick im internationalen Vergleich absurd erscheint.

Ich seh’s schon kommen. Ich werde in der Zukunft noch oft auf diese Passage in diesem Artikel verlinken müssen.

Und jetzt: Einschalten! Der Alltagstest beginnt. Ich melde mich schon bald mit einem vollen Review von wegen Performance und so zurück. Weil so ein Phone etwas ganz besonderes auf dem Markt darstellt und mit viel Vorschusslorbeeren kommt, muss ich es über einen längeren Zeitraum testen.

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Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.


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