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«Du gewinnst hier nicht die Million»: Aus für Raabs Hybrid-Show

Luca Fontana
14.5.2025

Stefan Raabs Rückkehr ins Fernsehen endet früher als geplant: RTL zieht «Du gewinnst hier nicht die Million» den Stecker. Das Experiment ist gescheitert – doch Raab gibt nicht auf. Im Herbst soll er neu durchstarten.

Der Traum von der Millionen-Show ist geplatzt: RTL stellt das von Stefan Raab konzipierte TV-Comeback «Du gewinnst hier nicht die Million» ein. Die hybride Mischung aus Stand-Up, Quiz und Gameshow läuft nur noch bis Mitte Juni. Das bestätigte RTL-Content-Chefin Inga Leschek im Gespräch mit DWDL.

Zurück bleibt eine Sendung, die viel versprochen und kurz geglänzt hat – und die dann doch gestrauchelt ist. Endgültig Schluss mit Raab soll dann aber doch nicht sein.

Ein mutiges Experiment – das zum Scheitern verurteilt war

Schon bei der Premiere der neuen Show im Herbst 2024 war klar: Ganz so einfach, wie Raab selbst trällerte, würde seine Rückkehr nicht werden. Die Sendung startete anfangs exklusiv bei RTL+ hinter einer Paywall, angeblich weil keine guten Sendeplätze frei waren. «Ein Experiment», wie es Raabs ewiger Showpraktikant Elton nannte.

Das mag einerseits mutig gewesen sein, andererseits unglücklich. Denn ein Format, das so stark auf Live-Gefühl und Publikumsbindung setzt, wirkt im Streaming leblos. Das erkannte man auch beim deutschen Privatsender ziemlich schnell: Als die Streamingzahlen sanken, brachte RTL die Show schliesslich doch noch ins Free-TV.

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Gelohnt hat es sich nicht. Denn trotz Raabs Enthusiasmus und beachtlichen Startquoten war immer schon klar: Der zweite Teil der Show – der «Quiz-Competition»-Part – kann mit dem unterhaltsamen ersten Drittel nicht mithalten. Die Spannung verpufft, bevor sie zünden kann. Egal, wo die Show läuft.

Das schrieb ich schon in meiner Show-Kritik zum Start von «DGHNDM».

Zwischenbilanz mit Bauchlandung – Raab soll’s im Herbst neu richten

«Die jetzige Form überzeugt unser Publikum im linearen TV nicht ausreichend», sagt auch Content-Chefin Leschek offen. Besonders Formate, die verschiedene Genres vermischen, hätten es traditionell schwer. Die Einschaltquoten geben ihr recht: Zuletzt schalteten nur noch rund 820 000 Zuschauerinnen und Zuschauer ein – mit mageren Marktanteilen in der Zielgruppe. Zu wenig für die Prime Time am Mittwoch Abend.

Bis zur Sommerpause soll die Sendung nun noch «eventisiert» werden – mit Specials wie «Du gewinnst hier nicht das Konklave», einer ESC-Ausgabe live aus Basel oder einem möglichen 1. FC Köln-Aufstiegs-Special. Danach ist Schluss mit dem sperrigen Titel und dem verkopften Hybrid-Konzept. Im Herbst will RTL mit Raab zurückkehren, dann aber klar getrennt: Comedy und Gameshow sollen eigene Formate werden.

Und jetzt?

RTL hat viel versucht, mutig investiert – und dabei einiges gelernt. Die Erkenntnis: Stefan Raab ist kein Quoten-Garant mehr. Zumindest nicht in einer Show, die mehr will, als sie kann. Aber: Raab bleibt. RTL glaubt weiter an ihn. Und vielleicht ist genau das – die Reduktion aufs Wesentliche – die beste Chance für ein echtes Comeback. Ohne Hybrid. Ohne Million.

Einfach Raab.

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Abenteuer in der Natur zu erleben und mit Sport an meine Grenzen zu gehen, bis der eigene Puls zum Beat wird — das ist meine Komfortzone. Zum Ausgleich geniesse ich auch die ruhigen Momente mit einem guten Buch über gefährliche Intrigen und finstere Königsmörder. Manchmal schwärme ich für Filmmusik, minutenlang. Hängt wohl mit meiner ausgeprägten Leidenschaft fürs Kino zusammen. Was ich immer schon sagen wollte: «Ich bin Groot.» 


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