Die smarten Ringe von Samsung und Co. können nicht repariert werden
Hintergrund

Die smarten Ringe von Samsung und Co. können nicht repariert werden

Lorenz Keller
27.8.2024

Reparaturspezialist iFixit hat den Galaxy-Ring auseinandergenommen und kommt zu einem vernichtenden Fazit: Er lässt sich weder reparieren noch kann der Akku getauscht werden. Und Samsung ist nicht der einzige Hersteller mit diesem Problem.

Eigentlich bewundern die Expertinnen und Experten von iFixit die Bauweise des neuen Samsung-Galaxy-Ring. Sie haben – wie beim Reparaturspezialisten üblich – ein Modell gekauft und es auseinandergeschraubt.

Akku, Prozessor, Ladespule, Sensoren – alles ist in Miniaturform auf einer beweglichen Platine untergebracht. Ein kleines Wunder der Technik, das für die Ringform in Harz und Kunststoff gegossen wird. iFixit musste dieses Material schmelzen, um an die Innereien zu gelangen.

So sehen die technischen Innereien des Samsung-Rings aus.
So sehen die technischen Innereien des Samsung-Rings aus.
Quelle: iFixit

Alle Ringhersteller haben das Problem

Darum ist das Fazit trotz der Bewunderung für die Technologie klar: Der Samsung-Galaxy-Ring lässt sich weder reparieren noch kann der Akku ausgetauscht werden. Bei einem Defekt oder altersschwacher Batterie muss der Ring entsorgt werden.

Damit ist Samsung nicht allein. Auch die smarten Ringe von anderen Herstellern wie Oura, Ultrahuman oder RingConn haben das Problem. Neu ist das bei kleinen Gadgets nicht: In-Ear-Kopfhörer wie die AirPods sind kaum reparierbar, der Akku ist verklebt und kann nicht ersetzt werden. Im Fall der Fälle wird der betroffene In-Ear-Hörer ausgetauscht.

Das ist auch bei den Ringen so: Im Garantiefall oder bei Reparaturen muss der Ring ausgetauscht werden, wie beispielsweise RingConn auf Anfrage bestätigt.

Auch andere Hersteller wie RingConn haben das Problem: Die Technik ist fix in den Ring eingegossen.
Auch andere Hersteller wie RingConn haben das Problem: Die Technik ist fix in den Ring eingegossen.
Quelle: Lorenz Keller

Sorgen macht der nicht austauschbare Akku

Was den Nutzerinnen und Nutzern angesichts der Preise von mehreren hundert Franken oder Euros Sorgen bereiten dürfte, ist die begrenzte Haltbarkeit der verbauten Lithium-Ionen-Batterien. iFixit geht davon aus, dass diese schon nach zwei Jahren merklich nachlassen.

Die Expertinnen und Experten dürften aber zumindest bei der Lebensdauer zu pessimistisch sein, da sie wohl von Erfahrungen mit In-Ear-Kopfhörern oder Smartphones ausgehen. Diese werden meist täglich geladen, die Kopfhörer mit Ladecase sogar mehrmals pro Tag. Der Ring hingegen kommt je nach Modell nur alle fünf bis sieben Tage an den Strom.

Für den Galaxy-Ring rechnet iFixit mit 400 Ladezyklen – das bedeutet, dass die Batterie 400 Mal vollständig entladen wird. Das wären bei pessimistisch berechneten fünf Tagen Akkulaufzeit 2000 Tage Lebensdauer – deutlich über fünf Jahre.

RingConn sagt auf Anfrage, dass ihr Produkt auf 500 Ladezyklen und fünf Jahre Lebensdauer ausgelegt ist. Das bestätigt meine Berechnungen.

Trotzdem bleibt wohl bei vielen Nutzerinnen und Nutzern ein schlechtes Gefühl zurück, wenn sie ein Wegwerf-Produkt kaufen. Die Ringhersteller brauchen dringend eine Lösung. Nicht nur, damit die Gadgets sinnvoll repariert und die Lebensdauer mit einem Akkutausch verlängert werden kann, sondern auch, damit die Ringe recycelt werden können.

Samsung hat bisher nicht auf meine Fragen geantwortet. Falls sich das noch ändert, werde ich es hier ergänzen.

Titelbild: Lorenz Keller

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Gadgets sind meine Passion – egal ob man sie für Homeoffice, Haushalt, Smart Home, Sport oder Vergnügen braucht. Oder natürlich auch fürs grosse Hobby neben der Familie, nämlich fürs Angeln.


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