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«Bayonetta 3» im Test: Mein erstes Mal mit der prügelnden Hexe

Ich wage mich als kompletter «Bayonetta»-Noob an das neueste Hack-and-Slay-Game aus dem Hause Platinum Games. Kann ich auch als Neueinsteiger Spass am letzten Teil der Hexen-Trilogie haben?

Multiversen, Hexen und Homunculi

Chaotisches Kampfprinzip mit Suchtpotential

Neben der Story bereitet mir auch das komplexe Kampfsystem anfangs ziemliche Kopfschmerzen. Das Grundprinzip verstehe ich schnell, habe aber Mühe, mir alle Kombinationsmöglichkeiten im Kampf zu merken und umzusetzen. Aber der Reihe nach.

Mit den A-, X- und Y-Knöpfen greife ich Gegner auf dem Schlachtfeld mit Fern- und Nahkampfwaffen an. Mit dem B-Knopf kann ich springen und mit dem ZR-Knopf weiche ich gegnerischen Angriffen aus. Durch perfektes Timing beim Ausweichen aktiviere ich die «Witch Time». So kann ich die Homunculi in Zeitlupe vermöbeln und meinen Score in die Höhe treiben – das fühlt sich sehr befriedigend an und macht sofort süchtig.

Ab und zu übernehme ich auch die Rolle von Bayonettas Begleiterin Viola. Die Punk-Hexe spielt sich vor allem in der Defensive komplett anders als Bayonetta. Statt mit perfekt getimten Ausweichmanövern zu punkten, muss ich mit Viola gegnerische Angriffe blocken. Ein kleiner Unterschied, der aber grosse Auswirkungen auf den Spielfluss hat. Ich persönlich bevorzuge die flüssigere Ausweich-Mechanik, weil sie mehr Bewegung und Dynamik in die Kämpfe bringt.

Auch die nervige Kameraführung erschwert mir den Einstieg in das Kampfsystem. Vor allem bei grösseren Gegnern verschwindet Bayonetta oft irgendwo im Kampfgetümmel und meine Angriffskombinationen werden durch unfaire, für mich nicht sichtbare Angriffe unterbrochen. Das präzise Blocken von Angriffen mit Viola ist mit der teils sehr weit entfernten Kamera und der schlecht einschätzbaren Distanz zum Gegner ebenfalls frustrierend.

Kein Fest für die Sinne

Trotz der hohen Ideendichte fühlt sich das Game bisweilen repetitiv an. Das liegt vor allem an den öde designten Schlauch-Levels und den mitunter unspektakulären Designs der nicht enden wollenden Homunculi-Gegnerhorden.

Fazit: Stylische Reizüberflutung mit Sucht- und Frustrationspotential

Die coole Inszenierung und die hohe Ideendichte des Games werden teilweise durch repetitive Gameplay-Elemente und eine altbackene grafische Darstellung ausgebremst. Alles in allem hat das Game aber einen durchaus positiven Eindruck bei mir hinterlassen. Der einzigartige Mix aus Coolness, Kitsch, verrücktem Storytelling und chaotischer Action sucht nicht nur auf der Switch seinesgleichen.

Nachdem ich mich ein bisschen erholt habe, werde ich den beiden «Bayonetta»-Vorgängern definitiv eine Chance geben und mich auch durch die restlichen Spiele aus dem Platinum Games Katalog kämpfen.

«Bayonetta 3» ist für die Nintendo Switch erhältlich. Das Spiel wurde mir zu Testzwecken von Nintendo zur Verfügung gestellt.

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Meine Liebe zu Videospielen wurde im zarten Alter von fünf Jahren mit dem ersten Gameboy geweckt und ist im Laufe der Jahre sprunghaft gewachsen.


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