

Apple Keynote: Das neue iPad Pro und andere Neuigkeiten

Obwohl an der Apple Keynote die grosse Sensation ausgeblieben ist, haben sich die Engineers ordentlich ins Zeug gelegt. Ein neues MacBook Air, ein neuer Mac Mini und ein neues iPad Pro wurden präsentiert. Vor allem das iPad beeindruckt.
«There's More in the Making». Da ist noch mehr in der Mache. Das Motto der Apple Keynote, die vor wenigen Minuten ihr Ende gefunden hat, lässt viel vermuten. Stellt Apple etwa ein neues Gerät vor? Wenn ja, was? Laptops? iMacs? Die Gerüchte im Vorfeld haben wenig bis nichts Konkretes vermuten lassen.
Tim Cook, CEO Apples, schafft Klarheit. Auf der Bühne der Brooklyn Academy of Music macht er sich zuerst Freunde, indem er den Slogan «Apple loves NY» hinter sich auf der Bühne zeigt. Die Stadt sei eine der kreativsten Orte der Welt, was sie zu einer ganz besonderen Sache bei Apple macht. Darum gehe es heute um die Produkte für Kreative aus dem Hause Apple.
Das neue MacBook Air: Kleiner und schneller
Der Mac gehört zum Arsenal eines jeden kreativen Kopfes, sagt Tim Cook. In einem Video zeigt er kleine Inszenierungen von Kreativen bei der Arbeit, die ungezwungen, improvisiert wirken sollen. Darunter sind Sänger und Umweltnervensäge Bono, Malala Youszafi und Kanye West.
«Wir sind so inspiriert von diesen Menschen und wie sie vom Mac gebrauch machen», sagt Tim Cook. Ganz untypisch für Apple gibt Cook dann solide Zahlen: Weltweit seien 100 Millionen Macs im Einsatz. Das Wachstum sei um 51% gestiegen, davon 76% in China.
Er wiederholt schnell die Features, die er einst vorgestellt hat. Dark Mode, Stacks und der neue Mac App Store. Diese Funktionen sind unter macOS Mojave eingeführt worden.
Die Spannung steigt, die Tonlage Tim Cooks auch. Er spricht von der Liebe zu einem Gerät, das überall hin mitkommen kann: Dem MacBook Air. Es habe die Industrie verändert, mit seinem Unibody, seiner langen Batterielaufzeit und dem Beweis, dass weniger mehr sein kann. Es habe gar das moderne Notebook neu definiert. Es sei das «most beloved notebook ever».
Daher sei es Zeit für das neue MacBook Air. Neu hat das MacBook Air ein Retina Display und andere Features. Doch diese lassen auf sich warten. Nebst Marketingsprech kommt auch im Video recht wenig. Doch dann:
- Beinahe randloses Display
- Über vier Millionen Pixel Auflösung, genaue Zahlen unbekannt
- 48% mehr Farbe, genaue Zahlen unbekannt
- Das Bildschirmglas geht bis an den Rand
- 13.3 Zoll Bildschirmdiagonale
- FaceTime HD-Kamera bleibt oben am Screen
- TouchID: Der Sensor ist neben dem F12-Knopf
- Siri-Integration
- Apple Pay
- T2 Security Chip: Eine sichere Enklave, die nicht nur Fingerprint Data speichert, sondern auch den Boot-Prozess des Geräts überwacht und sicherstellt, dass die Maschine nicht manipuliert wurde
- Die Tastatur ist viermal stabiler, genaue Zahlen unbekannt
- Jede Taste ist einzeln von einem LED beleuchtet
- 20% grösseres Force Touch Trackpad
Dazu ist der Sound des Geräts verbessert worden. Es sei 25% lauter, habe doppelt so viel Bass und auch hier, genaue Zahlen unbekannt. Drei Mikrofone sollen für gute Kommunikation sorgen. Es wird mit zwei Thunderbolt 3 Ports geliefert, die nicht nur zum Laden dienen sollen, sondern auch dazu, Peripherie anzuschliessen.
Endlich die Specs, gerade als es verdächtig lange her ist, dass das Publikum in der Academy applaudiert hat:
- Bis zu 16 GB RAM mit 2133 Mhz
- Bis zu 1.5 TB Festplatte, die 60% schneller sei
- Bis zu 12 Stunden Wireless Internet
- Bis zu 13 Stunden Apple Movie Playback
Dann die Sensation: Das MacBook Air hat 17% weniger Volumen als sein Vorgänger. Es wiegt nur 1.24 Kilo. Die Materialien, aus denen das MacBook Air besteht, sind so weit wie möglich recycelt. Das Aluminium des Unibodys besteht aus einer neuen Legierung, die aus ehemaligen Abfallprodukten aus der Herstellung der alten MacBooks gewonnen wird. Daher bestehen die neuen MacBook Airs aus 100% recyceltem Aluminium.
So lahm die Präsentation ist, so stark klingt das Gerät. Wenn die Tastatur nach wie vor so gut ist, wie die der Vorgänger und die Anschlüsse ohne viel Dongles auskommen, dann dürfte das Gerät richtig was drauf haben.
Der Mac Mini: «There's another small Mac»
Tim Cook macht es kurz, dem MacBook Air folgt ein weiteres Gerät: Der Mac Mini
Der Mac Mini wird von Tom Boger, Head of Development des Mac Mini, angekündigt. Er spricht vom «biggest update ever». Zuerst spricht er das neue Design in Space Grey an. Doch unter der Haube sei ein Biest. Eine Quad-Core-Architektur bringe die Performance auf ein neues Level. Doch die Boss-Version des Geräts kommt mit einer Hexa-Core-Architektur. Das mache die Maschine im ganzen fünfmal schneller als der Vorgänger. Die Zielgruppe ist klar: Menschen, die viele Ressourcen benötigen. Darum wird das Gerät mit 32 GB RAM und 64 GB RAM SO-DIMM ausgeliefert. Auf der Festplatte kannst du bis zu 2 TB Daten im All-Flash Speicher unterbringen.
Dazu kommt ein Ethernet Port, der 10 Gbit unterstützt. Vier Thunderbolt Ports für Peripherie, ein HDMI Port und weitere Anschlüsse. Die Maschinen können gestackt werden und so können Videos noch schneller gerendert werden.
Apple schafft kreative Zentren rund um die Welt
Tim Cook spricht wieder über Kreativität und die «Today at Apple»-Sessions, die in Apple Stores stattfinden. Dabei treffen Künstler in Apple Stores oder Town Squares aufeinander und tauschen sich aus. Angefangen haben die Meetings mit Fotografen, Musikern und App Developern. Dann seien Lehrer und Unternehmer dazu gekommen. Den Anwesenden wird beigebracht, mit Apple-Produkten kreativ und produktiv zu sein.
Angela Ahrendts, Senior Vice President of Apple, zeigt, dass die Sessions App nun noch schlauer wird und dir Sessions basierend auf deinen Geräten zeigt. Dann stellt sie 60 neue Sessions vor, also neue Inhalte. Mehr Video, mehr Exkursionen, mehr involvierte Apple-Technologie wie Siri.
Die Schweizer Session-Events kannst du auf der Schweizer Website Apples sehen.
«Wow. No one else has anything like
Das neue iPad Pro hat keinen Home Button mehr
Das iPad sei ein Gerät, das zu all dem wird, was du gerade brauchst. Mit 400 Millionen verkauften iPads sei das Gerät globaler Leader. Im vergangenen Jahr seien vom iPad sogar mehr Einheiten verkauft worden als Laptops von allen Laptop-Hersteller der Welt.

Dem iPad Pro schenkt Cook besondere Bedeutung. Denn dieses Gerät ist generalüberholt worden.
Die Kanten sind flacher geworden, und damit griffiger. Der Apple Pencil kann magnetisch an die Seite des Geräts geheftet werden und so sollst du noch produktiver und kreativer sein können.
Tosender Applaus. Doch John Ternus, Vice President of Hardware Engineering, erzählt noch mehr über das Gerät. Es bringt die grösste Veränderung des Geräts seit dem ersten iPad. Das LCD ist beinahe randlos und nutzt Technologien des iPhones, namentlich Liquid Retina, das die Ecken des Displays schön abrunden soll. Und der Screen ist grösser geworden. Neu misst er 11 Zoll diagonal und hat 250 000 Pixel mehr. Die grössere Version ist nach wie vor 12.9 Zoll diagonal, hat aber wesentlich dünnere Ränder und ist beinahe genau so gross wie ein Blatt A4. Etwas breiter.
Es hat 25% weniger Masse als der Vorgänger und kommt mit Face ID sowie einer Dicke von 5.9 Millimetern. Dafür ist der Home Button Geschichte. Die Gesten aber kennst du vom iPhone X oder seinen Nachfolgern her. Dazu haben die Engineers Apples Drag'n'Drop erweitert und das Multitasking verbessert.
Die ganze Plattform läuft auf dem neuen A12X Bionic der 7 nm Bauweise. Der Chip hat über 10 Milliarden Transistoren und bietet eine Octa-Core-Architektur. Alle acht Kerne können simultan angesprochen werden. Das ergebe bis zu 90% mehr Effizienz. Damit ist das Pro um bis zu 92% schneller als die Konkurrenz. Der Grafikchip hat sieben Kerne und leistet doppelt so viel wie sein Vorgänger. Aber auch hier: Genaue Zahlen fehlen, auch wenn diese wirklich beeindruckend wären. Ein Beispiel? Die Neural Engine im iPad kann bis zu fünf Billionen Operationen pro Sekunde durchführen und du kannst bis zu einem Terabyte Daten auf dem Gerät speichern. Damit sei das Gerät fähig, mit den grossen Game-Konsolen zu konkurrenzieren. Eine Demo der neuesten Ausgabe der Game-Serie «NBA 2k», zeigt, dass die Spieler beinahe fotorealistisch sind.
Ferner: USB-C-Anschluss. Endlich. Damit wird das iPad Pro kompatibel mit so ziemlich jedem Stück moderner Technologie, darunter 5k-Bildschirme. Durch den bidirektionalen Verkehr der Technologie wird auch das Aufladen anderer Geräte möglich.
Der Apple Pencil ist überholt worden und gleicht den günstigen, minimalistischen Caran d'Ache Kugelschreibern. Doch der Pencil heftet sich magnetisch ans iPad und versteht Gesten um zwischen Modi zu wechseln. Während der Pencil am iPad befestigt ist, wird er vom Muttergerät aufgeladen.
Auf dem iPad Pro wird zudem eine Photoshop-Version erhältlich sein, die auf Touch Interaction ausgelegt ist. Das sieht sehr, sehr spannend aus.

Da die iPads in mehreren Grössen und Farben und Editionen erscheinen, würde die Anzahl an Produkten hier den Aritkel sprengen. Daher haben wir die ausgelagert.
«One More Thing»? Nicht ganz, dafür aber «One More Update»
Tim Cook betritt nochmals die Bühne. Er kündigt iOS 12.1 an. Facetime, Dual SIM mit eSIM, mehr Emojis.
«This is the best iOS version ever», sagt er.


Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.