Produkttest

Anker MagGo: Powerbank für Apple-Watch-Angsthasen

Die Powerbank MagGo von Anker nimmt mir die Angst vor einer leeren Apple Watch. Sie hat 10 000 mAh Kapazität. Der Clou ist das Ladedock zum Ausklappen.

Als Apple-Watch-Träger kennst du das Gefühl: Weil die Uhr zwar smart, aber nicht ausdauernd ist, gehört die Angst vor einem leeren Akku zum Alltag. Kürzlich hat Anker die MagGo vorgestellt, die Laden unterwegs erleichtert. Ich habe sie mir für einen Test besorgt.

Nach dem Auspacken fällt mir zuerst auf: Die Powerbank ist sehr handlich. Mit Abmessungen von gut fünf mal neun Zentimeter und einer Höhe von etwas mehr als drei Zentimetern passt sie perfekt in meine Hand. Für Raucher: Eine Zigarettenschachtel hat ähnliche Abmessungen.

Nur fühlt sich die MagGo wesentlich angenehmer an – und die Nutzung ist besser für die Gesundheit. Anker setzt auf verschiedene Oberflächen aus Kunststoff. Oben und unten ist die Powerbank glatt und anfällig für Fingerabdrücke. Damit die MagGo nicht herumrutscht, hat sie auf einer Seite vier winzige, aber wirkungsvolle Gummifüsschen. Seitlich gibt es für den besseren Griff eine Oberfläche mit Rillen.

Die Gummifüsse sind klein, aber wirkungsvoll.
Die Gummifüsse sind klein, aber wirkungsvoll.

Anker gibt an, dass die Powerbank zu 75 Prozent aus recyceltem Material besteht, jedoch ohne spezifischer zu werden. Gilt das für den Kunststoff? Oder auch für die Akkus, bei denen das Recyclingverfahren wesentlich teurer ist? Da könnte Anker mehr Informationen liefern, weil sie ansonsten eine für mich durchaus glaubwürdige Nachhaltigkeitsstrategie verfolgen und zum Beispiel bei der Verpackung konsequent auf Plastik verzichtet haben.

Kleines Display, gute Infos

Das farbige Display ist etwas versteckt auf der Vorderseite zu finden. Ich aktiviere es durch kurzes Drücken auf den Einschaltknopf. Mit einer Fläche von 2,5 mal 1,3 Zentimeter ist es nicht sonderlich gross, bietet aber trotzdem in überraschender Schärfe viele Informationen. Drücke ich den Knopf einmal, sehe ich den aktuellen Ladestand als Prozentangabe und einen Halbkreis als grafische Darstellung. Nach 30 Sekunden schaltet sich das Display wieder aus. So leert sich die MagGo nicht, nur weil du versehentlich das Display aktiviert hast.

Detailliert erfährst du, wie sich der Akku füllt.
Detailliert erfährst du, wie sich der Akku füllt.

Puck zum Ladeglück

10 000 mAh bekommst du bei anderen Powerbanks für weniger Geld. Die MagGo zielt aber auf Apple-Fans. Diese neigen dazu, gerne mal etwas mehr Geld auszugeben, wenn ein Gadget speziell für sie gemacht ist. (Ich darf das so sagen, gehöre ich doch selbst zu den «Opfern».) Die MagGo rechtfertigt den Aufpreis durch den integrierten Ladepuck. Das ist das runde Ding, das am Ende der Apple-Kabel hängt und die Smartwatch allein mit Saft versorgen kann.

Bisher hatte ich auf Reisen immer ein solches Kabel dabei. Die MagGo hat das geändert. Braucht meine Watch Strom, lege ich sie einfach auf den Puck, der in die Powerbank integriert ist. Das Sportarmband liegt dann wahlweise unter der MagGo. Oder ich lege Wert auf Ästhetik: Dann klappe ich den Ladepuck im 90-Grad-Winkel aus, stelle die MagGo hochkant. So thront die Apple Watch stilvoll auf der Stromtankstelle. Ich kann mit dem Powerknopf sogar noch die Anzeige auf dem Display um 180 Grad kehren, damit ich sie gut ablesen kann.

Die Powerbank steht, die Watch lädt.
Die Powerbank steht, die Watch lädt.

Schwer, aber nicht zu schwer

Die MagGo wirkt schwer. Meine Waage zeigt 242 Gramm an. Schaue ich aber bei uns im Shop, fällt auf, dass sich fast alle Bestseller-Produkte in einer ähnlichen Gewichtsklasse bewegen. Denen fehlt aber der Ladepuck und eine Ausgangsleistung von 30 Watt am USB-C-Port haben sie auch nicht.

Addiere ich zum Gewicht einer alternativen Powerbank das Gewicht des Kabels, welches ich dann ja noch benötige, entscheidet die MagGo den Gewichtsvergleich locker für sich.

Das Kabel ist fix und stabil montiert.
Das Kabel ist fix und stabil montiert.

Schnell wieder geladen

Sind die beiden hintereinander geschalteten Akkus im Gehäuse der MagGo einmal leer, geht’s zum Laden. Mein Messgerät zeigt eine Spannung von 15 Volt bei einer Stromstärke von 2 Ampere an. Die Batterie im MagGo wird also mit einer Leistung von 30 Watt wieder aufgeladen – und das konstant.

Während des Ladens zeigt mir das Display an, wie lange der Vorgang noch dauert. Eine Art Tachometer liefert mir zusätzlich den aktuellen Ladestand – bis auf die zweite Nachkommastelle genau. Es kann sehr beruhigend sein, den nach oben zählenden Wert zu beobachten.

Das 20 Zentimeter lange USB-C-Kabel ist fix an der MagGo verbaut. Der clevere Grund dafür: Es dient gleichzeitig als Trageschlaufe. Ich war zuerst skeptisch, weil ich eigentlich mal gelernt habe, keinen Zug auf Kabel zu geben. Anker hat allerdings ein Kabel gewählt, das Zugkräfte gut aushält. Zudem rastet der Stecker am Gehäuse ein, wenn ich das Kabel als Schlaufe benutze. So kann das Kabel nicht brechen oder abknicken.

Allzeit transportbereit dank Schlaufe.
Allzeit transportbereit dank Schlaufe.

Die 30 Watt sorgen dafür, dass eine leere MagGo-Powerbank in deutlich weniger als zwei Stunden wieder voll ist. Meine Apple Watch lädt auf dem Puck mit bis zu fünf Watt genauso schnell wie auf dem offiziellen Apple-Ladekabel. Wenig verwunderlich: Anker hat sich die offizielle Zertifizierung bei Apple gesichert. Das bedeutet zum Beispiel, dass die Watch in 30 Minuten von 20 auf 80 Prozent lädt. In der MagGo steckt genug Energie, um meine Watch auf diese Art rund 15 Mal aufzutanken. Rein rechnerisch wären sogar über 30 Ladevorgänge möglich, um eine vollständig leere Apple Watch wieder auf 100 Prozent zu laden. Aber es gibt natürlich so etwas wie Ladeverluste.

iPhone und Apple Watch nuckeln gemeinsam an der MagGo.
iPhone und Apple Watch nuckeln gemeinsam an der MagGo.

Der Akku eines iPhones hat deutlich mehr Kapazität. Mein iPhone 16 Pro kann ich gut zweimal laden. Hänge ich es ans Kabel, wird übrigens der Ladevorgang der Watch unterbrochen. Mein iPhone lädt mit bis zu 27 Watt Leistung. Theoretisch. Im Alltag komme ich eher auf Höchstwerte von um die 20 Watt. Apple setzt bei seinen Smartphones eher auf Akku-schonendes statt sehr schnelles Laden.

Praktisch an der MagGo ist ein weiterer USB-C-Anschluss. Der ist sowohl Ein- als auch Ausgang. Ich kann hier ein weiteres Gerät, etwa ein iPad, zum Laden anhängen.

Oder ich verbinde die MagGo mit einem Netzteil und lade sie, während sie wiederum meine Gadgets lädt. Auch in diesem Fall sinkt die Leistung. Statt mit 30 Watt lädt sie sich dann nur noch mit knapp 10 Watt auf.

Über die unterschiedlichen Ladegeschwindigkeiten werde ich mir künftig aber weniger Gedanken machen. Ich habe sie während des Tests schätzen gelernt. Und bis auf weiteres darf sie als Begleiterin in meine kleine Technik-Tasche im Rucksack. Da passt sie nämlich hervorragend hinein.

Fazit

Laden, wie ich es mag

Bei der MagGo stimmt für mich alles. Natürlich gäbe es 10 000-mAh-Powerbanks günstiger. Und natürlich klage ich auf hohem Niveau, wenn ich mein Watch-Ladekabel nicht immer mitnehmen möchte. Aber für solche Jammerlappen wie mich ist die Powerbank von Anker vermutlich gemacht. Sie löst Probleme, von denen ich vorher noch gar nicht wusste, dass ich sie habe.

Pro

  • lädt Watch und iPhone so schnell, wie Apple es eben erlaubt
  • informatives Display
  • stabiles Kabel dient auch als Trageschlaufe
  • mit 30 Watt Eingangsleistung in weniger als zwei Stunden wieder voll
  • induktives und kabelgebundenes Laden möglich
  • kompakt, handlich und gut verarbeitet

Contra

  • Oberfläche aus Kunststoff anfällig für Fingerabdrücke
Anker MagGo (10000 mAh, 35 W, 35 Wh)
Powerbank
CHF74.90 CHF2.14/1Wh

Anker MagGo

10000 mAh, 35 W, 35 Wh

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Journalist seit 1997. Stationen in Franken, am Bodensee, in Obwalden und Nidwalden sowie in Zürich. Familienvater seit 2014. Experte für redaktionelle Organisation und Motivation. Thematische Schwerpunkte bei Nachhaltigkeit, Werkzeugen fürs Homeoffice, schönen Sachen im Haushalt, kreativen Spielzeugen und Sportartikeln. 


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