Hintergrund

Android 13 und mein Weg zum Root-Zugriff

Martin Jud
23.5.2023

Mein Smartphone gibt es offiziell nur mit Android 11. Daher habe ich Android 13 manuell nachinstalliert. Nun folgt mit dem Rooten das i-Tüpfelchen. Denn nur mit den Administratorrechten lassen sich ganz besondere Apps nutzen.

Und jetzt folgt noch das Sahnehäubchen. Ich roote mein Phone. Das ist mit den Administratorrechten unter Windows gleichzusetzen. Du kannst mit einem gerooteten Smartphone Apps nutzen, deren Funktion vollständigen Lese- und Schreibzugriff auf das Dateisystem voraussetzt. Das eröffnet dir eine neue Welt, die anderen Smartphone-Nutzern verwehrt bleibt.

Falls du wissen möchtest, wie es mir bisher mit meinem Zwergenphone ergangen ist, liest du das in den folgenden Artikeln. Dort gehe ich nicht nur der Frage nach, ob vier Zoll genügen. Auch erfährst du, wie ich eigenhändig die Garantie des Geräts über Bord warf, um ein Custom ROM namens LeaOS zu installieren.

Die Vor- und Nachteile von Root

Neben illegalen Dingen gibt es zahlreiche Apps, die legale Automatisierungs-, Einstellungs- und Backup-Möglichkeiten bieten, die nur mit Lese- und Schreibzugriff funktionieren. Falls du deine Daten unabhängig vom PC und der Google Cloud sichern möchtest, ist Root die Lösung. Willst du vorinstallierte Apps löschen, geht das nur mit Root-Zugriff. Werbeblocker, die im gesamten System funktionieren? Root!

Doch es gibt auch Nachteile:

Voraussetzungen für Root

Obschon die Arbeit an SuperSU seit 2018 durch den Entwickler eingestellt wurde, gibt es noch immer Custom ROMs, die das Root-Tool vorinstalliert haben. Das ist ganz praktisch, da sich dann eine Installation von Hand erübrigt. Der Nachteil an SuperSU ist, dass damit längst nicht alle Root-Apps funktionieren. Daher setze ich auf Magisk, das ich eigenhändig nachträglich installieren muss.

Root-Vorbereitungen

Nach dem Starten von Magisk sehe ich, dass eine Boot-Ramdisk vorhanden ist. Dies bedeutet, dass ich das Rooten mittels gepatchter boot.img vornehmen kann. Wäre keine Ramdisk vorhanden, müsste ich den Vorgang mit einer anderen gepatchten Datei names recovery.img erledigen.

An die Datei boot.img komme ich, indem ich mir die offizielle Android-Firmware für mein Smartphone beim Hersteller herunterlade und die Datei mit einem Packprogramm (WinRAR) extrahiere.

Jetzt habe ich alles zusammen, um mit dem Rooten zu beginnen: Ich weiss, dass eine Boot-Ramdisk sowie eine Vbmeta-Partition vorhanden sind und habe die erforderlichen .img-Dateien zur Hand.

Rooten des Smartphones

Mein Weg zu Root geht, die Anleitung zur Hand, zusammengefasst wie folgt weiter:

  1. Ich kopiere die Datei boot.img aufs Smartphone.
  2. In Magisk drücke ich den Install Button.
  3. Hätte ich keine Vbmeta-Partition, müsste ich nun einen Haken bei «vbmeta im Boot-Image patchen» setzen. Weil das bei mir nicht nötig ist, gehe ich gleich weiter zum nächsten Schritt.
  1. Ich flashe die gepatchte boot.img vom PC aufs Smartphone (Befehl: fastboot flash boot magisk_patched.img).
  2. Da ich eine separate Vbmeta-Partition habe, patche ich diese als Letztes ebenfalls mit dem Befehl «fastboot flash vbmeta --disable-verity --disable-verification vbmeta.img».
  3. Ich starte mein Smartphone neu.

Es hat geklappt

Nach dem Neustart gehe ich in die Magisk-App und sehe, dass alles erfolgreich installiert wurde.

Um zu testen, ob ich tatsächlich Root-Zugriff habe, installiere ich die App Root Checker. Und siehe da; lasse ich die App den Root-Status überprüfen, fragt mich Magisk sofort, ob ich dem Root Checker Administratorrechte geben möchte.

Und der Root Checker gratuliert zur erfolgreichen Installation.

Ich freue mich und installiere postwendend mein erstes neues Feature, auf das ich künftig nicht mehr verzichten möchte: Ein Magisk-Modul namens BlockADs. Wie gut es mir Werbung vom Display hält und welche weiteren Root-Apps und -Module ich mit meinem Smartphone verwende, berichte ich dir bald.

Titelfoto: Martin Jud

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Der tägliche Kuss der Muse lässt meine Kreativität spriessen. Werde ich mal nicht geküsst, so versuche ich mich mittels Träumen neu zu inspirieren. Denn wer träumt, verschläft nie sein Leben.


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