Kritik

«Alone in the Dark» im Test: Die Neuauflage des Kult-Survival-Horror-Spiels erfindet sich neu

Das Spiel, das den Survival Horror begründete, bekommt eine Neuauflage. Die Neuinterpretation von «Alone in the Dark» erinnert an klassische Spiele des Genres – im Guten wie im Schlechten.

Survival Horror ist eines meiner liebsten Videospielgenres. Mit seiner Mischung aus düsterer Atmosphäre, Rätseln, Kämpfen, Erkundung und im besten Fall auch Story zieht es mich jedes Mal in seinen Bann. Mit «Alone in the Dark» liegt nun der Begründer dieses genialen und seit über 30 Jahren bestehenden Genres vor mir – na ja, fast. Es ist die Neuinterpretation des Klassikers, der 1992 die Grundsteine für Genre-Giganten wie «Resident Evil» und Co. legte.

Mit David Harbour auf Erkundungstour

Nach der ersten Zwischensequenz entscheide ich mich für den Charakter, den ich steuern möchte. Hier begegne ich bekannten Gesichtern: Während Jodie Comer in die Rolle von Emily Hartwood schlüpft, zeigt sich David Harbour als Detektiv in der Rolle von Edward Carnby. Weil ich das bekannte Gesicht von Jim Hopper aus «Stranger Things» begleiten will, entscheide ich mich für den US-Schauspieler bei meinem ersten Durchspielen.

Viel zu tun in der bösen Residenz

Aufgelockert wird das Ganze von Zwischensequenzen und Kampfpassagen. Während ich am Anfang mit meiner Handfeuerwaffe auf humanoide (zumindest in ihrer Form) Monster schiesse, wehre ich mich später gegen fliegende oder kriechende Biester mit einer klassischen Schrotflinte oder einer Tommy Gun. Es erwartet mich der typische Survival-Horror-Wahnsinn.

«Old but Gold»

Die klassische Mischung aus Rätseln, Sammeln und Kämpfen machen «Alone in the Dark» zu einem soliden Erlebnis für mich. Ich laufe gerne durch verwinkelte Gebäude, in denen alle fünf Meter eine Türe versperrt oder ein Gemälde zusammengesetzt werden möchte. Wenn du dich aus diesen Gründen von «Resident Evil» und Co. ferngehalten hast, wird «Alone in the Dark» das kaum ändern.

Solche Änderungen finde ich äusserst motivierend für weitere Spieldurchläufe, weil sie das Erlebnis komfortabler und somit einladender machen. Gerade wenn ein Spiel nach knapp zehn Stunden vorbei ist, lässt mir dies die Möglichkeit offen, weiter in der Spielewelt zu verweilen, in der ich gerade so viel Spass habe.

Sinnvolle Modernisierungen

Eine weitere sinnvolle Modernisierung finde ich beim Management der Gegenstände. Wenn ich einen Gegenstand an allen erforderlichen Stellen benutzt habe, verschwindet er aus meinem Inventar und landet in einer Art Archiv. Eine Begrenzung für die maximale Anzahl an Items, die ich mit mir tragen kann, gibt es ebenfalls nicht. Damit fallen lästige Rückwege zu Inventarkisten weg.

Ein paar Altlasten bleiben

Apropos Ende: Die können von der Charakterauswahl am Anfang beeinflusst werden. In typischer Survival-Horror-Manier der alten Schule gibt es in «Alone in the Dark» mehrere Variationen davon. Während der Abschluss des ersten Durchlaufs bei beiden Charakteren gleich aussieht, lassen sich weitere Enden für Edward oder Emily freischalten, wenn bestimmte Gegenstände gefunden oder Aufgaben gelöst werden.

Fazit: ein entspannter Trip in die Vergangenheit

«Alone in the Dark» ist ein gelungenes Survival-Horror-Spiel. Als Fan des Genres freue ich mich über ein paar sinnvolle Modernisierungen wie dem vereinfachten Inventarmanagement und der interaktiven Karte. Über die meisten Altlasten wie den unspektakulären Schiesseinlagen kann ich hinwegsehen.

«Alone in the Dark» ist ab dem 20. März für PC, PS5, Xbox Series verfügbar und wurde mir von THQ Nordic zur Verfügung gestellt. Ich habe die PC-Version getestet.

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Meinen ersten Text über Videospiele habe ich mit acht Jahren geschrieben. Seitdem konnte ich nicht mehr damit aufhören. Die Zeit dazwischen verbringe ich mit meiner Liebe für 2D-Husbandos, Monster, meinen Krawallkatzen und Sport.


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