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HP Reverb: Die Scharfe, aber Unbequeme

Die HP Reverb besitzt die höchste Auflösung unter den bekannten VR-Headsets. Sie benötigt ausserdem keine externen Sensoren und auch der Preis ist nicht überrissen. Trotzdem bin ich enttäuscht davon.

Eigentlich unkomplizierte Einrichtung

Falls du auch noch Games vom Oculus Store möchtest, brauchst du natürlich noch die Oculus- und die Revive-Software, damit du die Oculus-Games direkt von SteamVR aus starten kannst.

Einschalten und loslegen ist anders. Immerhin musst du diesen ganzen Prozess in der Regel nur einmal machen.

Auf der Suche nach Komfort in Tragekomfort

Ich hab auch meine Kollegen Raphael und Kevin die Brille ausprobieren lassen, um rauszufinden, ob’s nur an meinem Kopf liegt. Beide kennen auch schon die Oculus Quest und Rift S. Kevin konnte sich mit dem Design ebenfalls nicht anfreunden, Raphael hingegen fand die Reverb ziemlich bequem. Die Kopfform scheint also entscheidender zu sein, als bei anderen Modellen.

Optimierungspotential auch beim Controller

Die HP Reverb kommt mit zwei Motion Controllern. Sie benötigen je eine AA-Batterie, die mitgeliefert werden. Mehrmals habe ich aus Versehen den Batteriedeckel auf der Rückseite mit der Handfläche abgezogen. Etwas fest mit der Hand rumguchtel, reichte bereits. Besser wäre es gewesen, wenn die Öffnung auf der Innenseite platziert worden wäre.

Das Tracking der Controller empfand ich als ähnlich präzise wie bei der PS VR. Das heisst gut, aber nicht perfekt. Besonders in «Beat Saber» haben die Lichtschwerter regelmässig kreuz und quer in die Luft gezeigt, statt gerade nach vorne. Auch in anderen Spielen kam es hie und da zu kurzen Aussetzern. Keine Katastrophe, aber eben doch so, dass es bemerkbar ist.

Ausserdem ist der Vibrationsmotor in den Controllern etwas schwach. So fehlt es in Spielen manchmal am befriedigenden Feedback, wenn du eine Waffe abfeuerst oder ein Laserschwert schwingst. Ausserdem beherrschen die Controller kein Fingertracking wie die Oculus Quest/Rift S oder Valves Index, was die Immersion hemmt.

Der Spieletest

Dafür klingen die Kopfhörer toll und sitzen relativ bequem, wenn ich sie dann mal auf die richtige Höhe bringen kann.

Fazit: doch kein so scharfes Teil

So oder so ist die Voraussetzung, dass du die Brille so auf deinem Kopf ausrichten kannst, dass sie bequem sitzt und du scharf siehst. Etwas, womit ich bis zum Schluss zu kämpfen hatte. Ausserdem benötigt dein PC genügend Power (GTX 1080 oder besser), um die Auflösung zu stemmen.

Von zwei Redaktionskollegen teilte einer mein Leid bezüglich Tragekomfort und der andere fand sie ganz bequem. Wo wir uns alle einig sind, ist das nervige Kabel. «Ich hab immer Angst, ich stolpere drüber», findet Raphael und ich stimme ihm zu. Es ist zu sperrig und seitlich am Headset auch fehlplatziert.

Hinzu kommt das umständlichere Einrichten von Windows Mixed Reality, SteamVR und Co. Kein Vergleich zu Oculus Rift S und Quest, wo du einfach kurz einen Kreis am Boden zeichnest mit dem Controller und schon kanns losgehen.

Die HP Reverb ist für dich, wenn du unbedingt das schärfste Display willst, alle anderen sind mit einer Oculus besser bedient.

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Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. 


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