

Was kann die neue Fitbit «Versa»? Ein Test-Tagebuch
Eine unkomplizierte und motivierende Gesundheits- und Fitness-Smartwatch. Das verspricht Fitbit mit der neuen Versa – ich habe sie für dich getestet. Löst der Hersteller sein Versprechen ein? Jein.
Die Fitbit Versa ist zwar relativ unkompliziert in der Handhabung. Allerdings kann sie dermassen viele unterschiedliche Funktionen ausführen und aufzeichnen, dass es mir anfänglich einigermassen schwer fällt, den Überblick zu behalten. Ausserdem sind einige Features noch nicht ausgereift und gewisse Funktionen für mich als Mann schlicht überflüssig, wie etwa der für Gesundheitstracker für Frauen. Mehr dazu später.
Mit einem Verkaufspreis von CHF 239.– für das Standard-Modell wäre das Preis-Leistungsverhältnis top, würde alles reibungslos funktionieren.
Das Design der Versa
Status Quo
Der Plan: Mit der Versa kann ich in Zukunft das Smartphone zu Hause lassen und lade nur noch Kopfhörer sowie Uhr. Fitbit stellt je nach Nutzung eine Akkulaufzeit von vier Tagen und mehr in Aussicht. Das ist lange und hat sich während der Testphase bestätigt. Es sei denn, das Display ist unterwegs im Modus «immer an», dann verringert sich die Laufzeit des Akkus drastisch. In meinem Fall haben 50 Prozent der Ladung knapp eine Stunde gereicht.
Nun ein für mich wesentlicher Punkt:
Meine Musik
Jetzt aber das Wichtigste:
Tag 1 – Laufen: 15 km
Nach dem ersten 15 Kilometer-Lauf mit der Versa bleiben folgende Erkenntnisse:
Tag 2 – Fitness-Studio
Heute stehen auf meinem Trainigsplan:
- 10 Minuten Aufwärmen mit dem Laufband
- 30 Minuten intensives Workout an div. Geräten
- 20 Minuten intensives Cardiotraining mit dem Laufband
Und hier liegt die Schwäche der Smartwatches im allgemeinen. Ich möchte trainieren und nicht permanent meine Uhr bedienen. Aktivität starten, Aktivität stoppen, Aktivität starten, Aktivität stoppen und so weiter.
Die Versa verfügt über eine Smarttrack-Funktion. Mit dieser Funktion wird das automatische Aufzeichnen von Trainings wie Laufen, Schwimmen oder Velofahren möglich. Und tatsächlich, die Uhr erkennt nach einer Mindestlaufzeit von zehn Minuten, dass ich auf dem Laufband bin und trackt diese Aktivität. Sweet!
Tag 3 – Laufen: 10 km
Meine Playlists, die ich auf Deezer eingerichtet und auf die Versa überspielt habe, sind verschwunden. Und egal was ich auch versuche, um meine Songs wieder auf die Uhr zu bekommen, es klappt nicht. Nach einer halben Stunde gebe ich entnervt auf. Musik ab Smartwatch hören – uncheck!
Nach dem zweiten Lauf mit der Versa bleiben folgende Erkenntnisse:
- Wieder mit Smartphone am Arm laufen nervt.
- Ohne Sprachhinweise laufen ist nicht gut. Das funktioniert auch beim zweiten Versuch nicht. Schade.
Tag 4 – Laufen: 12 km
Die Sache mit den verschwundenen Playlists lässt mir keine Ruhe. Also setzte ich mich hin (obwohl ich ja eigentlich laufen möchte) und gehe alles nochmals Schritt für Schritt durch:
- Uhr mit WLAN verbinden
- Uhr mit Ladestation verbinden
- In der Fitbit App über den Menüpunkt «Medien» Playlists hinzufügen
- Uhr mit der App synchronisieren
Und jetzt funktioniert's, nach einer knappen Stunde Synchro ist meine Musik endlich wieder auf der Versa! Es ist wie mit dem Laufen, Hartnäckigkeit zahlt sich aus.
Jetzt aber ab auf die Piste. Nach dem dritten Lauf mit der Versa bleiben folgende Erkenntnisse:
- Ohne Smartphone laufen: I love it!
- Musik wieder über die Smartwatch hören: Love it even more.
- Sprachhinweise funktionieren auch heute nicht.
- Ins Runners High laufen: das Beste
Fazit
Nervig sind Features, die nicht ausgereift sind, wie etwa die Sprachhinweise, die beim Lauf nicht wiedergegeben werden. Die Musikproblematik konnte ich schliesslich lösen. Gut gefällt mir Smarttrack, die automatische Trainigsaufzeichnung. So werden meine Trainings erfasst, auch wenn ich vergessen habe, zu tracken.
Trotzdem bleibe ich vorderhand bei meiner Apple Watch. Zwar muss ich so weiterhin das nervige Smartphone am Arm mitschleppen, habe aber die Gewissheit, dass alle mir wichtigen Features reibungslos funktionieren.
Eine unkomplizierte und motivierende Gesundheits- und Fitness-Smartwatch will die Fitbit Versa sein. Mein Tipp: Das eine oder andere (überflüssige) Feature weglassen und die freien Ressourcen in die Stabilität der anderen investieren. Dann hat die Versa durchaus ihre Berechtigung auf dem Markt.
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Vom Radiojournalisten zum Produkttester und Geschichtenerzähler. Vom Jogger zum Gravelbike-Novizen und Fitness-Enthusiasten mit Lang- und Kurzhantel. Bin gespannt, wohin die Reise noch führt.
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