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«Total War: Warhammer 3» im Test: epische Strategieschlachten für Einsteiger und Profis

PC Games
16.2.2022

Es ist mal wieder Zeit für ein neues Total War. Creative Assembly beendet seine Warhammer-Trilogie und versucht nebenbei, auch Einsteigern eine Chance zu geben. Wir klären im Test zum Strategiespiel, ob das Vorhaben aufgeht.


Dies ist ein Artikel unseres Content-Partners «PC Games». Hier findest du den Original-Artikel der beiden Autoren Andreas Altenheimer und Benedikt Plass-Flessenkämpe.


Leider müsst ihr euch im Gegenzug auf lange Ladezeiten einstellen, die im Falle eines HDD-Speichermediums mehrere Minuten pro Speicherstand oder Schlacht in Anspruch nehmen. Ihr solltet deshalb genügend Platz auf einer SSD-Platte freischaufeln, um die Warterei signifikant zu reduzieren.

Altbekannter Strategiespaß

In ersterem Fall erhaltet ihr im Gegensatz zu den vorhergehenden Total-War-Spielen deutlich konkretere Informationen, wie vermutlich das Endresultat aussehen wird. Neben einer groben Erfolgschance blinken nun sämtliche Einheiten rot auf, die mit großer Wahrscheinlichkeit ihr Leben verlieren werden.

Dank des Warhammer-Settings kommen noch zahlreiche fliegende Kreaturen und riesige Dämonen hinzu, ganz zu schweigen von den vielschichtigen Magiekünsten der Kommandanten. Letztere sorgen zudem für eine gehörige Portion Rollenspiel-Flair, indem sie mit zunehmender Gefechtserfahrung an Stärke gewinnen, Ausrüstungen tragen dürfen und mit jedem Levelaufstieg eine neue Kampffähigkeit erlernen oder zumindest eine alte verbessern.

Eine der größten Schwachstellen von «Total War: Warhammer 3» ist die KI, die innerhalb der Echtzeitschlachten teilweise seltsame Auswüchse annimmt. Während ihr als Spieler tunlichst darauf achtet, eure Einheiten schön getrennt sowie gezielt auf eure Gegner zu verteilen, vertraut der Computer viel zu oft auf eine blinde Rush-and-Attack-Taktik.

Zudem sind uns im Test einige komische Aussetzer aufgefallen, die wir im «normalen» Schwierigkeitsgrad beobachtet haben. Bestes Beispiel: Einmal platzierten wir frech unsere Bogenschützen in die erste Reihe und schossen gemütlich auf eine im Vordergrund stehende Einheit. Der Computer hingegen rührte sich nicht, obwohl massenweise Pfeile auf seine Soldaten regneten. Erst als die Hälfte von ihnen tot am Boden lag, handelte er und bewegte seine Truppen.

Fraktionen-Overkill

Die Geschichte der Kampagne knüpft nebenbei erwähnt direkt an das Ende des Prologs an. Demzufolge wurde Yuri Barkov vom Dämonenprinzen Be'lakor in die Irre geführt und dazu manipuliert, den Bärengott Ursun tödlich zu verwunden. Je nachdem, welche Rasse ihr spielt, verfolgt ihr entsprechend andere Ziele: Während die Menschen von Kislev und Cathay Ursun retten wollen, möchten die Untergebenen der Chaosgötter ihn endgültig tot sehen.

Jede Rasse besitzt überdies ein paar eigene Spielmechaniken, was für eine ganze Menge an Abwechslung sorgt. So sind die Slaanesh in der Lage gegnerische Einheiten zu verführen und auf die eigene Seite zu ziehen, während die Tzeentch mithilfe der Wandlung der Wege den Gegner manipulieren und einen Krieg zwischen zwei befreundeten Fraktionen erzwingen können.

Ein weiteres einmaliges Feature der Cathay-Rasse sind Karawanen, mit denen ihr Handelsrouten zu den Kislevs aufbauen könnt. Doch Vorsicht: Die Karawanen marschieren wie eigenständige Einheiten über die Spielwelt und sind demzufolge Überraschungsangriffen des Gegners ausgeliefert, die ihr im Zweifelsfall abwehren müsst.

Mehr Diplomatie wagen

Ansonsten hat sich Creative Assembly vornehmlich auf den Diplomatie-Aspekt gestürzt und diesen um sinnvolle Features erweitert. Besonders wichtig: Führt ihr mit einer anderen Fraktion ein militärisches Bündnis, dann sammelt ihr automatisch sogenannte Verbundenheit-Punkte. Diese wiederum könnt ihr auf mehrere Arten ausgeben, um euch beispielsweise eine Einheit des Bündnispartners zu leihen oder ihn um die Verteidigung einer eurer Städte zu bitten.

Richtig interessant wird es, sobald ihr Außenposten in den Städten eurer befreundeten Fraktion einrichtet: Danach stehen euch nämlich deren Einheitentypen zur Verfügung, die ihr fortan rekrutieren und mit euren eigenen Truppen kombinieren dürft.

Weitere Diplomatie-Neuerungen beziehen sich auf das Tauschen von Siedlungen oder den bereits in Total War: Three Kingdoms eingeführten schnellen Handel, dank dem ihr auf einen Blick sämtliche Erfolgschancen mit allen zur Verfügung stehenden Fraktionen angezeigt bekommt.

Jetzt mit bis acht Spielern gleichzeitig

Obendrein gibt es noch zwei weitere Bonus-Kampagnen, die vornehmlich für Multiplayer-Sessions gedacht sind. Während sich in «Dunkelheit und Zwietracht» ebenfalls bis zu acht Spieler bekriegen, ist «Etwas ist faul im Staate Kislev» deutlich kompakter gestaltet. Creative Assembly hat die Mini-Kampagne explizit für einen langen Nachmittag konzipiert, in der bis zu drei Kontrahenten ein komplettes Abenteuer durchziehen können.

Fazit: ein Total War für Einsteiger und Profis

Pro

Contra

  • Trotz der Prolog-Kampagne immer noch kein leicht zu erlernender Brocken
  • Sehr lange Ladezeiten (besonders auf HDD-Festplatten)
  • Frisst über 100 Gigabyte Festplattenspeicher
  • Unschöne KI-Aussetzer in den Schlachten

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