

Sony Alpha 7R IV: 61 Megapixel und trotzdem schnell

Sony hat auf Herbst die Alpha 7R IV angekündet. Wie es sich für die R-Reihe gehört, ist sie ein Pixelmonster. Aber sie eignet sich vermutlich auch bestens für Sport, Tieraufnahmen und Videos.
Sony gibt weiter Vollgas bei den spiegellosen Vollformatkameras. Heute hat der Konzern die Sony A7R IV vorgestellt. Gegenüber dem Vorgängermodell A7R III stellt sie einen grossen Schritt nach vorne dar.

Viel Auflösung und viel Speed
Die A7R-Reihe ist auf besonders hohe Auflösung getrimmt. Der rückwärtig belichtete neue Sensor der A7R IV bietet 61 Megapixel. Mit der Pixel-Shifting-Technologie können sogar Fotos mit 240 Megapixeln geschossen werden. Dabei werden 16 Aufnahmen schnell hintereinander mit leicht verschobenem Sensor geschossen und anschliessend zu einem Bild zusammengerechnet.

Laut Sony hat der neue Sensor einen Dynamikumfang von 15 Belichtungsstufen. Wenn das stimmt, ist das für eine Kleinbildkamera rekordverdächtig.
Natürlich hat auch die A7R IV wieder einen eingebauten Bildstabilisator. Das ist wichtig, weil bei einer hohen Auflösung schon kleinste Verwackler erkennbar sind.
Auch eine Sportkamera
Schon bei der A7R III ging die hohe Auflösung nicht zulasten der Geschwindigkeit. Das bleibt so. Weil die Datenverarbeitung immer schneller wird, kann die A7R IV trotz 61 Megapixel immer noch 10 Bilder pro Sekunde schiessen. Der Bufferspeicher reicht für 68 Bilder.

Wichtig: Die 10 Fotos pro Sekunde erreicht die Kamera mit nachgeführtem Autofokus. Damit ist sie auch für Sport und Action bestens geeignet. Dies ist sie auch aus anderen Gründen.
Der Bildausschnitt lässt sich auf das Format einer APS-C-Kamera beschneiden. Mit diesem Crop-Modus bringen Sport- und Tierfotografen ihre Motive noch grösser aufs Bild. Dabei reduziert sich natürlich die Auflösung, liegt aber immer noch bei 26 Megapixeln. Wichtiger ist dabei aber, dass im Crop-Modus praktisch die ganze Bildfläche mit Autofokuspunkten versehen ist, 325 an der Zahl.

Sony verfügt bekanntlich über eine sehr gute KI zur Erkennung von Augen und beweglichen Motiven. Die Tracking-Technologie wurde in Sonys Spitzenmodell A9 per Firmware-Update noch einmal gepusht: Sie beherrscht Echtzeit-Augenautofokus für Menschen und Tiere. Diese Features finden auch in der neuen A7R IV Eingang.
Auch eine Videokamera
Sogar im Video-Modus ist der Echtzeit-Augenautofokus verfügbar, was ein Novum darstellt. Selbstverständlich beherrscht die Kamera 4K, für die Nachbearbeitung auch S-Log 2 und 3 und HLG. Das Interessante für Video-Leute ist aber das neue Mikrofon. Es gibt die Signale bereits digital an die Kamera weiter. Beim Mikrofon kann eingestellt werden, wie stark es gerichtet ist.

Erster Eindruck: eine runde Sache
Die Präsentation war recht kurz für ein derart komplexes Gerät. Sony erwähnte noch ein paar Features am Rande:
- OLED-Sucher mit 5.76 Mio. Pixel
- Doppelter Kartenslot für UHS-II-Karten (besonders schnelle SD-Karten)
- Studioblitzanschluss
- USB-C und Wifi (erstmals 2.4 und 5 Ghz)
- Drahtlos-Tethering
- Verbesserter Staub- und Feuchtigkeitsschutz, Magnesiumlegierung
- Neuer Batteriegriff mit 2 Akkus
- Überarbeitete Tasten

Die Sony A7R IV soll im September 2019 verfügbar sein. Für die USA hat Sony einen Preis von 3500 US-Dollar angegeben. Diesen Preis kannst du aber nicht einfach in Schweizer Franken umrechnen – unter anderem, weil in den USA noch Steuern draufgeschlagen werden, die je nach Staat unterschiedlich sind.
Update: Die UVP beträgt 4500 Franken und wir haben die Kamera zur Vorbestellung im Shop.


Durch Interesse an IT und Schreiben bin ich schon früh (2000) im Tech-Journalismus gelandet. Mich interessiert, wie man Technik benutzen kann, ohne selbst benutzt zu werden. Meine Freizeit ver(sch)wende ich am liebsten fürs Musikmachen, wo ich mässiges Talent mit übermässiger Begeisterung kompensiere.