Hintergrund

Mühsame Umstellung: Licht aus für konventionelle Leuchtröhren

Lorenz Keller
21.5.2023

Ab Ende August gibt’s keine Leuchtstoffröhren mehr. Das heisst, Leuchten in Bad, Keller oder Küche müssen durch Alternativen mit LEDs ersetzt werden. Das kann teuer werden.

Glühbirnen sind seit 2012 verboten – wir alle haben sie problemlos durch LED-Lampen ersetzt. 2021 kamen auch die meisten Halogen-Modelle auf die rote Liste. Dieses Jahr trifft es nun die weit verbreiteten T5- und T8-Leuchtstoffröhren.

Diese bringen oftmals Licht in Keller, Treppenhäuser, Garagen, Industriebetriebe, Unternehmen und Läden. Auch in Küchen oder Bädern sind solche Röhren häufig eingebaut. Ab Ende August werden für die EU und die Schweiz keine Leuchtstoffröhren mehr produziert. Nur noch die Restbestände dürfen verkauft werden.

Immerhin haben die LEDs neben der quecksilberfreien Bauweise auch noch andere Vorteile. Sie brauchen 65 Prozent weniger Strom. Zudem halten die neuen Röhren statt 6000 bis 15’000 Stunden nun 50’000 bis 75’000 Stunden. LEDs sind besser dimm- und steuerbar. Aber: Die alten Röhren strahlen rundherum, bei LEDs leuchtet meist etwa ein Viertel der Fläche nicht.

Einfach LED-Röhre reinschrauben klappt nicht immer

Der gewichtigste Nachteil der neuen Röhren: Während jede und jeder passende LED-Birnen einfach in seine Fassung schrauben kann, ist das bei den Röhren deutlich komplizierter. Die Umstellung ist also mit grösserem Aufwand verbunden.

Die elektronischen Vorschaltgeräte (EVG) sind moderner, effizienter und steuern oft gleich mehrere Röhren gleichzeitig. Wer allerdings hier passende LED-Röhren reinschraubt, kann eine böse Überraschung erleben. Etwa, dass die Steuerung es nicht schafft, alle Lichter abzuschalten. Oder dass einzelne Röhren flackern.

Wenn der Profi kommen muss, wird’s teuer

Wer sich nicht gut mit Elektrotechnik auskennt, der braucht für den Austausch dieses Steuergerätes und allfällige Umbauten eine Fachfrau oder einen Fachmann. Für einen Spiegelschrank mit drei Röhren kostet das beispielsweise rund 300 Franken. Bei einer Tiefgarage mit Dutzenden Leuchten sind es dann schnell ein paar tausend Franken.

Immerhin: Mieterinnen oder Mieter bleiben nicht auf diesen Kosten sitzen. Laut Mieterverband muss die Umrüstung die Vermietung bezahlen, wenn die Lampen zur Wohnung gehören. Also etwa das fix in der Küche verbaute Licht, die Lampe im Spiegelschrank oder auch die Leuchtstoffröhren im Keller.

Egal ob Mieter oder Eigentümerin – es lohnt sich, wenn du dich frühzeitig mit dem Thema beschäftigst. Nicht dass du ab Herbst im Dunkeln sitzt, weil plötzlich die alten Leuchtstoff-Röhren ausverkauft sind – oder alle Montagefirmen keine Termine mehr frei haben.

Titelfoto: Lorenz Keller

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