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Logitech Harmony Elite: Der ewige Traum einer einzigen Fernbedienung

Luca Fontana
14.11.2017

Bis zu 15 Geräte mit einer Fernbedienung steuern? Das klingt zu schön, um wahr zu sein. Aber genau das verspricht die Harmony Elite Fernbedienung von Logitech, und erfreut sich dabei grosser Beliebtheit. Zeit, dem Traum einer einzigen Fernbedienung auf den Grund zu gehen.

Kennst du das, wenn (d)eine Kohorte Fernbedienungen dich schadenfreudig angrinst, weil diese fiesen Dinger genau wissen, dass du beim Raussuchen des korrekten Stück Plastiks zum Regeln der Lautstärke garantiert danebengreifen wirst? Diese kleinen Fieslinge, die den Moment feiern, wo du statt der Lautstärke den Sender wechselt und beim panischen Zurückschalten auch noch gleich die Folge wieder von vorn beginnst... könnte man denen doch nur irgendwie das Maul stopfen!

Der Traum einer einzigen Fernbedienung

Natürlich ergreife ich die Chance und grinse innerlich bei der Vorstellung, den kleinen Biestern von Fernbedienungen bei mir zu Hause den Gar auszumachen.

Aller Anfang ist schwer. Und Mitte und Ende und überhaupt und sowieso

Wie ein Mannschaftsfoto: Fernbedienung, Ladestation, Harmony-Hub, und jede Menge Kabelgewirr. Was kann da schon schiefgehen?

Ladestation und Hub sind am Strom und startklar. Gemäss beigelegter Anleitung muss die Harmony-App aufs Handy oder Tablet geladen werden. Okay, ist installiert. Die App führt mich durch die restlichen Schritte. Als nächstes soll der Hub mit meinem WLAN-Netzwerk verbunden werden.

Siehst du die Uhrzeit oben rechts? Ich beobachte fünf geschlagene Minuten lang, wie das Rädchen auf dem Handy-Display dreht und keinen Wank macht. Immer wieder probiere ich, den Hub zu verbinden, und immer wieder kriege ich Fehlermeldungen wie «Verbindung fehlgeschlagen» und «vergewissere dich, dass blablabla und sowieso». Ich achte schon gar nicht mehr auf die Zeit und die Anzahl Flüche, die ich von mir gebe. Aber es sind zu viele. Ich verzweifle.

Zugegeben, ich bin ungeduldig. Lass es mich erklären: Ich bin ein Fan vom sogenannten «Plug & Play»-Prinzip. Das heisst, dass ich Dinge mag, die man einsteckt, und dann funktionieren. Einfach so. Gerade bei dem Preis. Ich mag es nicht, wenn Dinge ohne ersichtlichen Grund nicht zu funktionieren scheinen. Dann werde ich grantig.

Dennoch, Aufgeben liegt nicht drin. Ich stecke nochmals alles aus, dann wieder ein. Folge Ratschlägen, die ich mühsam in Internet-Foren zusammentrage. Platziere den Hub um, starte meinen Router neu – und siehe da! Nach dem vierundachtzigsten Versuch (ich übertreibe) hat der kleine Hub mein Heimnetzwerk endlich erkannt und sich erfolgreich eingeloggt. Freude herrscht!

Nun geht’s rassig – vorerst

Der erste Test beginnt. Von meinem Sofa aus schalte ich den TV ein. Check. Ich schraube an der Lautstärke rum. Check check. Auf dem kleinen Display der Harmony-Fernbedienung finde ich Spezialknöpfe wie den Home-Button des LG TVs. Ich kann damit ins Smart-TV-Menü und von dort aus YouTube und Netflix starten. Fast bleibe ich bei Stranger Things hängen, und so langsam groove ich mich ein. Aber ich beherrsche mich und teste weiter.

Anatomie einer Fernbedienung

Aber – warum gibt man diesem so wichtigen, kleinen Display nicht deutlich mehr Platz? Ich würde jetzt nicht gerade sagen, dass ich mit meinen Wurstfingern Mühe habe, die richtigen Tasten auf dem Touch-Display zu betätigen, aber ich habe mit meinen Wurstfingern Mühe, die richtigen Tasten auf dem Touch-Display zu betätigen. Das mag Meckern auf hohem Niveau sein, aber dafür werde ich ja bezahlt.

Aber was soll’s. Der Installations-Frust legt sich und weicht der Zufriedenheit, die sich nach meinen ersten Tests langsam aber sicher einstellt. Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Umstand, dass ich das zu steuernde Gerät immer auswählen muss, bevor ich eine Aktion durchführen kann. Wenn ich zum Beispiel umschalten und anschliessend die Lautstärke regeln will, läuft das so ab:

  1. Ins Übersichtsmenü auf dem Touch-Display wechseln.
  2. Die Swisscom-Box auswählen.
  3. Umschalten.
  4. Zurück zum Übersichtsmenü wechseln.
  5. Die Sonos-Soundbar auswählen.
  6. Lautstärke regeln.

Meistens möchte ich einfach direkt zur entsprechenden Fernbedienung greifen, weil das einfacher ist als zuerst auf der Harmony auszuwählen, was ich gerade steuern möchte. Wie dem auch sei. Zeit, meine wohligen Gemächer zu verlassen und im lokalen Fitnesscenter etwas gegen die klobigen Wurstfinger zu unternehmen.

Ende gut, alles gut? Einfache Antwort: Nope

Zweieinhalb Stunden später kehre ich nach Hause zurück, koche mir was Anständiges zu Essen und geniesse das gute Gewissen nach dem Training. Ich bin bestens gelaunt und möchte mit meinen Harmony-Tests fortfahren. Und dann passiert’s: Die Harmony-Fernbedienung reagiert einfach nicht mehr! Ich öffne die dazugehörige App...

Keine Verbindung? Aber wieso? Kann ich dich nicht zwei Stunden alleine lassen!? Ich versuche, die Verbindung neu aufzubauen. Du nervst, Harmony. Ah! Jetzt geht's wieder, aber... Aktualisieren? Na schön, dann ab an den PC, um das Update durchzuführen. Ich versuche wieder, die Verbindung neu aufzubauen.

Natürlich wurde der Hub bereits konfiguriert, du Depp! Na fein, dann nochmals auf «Verbinden» drücken. Ich warte wieder eine gefühlte Ewigkeit, nur um festzustellen, dass mich das Ding offensichtlich hasst: Verbindung kann nicht hergestellt werden. Dein Ernst, Harmony!?

Ich entscheide in all meiner Geduld und Weisheit, die ich aufbringen kann, dass es jetzt nur noch einen richtigen Lösungsweg gibt.

Ich bin leicht angepisst. Warum die Verbindung jetzt schon wieder nicht hinhaut, verstehe ich nicht. Mein WLAN-Signal ist selbst auf meinem Balkon stark genug, um 4K-Videos auf dem Handy abzuspielen. Ich sehe nicht ein, weshalb die Verbindung zum Hub gekappt wurde. Wie dem auch sei, morgen geht’s weiter mit der Swisscom TV 2.0 Box.

Letzte Tests, und ich kriege die Kurve doch noch

Einen Tag und eine schlaflose Nacht später (ich übertreibe schon wieder) habe ich den IR-Adapter besorgt, den Router und den Hub neugestartet und die Verbindung wiederhergestellt. Ich lasse mich doch nicht von Technik unterkriegen, soweit kommt's noch!

Dicke Freunde, der Harmony-Hub und der IR-Adapter der Swisscom.

Zwei Wochen später

Solltest du also mit dem Kauf der Universalfernbedienung liebäugeln, dann möchte ich dir Eines mit auf dem Weg geben: Sei dir bewusst, dass die Installation nicht einfach sein wird. Und vermutlich schon gar nicht schnell. Besorg dir also genug Zeit und Nerven-Futter, bevor du loslegst. Wenn dich das nicht abschreckt, dann steht nichts mehr zwischen dir und dem Traum einer einzigen Fernbedienung. Ausser vielleicht ein zu schwaches WLAN-Netzwerk.

Update 16.11.2017

Folgendes Versprechen: Ich trete euch nicht mehr unter die Augen, ehe ich nicht sämtliche Tricks und Kniffe der Fernbedienung gemeistert habe. Sobald ich soweit bin, werde ich – für die weniger Harmony-erfahrenen Leser – die besten Anfängertipps präsentieren. Und diesmal mit dem «Aktionen»-Feature. Versprochen ;).

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Ich schreibe über Technik, als wäre sie Kino, und über Filme, als wären sie Realität. Zwischen Bits und Blockbustern suche ich die Geschichten, die Emotionen wecken, nicht nur Klicks. Und ja – manchmal höre ich Filmmusik lauter, als mir guttut.


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