

Huawei P50 Pocket: Faltbar und nach Magnetfeldern gestaltet

Huawei bringt ein Foldable, das sich über die schmale Kante faltet. Es sticht nicht nur durch sein Design hervor, sondern hat eine UV-Kamera verbaut.
Konkurrenz für das Samsung Galaxy Z Flip 3: Das Huawei P50 Pocket ist dünn, faltbar und brüstet sich nicht nur mit dem auffälligen Design, sondern auch der Kamera. Sie hat neue eine Linse verbaut, die UV-Strahlung sichtbar macht.

Magnetfelder von Iris van Herpen
Das Auffälligste am Huawei P50 Pocket ist klar die Aussenschale des Smartphones, das sich wie ein Schminkspiegel über die kurze Kante falten lässt. Die Farbe nennt Huawei «Premium Gold» und ist auch wegen seiner Maserung ein Hingucker. Diese stammt aus der Feder der niederländischen Designerin Iris van Herpen. Sie hat sich laut eigenen Angaben von Magnetfeldern inspirieren lassen. Wenn diese sichtbar gemacht werden, zeigen sie Wellenformen.
Nur mit einem auffälligen Design ist es nicht getan. Das zusammengefaltet 15 Millimeter dicke Foldable wartet mit Flaggschiff-Specs auf.
Die Kamera mit der UV-Linse
Ob das Kamerasystem mit Leica-Linsen ausgestattet ist wie das unfaltbare Geschwister, das P50 Pro, ist nicht bekannt. Auf der Aussenschale fehlt jedes Leica-Branding. Das ist in der Regel etwas, das Huawei auf seinen Geräten mit Stolz vermerkt. Trotzdem sind die Kameras nach wie vor etwas, mit dem Huawei angibt.
Die UV-Kamera ist das Alleinstellungsmerkmal des P50-Pocket'schen Kamerasystems. Damit dürften spannende Bilder gelingen und – so will Huawei die Medien an einem Presse-Event wissen lassen – du kannst sehen, wo du dich mit Sonnencreme eingecremt hast und wo nicht.
Grosser Akku + 4G = Ewig lange Laufzeit?
Zwischen dem 6.9 Zoll diagonalen Hauptbildschirm und dem runden Aussendisplay mit einem 1.04 Zoll Durchmesser treibt ein 4000 mAh starker Akku ein modifiziertes Snapdragon 888 System-on-a-Chip (SoC) an. Da Huawei aufgrund eines von Ex-US-Präsident Donald Trump erlassenen Handelsembargo nicht mit US-amerikanischen Firmen, Produkten und Wissen arbeiten darf, sind noch keine 5G-Komponenten verbaut. Wie Huawei es aber geschafft hat, SoCs des amerikanischen Herstellers Qualcomm zu verbauen, bleibt unklar.
Da der Snapdragon 888 als einer der sparsamsten SoCs auf dem Markt gilt, 5G aber als Stromfresser, brüstet sich Huawei mit der Akkulaufzeit. Denn der grosse Akku und das stromsparende SoC versprechen theoretische Standby-Zeiten von bis zu 472 Stunden und eine Sprechzeit von 22 Stunden. Diese theoretischen Werte müssen sich aber im Alltag beweisen.
Welches Betriebssystem ist «Emui 12»?
Fragen stellen sich beim Betriebssystem. Da Huawei nicht mehr mit Google zusammenarbeiten darf, sind in der Vergangenheit Geräte mit einer googlefreien Android-Version ausgeliefert worden. Darüber hat Huawei ihre Benutzeroberfläche Emui 12 gelegt.

Gleichzeitig arbeitet Huawei derzeit an einem eigenen Betriebssystem namens HarmonyOS. Auf Smartwatches und Tablets ist das bereits erhältlich, aber möglicherweise noch nicht auf dem P50 Pocket. Das Datenblatt gibt unter «Betriebssystem» nur «Emui 12» an. Das hat Huawei schon beim Huawei Nova 9 so geschrieben, auf dem eine Android-Version läuft. Daher ist die Vermutung, dass auf dem Huawei P50 Pocket mit Android ausgeliefert wird.
Das Huawei P50 Pocket kommt, genau wie das P50 Pro, im Verlauf des ersten Quartals 2022. Es wird in der Schweiz 1599 Franken kosten, in Deutschland und Österreich 1599 Euro.


Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.