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Honor 10: Die zweite Angriffswelle auf die Top 5

Ist es ein Abklatsch des Huawei P20? Ist es ein eigenständiges Phone? Das Honor 10 wirft Fragen auf, sieht aber verdammt gut aus und leistet viel für den Preis.

London bietet viel. 24 Stunden am Tag. Doch heute steht ein Teil der Stadt im Zeichen der chinesischen Smartphone-Marke Honor. Denn nahe der London Bridge zeigt der Hersteller das Honor 10, den Nachfolger des Honor 9, das Videoproduzent Manuel Wenk nach wie vor im Alltag begleitet. Das neue Phone soll das Pendant zum Huawei P20 und dem P20 Pro sein, meinem steten Begleiter im Alltag.

Honor ist sich diesmal sicher: Alles ist besser mit Laser. Daher gesellen sich zu den wummernden Bässen der Werbemusik und dem Track, der wohl den Titel «We are the Brave» trägt, eine Batterie Laserlicht am River Thames. Es soll, stellt sich später heraus, an die Aurora Borealis erinnern.

Der Slogan des Honor 10: Beauty in AI, oder verhashtagged, #beautyInAI.

Honor gibt sich die Ehre

  • Russland: Rang 3, 11.5% Marktanteil
  • Indien: Rang 5
  • Global 100% Wachstum

In China belegt Honor Rang 1 bei den Smartphone-E-Brands. Eine E-Brand ist eine Marke, die ihre Produkte nur online vertreibt. Zugegebenermassen ein ziemlich kleines Marktsegment. Da fällt mir die Aussage von Simone Giertz ein, Erfinderin nutzloser Roboter.

...because as we all know, the easiest way to be at the top of your field is to choose a very small field.
Simone Giertz, Ted Talk, 2018

Übersetzung: Wie wir alle wissen, ist der einfachste Weg, die Nummer eins in einem Feld zu sein, sich ein sehr kleines Feld zu suchen.

Ein paar Worte zum Design

Pierre-François Dubois betritt die Bühne. Er ist es, der laut Zhao dafür verantwortlich ist, dass die Marke von den Farben schwarz/weiss/gold wegkommt. Bei Honor hat die Farbe Blau zwar immer schon eine grosse Rolle gespielt, aber auch die hat sich im Laufe der Jahre zum Usus entwickelt. Eine neue Idee musste her.

George Zhao schafft Klarheit: «Phantom Blue» und andere Phantom-Töne. Phantom Green, Phantom Blue, Midnight Black und ein Grauton. Glacier Grey.

Die Kamera wird schlau

Wie die Huawei-Phones des Quartals macht Honor mit dem Honor 10 die Kamera schlauer, verpasst ihr künstliche Intelligenz, und da kommen die Erinnerungen an Huawei hoch. Sehr stark sogar. Der Werbefilm gleicht dem der Schwestermarke, die auch Muttermarke sein kann, aufs Haar.

Nach wie vor ist nicht ganz klar, was Honor mit der aggressiven Strategie versucht. Denn wie heisst es so schön? «Beiss nie die Hand, die dich füttert.» Honor beisst wieder in Richtung Huawei. Denn Honor nutzt die Hardware sowie die Software Huaweis, macht dann ein Phone, das mit dem von Huawei verglichen werden kann und verlangt dafür nur etwa halb so viel Geld. Wenn das kein Biss in die Fütterhand ist, dann weiss ich auch nicht.

Aber offensichtlich geht die Strategie auf. Zudem: Wir gehen dem auf den Grund. Redaktorin Livia Gamper wird das P20 und das Honor 10 direkt vergleichen.

Fotograf Ray Collins, seines Zeichens Wellenfotograf – ja, sowas gibt's offensichtlich –, ist laut George Zhao an der Entwicklung der Kamera beteiligt gewesen. Denn sein Job hänge davon ab, dass er eine Millisekunde, einen kleinen Moment, einfängt, der nie wieder kommt.

Die Hardware in Kürze:

  • 24 Megapixel Hauptkamera mit f/1.8 Blende, dazu eine 16 MP Zweitkamera
  • 24 Megapixel Selfie Cam
  • Automatische Erkennung von über 500 Szenarien in 22 Kategorien und automatische Bildoptimierung

Dazu segmentiert das Honor 10 die Bilder, die mit der Kamera geschossen werden. Das heisst, dass die Kamera nicht nur eine Szene pro Bild erkennt, sondern mehrere Szenen per Bild. Himmel, Tier, Mensch und grüne Wiese können auf einem Bild erkannt werden. Danach optimiert das Phone die Bilder in Segmenten und so sollen noch hübschere Bilder herauskommen.

Der Kopfhörer-Jack ist zurück

Hardwareseitig unterscheidet sich das Honor 10 nebst der Farbgebung in nur wenigem vom P20. Notch, Fingerprint Scanner vorne. Dazu aber ein Kopfhörer-Jack, den einige Altbackene immer noch vermissen.

Die Roboterapokalypse naht!

Unheimlich

Sophia gibt sich roboterartig unbeeindruckt ob meiner Gänsehaut und erzählt von der Selfie Cam. Diese ist ebenfalls mit Funktionen der NPU verbunden und leistet viel in Punkto automatischer Gesichtserkennung. Augen werden erkannt, auf Haare, die ins Gesicht fallen, wird geachtet und das Selfie wird entsprechend optimiert. Sophia geht immer noch nicht in Flammen auf, aber ihre unheimliche Roboterfratze wird durch Hammer-Selfies ersetzt.

Weitere Specs in Kürze

Der Fingerprint Scanner funktioniert mit Ultraschall

Am Ende bleibt der Kurztest in der Hands-on Area Honors. Natürlich sieht das Phone da super aus. Es ist zwar etwas düster, was ich vor allem im Fall des Farbeffekts des Honor 10 nicht verstehe. Denn draussen sieht das Teil Hammer aus. Unser Demo ist Phantom Green und es schimmert in allen Farben von Rot über Gelb bis Grün.

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Journalist. Autor. Hacker. Ich bin Geschichtenerzähler und suche Grenzen, Geheimnisse und Tabus. Ich dokumentiere die Welt, schwarz auf weiss. Nicht, weil ich kann, sondern weil ich nicht anders kann.


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