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«Fast & Furious Crossroads» ist nicht so schlecht wie alle sagen, aber eindeutig zu teuer

Spieleadaptionen von Hollywood-Blockbustern, die nicht liebloser Mist sind, gehören immer noch zu den Ausnahmen. Liest du die Bewertungen, scheint «Fast & Furious Crossroads» keine Ausnahme zu sein. Die Ausnahme bin offenbar ich. Denn irgendwie finde ich es ganz spassig.

Grafisch auf PS3-Niveau

Ich muss vielleicht eingestehen, dass ich eine Schwäche für die trashige Rennserie mit Vin Diesel habe. Auch wenn sie keinen Oscar verdient, hat mich jeder Teil bestens unterhalten. Die Mischung aus sympathischen Charakteren, die immer einen dummen Spruch auf Lager haben und Over-the-top-Actionszenen ist mir nie verleidet.

Auf das gleiche Rezept zielt auch das Spiel ab – wenn auch weniger erfolgreich. Dabei macht es auf den ersten Blick alles richtig. Mit Slightly Mad ist ein Game-Studio engagiert worden, das mit der «Project Cars»-Serie mehrfach bewiesen hat, dass es Rennspiele beherrscht. Und neben Vin Diesel begegnest du einer Reihe bekannter Gesichter aus den Filmen und sonstigen Hollywood-Sternchen. An Prestige mangelt es dem Spiel nicht.

Während das Design definitiv kein Quarter-Mile-Rennen gewinnt, haucht immerhin die erweiterte Vin-Diesel-Crew dem Spiel etwas Persönlichkeit ein. Zwar gibt die Story um einen Freund, der sich Schulden bei der hiesigen Gangster-Familie gemacht hat und die es später zu unterwandern gilt, nicht viel her. Die Schauspieler wirken aber bemüht, einen guten Job abzuliefern.

Spielerisch nicht auf der Höhe

Auch spielerisch wirkt «Crossroads» angestaubt. Die Fahrzeuge fahren sich typisch Arcade-Racer fast von selbst und von der Power unter der Haube ist wenig zu spüren. Ohnehin musst du selten das Gaspedal loslassen. Selbst wenn du in eine Wand knallst, fährst du wie ein Putschi-Auto unbeschadet weiter.

Leider ist die Kampagne maximal fünf Stunden lang. Zwischen den Actionszenen fährst du meist stur von A nach B durch leblose Stadtviertel immer blind den leuchtenden gelben Pfeilen nach. Die können es übrigens trotz ihrer Grösse nicht verhindern, dass ich regelmässig Ausfahrten verpasse.

Einen Multiplayer-Modus gäbe es auch noch. Dort spielen drei Raser gegen drei Polizisten. Leider hat sich nicht ein einziger Spieler in meine Lobby verirrt, weshalb ich ich den Modus nicht testen konnte.

Fazit: Unterhaltsam, aber nicht für den Preis

«Fast & Furious Crossroads» ist erhältlich für PC, PS4, Xbox One.

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Als Kind durfte ich keine Konsolen haben. Erst mit dem 486er-Familien-PC eröffnete sich mir die magische Welt der Games. Entsprechend stark überkompensiere ich heute. Nur der Mangel an Zeit und Geld hält mich davon ab, jedes Spiel auszuprobieren, das es gibt und mein Regal mit seltenen Retro-Konsolen zu schmücken. 


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